Mit der philippinischen Küche habe ich mich bisher eher nicht befasst. Dass es mich nun doch gepackt hat, das habe ich Petra zu verdanken, die eine Zeitlang philippinische Rezepte gepostet hat – das klang so spannend, dass ich beschlossen habe, mich auch mal mit dieser Länderküche zu befassen.
Das hier ist nicht das Erste, das ich ausprobiere. Mein erster Versuch war ein geschmorter Ochsenschwanz mit Erdnussbutter und Kakao – der hat hervorragend geschmeckt, aber aber wirklich sehr unansehnlich. Ich bin nicht sonderlich empfindlich, was die Optik angeht, aber das war schlimm ;-). Und das Adobo mit Pilzen und Speck hat super geschmeckt, aber auch hier…nein, nicht vorzeigbar.
Nun also Spaghetti. Es mag erstaunlich klingen, dass man auf den Philippinen gerne Spaghetti isst, aber es ist logisch: wie Marvin Gapultos*, von dem das Rezept stammt, erzählt, brachten italo-amerikanische GIs Pasta mit Fleischsauce auf die Inseln und man hat dann etwas Eigenes daraus gemacht. Das Gericht ist tatsächlich ein Leibgericht vieler Philippinos – es wird so gut wie überall serviert, vom Fastfood-Restaurant bis zum Kindergeburtstag.
Ich sagte ja – man hat die klassische Hackfleischsoße an den Landesgeschmack angepasst, und ehrlich gesagt, das Rezept liest sich ein wenig seltsam. Tomatensauce mit Rinderhack, Speck, Wiener Würstchen und – Bananenketchup. Das klang so spannend, dass ich probieren musste, und ja, das Ketchup bringt eine leichte Süße mit, die sehr gut passt. Und abgesehen davon bekommt Ihr ein weiteres Rezept für die Verwertung überreifer Bananen.
Für 4 bis 6 Personen:
Bananenketchup:
- 2 EL neutrales Öl
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 EL Tomatenmark
- ca. 350 g reife Bananen (Gewicht ohne Schale)
- 125 ml Apfelessig
- 65 ml Wasser
- 2 EL brauner Zucker, plus etwas zum Abschmecken
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- ein großzügige Prise gemahlene Gewürznelken
- 1 TL Sojasauce
- 1 Lorbeerblatt
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin braten, bis sie glasig ist. Knoblauch und Tomatenmark zugeben und unter Rühren braten, bis Knoblauch und Zwiebel vom Tomatenmark überzogen sind.
Die Bananen schälen und zerdrücken. In den Topf geben und rühren, bis die Masse sich gut vermischt hat. Essig angießen, dann Zucker, Pfeffer, gemahlene Nelken, Sojasauce und Lorbeerblatt zugeben. Salzen, dann einen Deckel auflegen und das Ketchup bei milder Hitze 20 bis 30 min köcheln lassen.
Lorbeerblatt herausfischen, das Ketchup pürieren und mit Salz und Zucker abschmecken.
Das Rezept ergibt mehr Ketchup, als Ihr für die Spaghetti braucht, aber es hält sich im Kühlschrank 2 bis 3 Wochen.
Jetzt zur Pasta:
- 100 g geräucherter Speck
- 4 Wiener Würstchen
- 250 g Rinderhack
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 1 Zwiebel
- 1 grüne Paprikaschote
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 getrocknete Chilischote
- 2 EL Tomatenmark
- 250 ml Rotwein
- 125 ml Bananenketchup
- 400 g gehackte Tomaten aus der Dose
- 1 EL Fischsauce
- 1 TL gerockneter Oregano
- 1 EL brauner Zucker
- 500 g Spaghetti
- frisch gehackte Petersilienblättchen zum Servieren
Speck in feine Streifen schneiden, die Wiener Würstchen in feine Scheiben. Zwiebel schälen und würfeln, Paprikaschote putzen und das Fruchtfleisch ebenfalls in feine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und ganz fein hacken.
Den Speck in einer großen Pfanne braten, bis er sein Fett abgegeben hat und knusprig wird. Mit einem Schaumlöffel aus der Pfanne holen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Nun die Wiener in die Pfanne geben und im Fett rundherum anbraten. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Ca. 1 EL Fett in der Pfanne lassen, den Rest herausnehmen. Das Rinderhack unter Rühren im Fett krümelig braten, dann mit Salz und Pfeffer würzen. Zwiebel, Paprikaschote und Knoblauch dazugeben, die Chilischote dazukrümeln und alles 5 min unter Rühren anbraten. Das Tomatenmark zugeben und kurz mitrösten.
Den Wein angießen und unter Rühren einkochen lassen. Bananenketchup, die Tomaten, Fischsauce, Oregano und Zucker zugeben, alles zum Kochen bringen und dann bei niedriger Hitze 20 min köcheln lassen.
Spaghetti nach Packungsaleitung in reichlich Salzwasser bissfest kochen, dann abgießen und dabei etwas Kochwasser auffangen.
Speck und Wiener wieder in die Sauce geben, alles mit Salz und Zucker abschmecken und, wenn nötig, mit etwas Kochwasser verdünnen.
Pasta mit Soße auf Tellern anrichten und mit etwas Petersilie bestreut servieren.
Das hatte ich ja auch ausprobiert. Kann Frau ‚mal machen, aber nicht so oft, sagten meine Herren
Hier kamen die ziemlich gut an – könnte am jugendlichen Alter der Kids liegen ;-).
Das klingt sehr spannend! Danke für dieses Rezept.
Spannend stimmt;-).Wobei, es gibt einen Haufen spannendes Zeug in der philippinischen Küche. Irgendwann kriege ich auch die Optik in den Griff….
paßt zwar nicht alles, aber das Bananenketchup find ich irgendwie….interessant und werds mal testen.
Ich weiß, es klingt….spannend. Deswegen habe ich es ja ausprobiert. Hier ist es gut angekommen -scheint ein passendes Kinderessen zu sein ;-). Das Ketchup ist übrigens echt super.