Kartoffelcurry nach Tanja Grandits

Langsam gewöhne ich mich an diesen Ausnahmezustand; er wird noch länger dauern, wir haben also alle Zeit zum Üben. Im großen und ganzen sind die Tage ruhig und alles ist irgendwie unwirklich. Woran ich mich noch nicht gewöhnt habe – und woran ich mich vermutlich auch nicht gewöhnen werde, sind die Szenen, die sich beim Einkaufen abspielen. Gespenstische Leere in vielen Regalen, Menschenmassen, eine aggressive Grundstimmung. Es ist ja genug für alle da, aber viele scheinen da nicht so recht daran zu glauben. Ich bin ganz froh, dass ich nicht so oft zum Einkaufen raus muss.

Wir haben ja schon lange Jahre eine Abokiste – und das bewährt sich gerade sehr. Aber neulich saß ich da in froher Erwartung meines Gemüses und es kam erst mal …. nichts. Der Fahrer kam erst spät am Abend und erzählte mir, dass man bei der Abokiste der Nachfrage kaum noch Herr wird – mehr als 200 neue Kunden in einer Woche.

Die Menschen da machen also Überstunden, haben Stress, genau wie die Menschen, diesich um unsere Kranken kümmern,  unsere Supermärkte am Laufen halten und viele andere. Sie können nicht einfach von Zuhause aus arbeiten, und sie haben unsere Dankbarkeit mehr als verdient.

Aber zurück zum Curry – wir hatten Hunger, und das geistig schon verplante Gemüse kam nicht. Und da fiel mir ein, dass ich ja auf meiner inneren Nachkochliste dieses Kartoffelcurry von Tanja Grandits abgespeichert hatte. Diese Gelegenheit habe ich beim Schopf gepackt. Wenn man einen vernünftigen Basisvorrat zuhause hat, dann kann man das problemlos auf den Tisch bringen.

Kartoffeln, Linsen, Kokosmilch, das sind Zutaten die ich immer im Haus habe. Dann noch ein kleiner Griff in die Gewürzkiste und eine halbe Stunde später steht ein Essen auf dem Tisch, das nicht nur den Magen füllt, sondern auch sonst richtig gut tut. Eine Kleinigkeit habe ich geändert, und zwar habe ich weniger Brühe genommen, das Ganze wäre mir sonst zu suppig geworden.

Für 4 Portionen:

Zutaten:

  • 1 Schalotte
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 3 EL Rapsöl
  • 500 g Kartoffeln
  • 400 g Kirschtomaten
  • 200 g rote Linsen
  • 1 TL Currypulver
  • 1 TL gemahlener Piment
  • 1 TL Paprika edelsüß
  • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL schwarze Senfkörner
  • etwas frisch geriebene Muskatnuss
  • einige Zweige Thymian
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 1 Dose Kokosmilch
  • 4 EL Buchweizen

Arbeitsschritte:

Schalotte und Knoblauch schälen und fein würfeln. Kartoffeln schälen und in mundgerechte Würfel schneiden. Tomaten vierteln. Linsen in ein feinmaschiges Sieb geben, abbrausen und abtropfen lassen. Thymian zupfen und die Blättchen hacken.

Öl in einem großen Topf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig anbraten. Alle Gewürze zugeben und mitrösten, bis es duftet. Kartoffeln, Linsen und Tomaten zugeben. Salzen, Gemüsebrühe und Kokosmilch angießen und alles ca. 20 min köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.

In der Zwischenzeit den Buchweizen in einer Pfanne trocken rösten.

Das Curry mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem gerösteten Buchweizen bestreut servieren.

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