Rippchen und Reis aus dem Reiskocher

rippchen und reis aus dem reiskocher

Ich habe fertig! In den letzten Wochen habe ich meinen Stapel an zu rezensierenden Kochbüchern fleissig abgearbeitet – die Nase immer schön  im Buch, und dann ab in die Küche. Jetzt bin ich fertig – was Rezensionen angeht, muss ich im Grunde nur noch den „publish“-Button drücken. Das ist klasse, denn jetzt kann ich mal wieder nach rechts und links schauen und auch mal was ausprobieren, was mich bei anderen anspringt.

So wie dieses hier – gesehen bei „The woks of life„, und gleich war klar, dass ich das probieren muss, so wie vieles andere aus diesem amerikanisch-chinesischen Blog, das immer gleich mit der Markierung „unbedingt ausprobieren“ in meinem Hinterkopf landet.

Worum geht es? Um Rippchen vom Schwein, die wir gerne essen, um etwas Gemüse, das Ganze serviert auf Reis. Im Grunde ist das eine alte Technik der chinesischen Küche – allerdings aus dem Tontopf, eigentlich. Ein Eintopf, wenn man es genau nimmt. Eintopf mit chinesischen Aromen, da bin ich gerne dabei.

Jetzt zum technischen Teil: ich habe das alles tatsächlich im Reiskocher gemacht – hat funktioniert. Ich habe ja diese Vorliebe für den persischen Reis mit Kruste, und deswegen ist mein Reiskocher ein Pars Kazar* –  wenn schon, denn schon, aber das ganze geht mit jedem Reiskocher. Ich koche Reis immer so, dass ich ihn abmesse, in den Topf des Reiskochers gebe und dann so viel Wasser angieße, dass das Wasser einen Finger breit über dem Reis steht – funktioniert immer. Aber natürlich könnt Ihr Eure Methode anwenden. Das ganze funktioniert bestimmt auch im Kochtopf: Reis hinein, Wasser darauf, restliche Zutaten oben drauf. Kurz ankochen lassen, dann bei niedriger Hitze weitergaren. Wie Reis eben – nur mit den Beilagen schon oben drauf. So, jetzt aber los:

Für 4:

Für Rippchen und Marinade:

  • 500 gr Rippchen vom Schwein, in Stücke geschnitten
  • 1/2 TL Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 1 TL Sojasauce (ich oute mich … als Kikkoman-Junkie)

Für Gemüse und Reis:

  • 8 getrocknete Shiitake
  • 2 EL neutrales Öl
  • ca. 3 cm frischer Ingwer
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1/2 TL Zucker
  • 1 große Karotte
  • 2 TL Sojasauce
  • 125 ml Wasser
  • 250 gr. Reis (ich hatte Basmati)
  • 1 TL Salz
  • Wasser
  • 150 gr. Erbsen (ich hatte TK-Ware)

Die Rippchen mit allen Zutaten der Marinade einreiben und eine Stunde beiseite stellen.

Shiitake mit heißem Wasser übergießen und mindestens 30 min quellen lassen. Dann abgießen, dabei die Einweichflüssigkeit aufbewahren. Stiele entfernen, Hütchen in Streifen schneiden.

Ingwer und Knoblauch schälen und fein hacken. Karotten schälen und in Würfel schneiden.

1 EL Öl in einer Pfanne oder einem Wok erhitzen. Die Shiitake-Streifen hingeben und unter Rühren braten, bis sie etwas karamellisieren. Dann herausnehmen und beiseite stellen.

Einen weiteren EL Öl in der Pfanne erhitzen. Die Rippchen zugeben und bei hoher Hitze unter Rühren braten, bis sie von allen Seiten appetitlich gebräunt sind. Hitze etwas herunterstellen, Ingwer, Knoblauch und Zucker zugeben und weiter rühren. Dann Karotten, Sojasauce und 125 ml Wasser zugeben. Zum Kochen bringen und ohne Deckel köcheln lassen, bis fast alle Flüssigkeit verdampft ist.

Inzwischen den Reis in ein Sieb geben, gründlich abbrausen und dann in den Topf des Reiskochers geben. 1 TL Salz und die passende Menge Wasser (Gebrauchsanleitung des Reiskochers, sonst, 1 Finger hoch über dem Reis), sowie die Shiitake zugeben. Wer mag, ersetzt hier so wie ich einen Teil des Wassers durch die Einweichflüssigkeit der Pilze – das gibt nochmal extra Aroma.

Den Inhalt der Pfanne (also Rippchen und Begleitung) auf dem Reis verteilen. Deckel auflegen und Reiskocher anschalten. Oder: den Reis mit Flüssigkeit und Pilzen in einen passenden Topf geben, die Fleischmischung darauf verteilen, Deckel auflegen, kurz ankochen lassen und dann bei schwacher Hitze weiter garen.

Kurz vor Ende der Garzeit die Erbsen auf der Fleischmischung verteilen, Deckel gleich wieder auflegen und noch ca. 5 min weitergaren.

Fertig ist der Eintopf auf andere Art. Lasst es Euch schmecken!

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21 Kommentare

  1. Ach ja, so ein Köcherchen – das wär’s! Steht allerdings eher hinten auf meiner Liste anzuschaffender Küchengegenstände; anderes ist deutlich dringender – und Platz (wie das nötige Kleingeld) derzeit Mangelware. Die Version im Kochtopf bekommt dafür einen Ehrenplatz weit oben auf der Nachkochliste – denn wie Dir geht mein Herz bei „Chinesisch“ und „Dämpfen“ auf…

    • Das funktioniert bestimmt im Topf genauso gut. Das mit dem Reiskocher ist so eine Sache…im Grunde kann man Reis genauso gut im Topf kochen; ich habe irgendwann einen einfachen Reiskocher gekauft, als ich in der Studentenbude nur 2 Herdplatten hatte, da war der Kocher meine Dritte. Und der Pars Kazar…..naja, der ist schon Luxus, wenn man den Reis mit der Kruste mag.

  2. Hm, ganz mein Geschmack! Aber ich werde wohl auch auf den Topf ausweichen müssen, obwohl ich einen Kocher habe. Der ist allerdings sehr schlicht gestrickt und schaltete sich nach 20 Minuten aus… 😉

    • Oh…..das habe ich noch nie gehört. Hat der eine Zeitschaltuhr? Mein Vorgängermodell hat sich abgeschaltet, wenn alles Wasser verdampft war.

        • Ok, aber woher kommen die 20 MInuten? Mein Vorgänger war aus dem Asia-Shop, Fabrikat „National“…der hat sich ausgeschaltet, wenn das Wasser verdampft war und nicht einfach so nach 20 Minuten.

          • Ich habe noch nie darüber nachgedacht, aber es stimmt, das Wasser ist dann verdampft. Das dauert halt so um die 20 Minuten. Aber wie der Kocher merkt, dass das Wasser verdampft ist? Magic. 😉

          • Ja, das machen aber die meisten Reiskocher so. Womöglich irgendwas, das das Gesamtgewicht misst? Meiner macht das auch so….und wenn man dann das Rädchen nicht auf Stufe 1 für einfach gekochten Reis läßt, sondern ein wenig weiter dreht, dann gart das Ding gnadenlos weiter und man bekommt eine Kruste. Auch magic 🙂 Also. letztenendlich sollte das Essen in Deinem Reiskocher funktionieren: Der Reis wird gegart und die Zutaten oben drüber auch, in dem Dampf, der beim Garen des Reises hochsteigt. Sollte passen 🙂

          • Bleibt nur das Problem, dass mein Reiskocher so basic ist, dass er kein Rädchen zum Einschalten hat, sondern nur eine Taste, die man herunterdrückt. Eben AN oder AUS. Aber vielleicht kann man sie einfach nochmal drücken…

          • an frischen Pilzen geht Pfifferling und in kleinen Mengen Steinpilze wenn sie ganz frisch sind. Sojasauce ist immer schwierig- vielleicht einen kleinen Spritzer. Wenn ich mal unterwegs bin nehme ich schonmal eine Verträglichkeits-Kapsel- aber beim selbergekochten Essen suche ich doch diese Dinge zu meiden… vielleicht schreib ich auch darüber mal was.

  3. Ja, wie Eva bereits kommentiert: ganz nach meinem Geschmack!
    Übrigens bin auch ich Kikkoman-(Salz-reduziert-)Verwender.
    Und beim Reiskocher bin ich ebenfalls mit einem Fabrikat aus Japan glücklich:
    Er ist intelligent, schaltet selbst bei normalem Jasminreis zuerst eine Vorwärm-Stufe ein, bevor er richtig Dampf macht. Das bedeutet, dass sich die Gardauer auf etwa 35 Min. erhöht, was man deutlich an der wunderbaren Konsistenz vom Reis merkt. Diese Vorwärm-Phase hat mich sehr überzeugt, ich würde nie mehr einen «normalen» Reiskocher kaufen!
    Danke für dieses Rezept und den Link zu The Woks of Life,
    FEL!X

    • Gerne Felix – The woks of life sind jeden Blick wert.
      Und Reiskocher sind ja scheinbar auch eine Wissenschaft für sich. Klingt, als ob Du so ein intelligentes „Fuzzi-Logic“-Teil hättest. Meiner kommt aus den Iran, sieht ein wenig aus wie ein Ufo und macht, wenn man möchte, diesen Reis mit Kruste. Ich würde ihn auch nie wieder hergeben.

  4. Reiskocher – Magie oder ein Abschalt-Männchen im Gerät?
    Die meisten funktionieren mittels Temperaturfühler: noch Wasser vorhanden = 100 Grad (Wasserdampf) – kein Wasser mehr = die Temperatur steigt, der Reiskocher schaltet sich aus, bzw. auf Warmhalten.
    Also eben kein Hokospokus!
    Mein Reiskocher ist praktisch jeden Tag im Gebrauch, weil mindestens einmal täglich ein Gericht mit Reis auf den Tisch kommt. Es ist tatsächlich eines dieser «Fuzzy»-Modelle, die ganz verschiedene Reissorten perfekt zubereiten. Wie bereits erwähnt: ich würde nie mehr einen anderen anschaffen.
    FEL!X

    • Also Abschalt-Männchen 🙂 Und bei den persischen setzt sich das Männchen einfach noch eine Zeitlang auf seine Hände, bevor es abschaltet.
      Aber danke, Felix, meine Gedankengang war viel komplizierter. An die Temperatur habe ich gar nicht gedacht.

  5. Falls Du noch Bedarf an Kochbuchvorstellungen hast – ich hätte hier auch noch ein paar Bücher zu bearbeiten 😉 Aber nein, ich bin ja dran. Nur nicht so emsig, wie Du 🙂
    Und die Idee mit dem Reiskocher finde ich großartig! Muss ich bei Gelegenheit mal versuchen!

    • Danke. Ich komme darauf zurück, wenn Un mir langweilig ist 😉
      Ne, im Ernst…es ist erst mal gut. Und die Idee mit dem Reiskocher ist großartig…..wenn auch nicht von mir 😉

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