Dan-Dan Nudeln

dan-dan-nudeln

Wollen wir mal wieder chinesisch essen? Gut, dann gibt es diesmal Nudeln. Dan-Dan-Nudeln, das ist Streetfood aus Sichuan. Die Bezeichung Dan-Dan-Nudeln kommt daher, dass das Gericht ursprünglich von Straßenverkäufern angeboten wurde. Diese trugen die Zutaten in Bambuskörben durch die Gegend, die an einer Stange festgemacht waren, die sich die Verkäufer über die Schulter hängten. „Dan“ heisst diese Konstruktion im Chinesischen.

Was das Rezept angeht, so bin ich relativ fantasielos. Chinesische Alltagsküche, das heißt für mich Fuchsia Dunlop. In diesem Fall ist es Sichuan-Küche, das kommt es aus ihrem Sichuan-Kochbuch.

Das Rezept stammt aus der Zeit, als Fuchsia Dunlop in Chengdu lebte. Sie kaufte die Nudeln immer an ihrem bevorzugten Imbissstand – und wollte unbedingt das Rezept dazu haben. Der Verkäufer wollte es nicht herausrücken, aber sie hat nicht nachgelassen und es irgendwie herausgefunden: mal hat er die Zutaten verraten, mal hat sie ihm über die Schulter geschaut….

Ach so, die Nudeln sind nicht unbedingt was für zarte Gemüter – sie sind schon recht würzig mit ihrem Anteil an Sichuan-Pfeffer und Chili.

Für 2 hungrige Esser:

  • 260 gr. chinesische Nudeln

Für das Hackfleisch-Topping:

  • 1 EL Erdnussöl
  • 3 getrocknete Chilis, am besten Sichuan-Chilis. Die schmecken schön rauchig; es gibt sie in gut sortierten Asia-Shops
  • 2 EL ya cai (eingelegtes Senfgrün aus Sichuan, auch aus dem Asia-Shop)
  • 1/2 TL Sichuan Pfeffer
  • 120 gr. Rinderhack
  • 2 EL helle Sojasauce
  • nötigenfalls etwas Salz

Für die Sauce:

  • 1/2-1 TL Sichuan-Pfeffer, in der Pfanne geröstet und dann gemörsert
  • 1/4 TL Salz
  • 4 EL Sesampaste (Tahin)
  • 1 EL helle Sojasauce
  • 1 EL dunkle Sojasauce
  • 2 EL Chiliöl

Für die Sauce alle Zutaten gut verrühren und auf 2 Servierschüsselchen verteilen.

Für das Fleisch die Chilis zerkrümeln und die Kerne entfernen. Ya cai hacken. Das Erdnussöl in einem Wok erhitzen. Wenn es heiß ist, Chilis und Sichuan-Pfeffer kurz anrösten. Wenn alles zu duften anfängt, den ya cai unterrühren. Das Fleisch und die Sojasauce zugeben und alles unter Wenden krümelig braten. Es sollte knusprig, aber nicht zu trocken sein.

Die Nudeln nach Packungsanleitung garkochen.

Zum Servieren die Sauce in zwei Essschalen verteilen. Jeweils die Hälfte der Nudeln daraufgeben und alles durchrühren. Das gebratene Fleisch darauf verteilen. Vor dem Essen ordentlich durchrühren, damit sich alles vermischt.

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26 Kommentare

  1. Jawohl, liebes magentratzerl, wir wollen mal wieder chinesisch essen 🙂 Ich auch! Viel zu lange ist es her! Die Zutaten sind eigentlich (abgesehen vom Senfgrün) alle vorrätig bei mir, nur das Hack müsste ich durch Hirschhack eintauschen… aber wer weiss 😉 Ich glaube mein Nachtessen für heute steht fest…

  2. Nudeln und Hackfleisch gehen bei mir in alles Variante. Okay, ich werde die Chili-Menge etwas reduzieren – ich übe ja gerade noch, was das scharfe Essen angeht 😀

    • Da sind ja zwei verschiedene Arten von Schärfe drin; der Sichuan-Pfeffer hat es schon auch faustdick hinter den Ohren, aber auf andere Art.

  3. Ahhhh, toll! Ich finde die chinesische Küche hat sich mit ihren billig-Imbissen völlig zu Unrecht selbst einen schlechten Ruf verpasst. Dabei gibt es soooo viele leckere Gerichte! Das hier werde ich bestimmt mal nach kochen. Allerdings weniger scharf

    • Das ist ja mit vielen Länderküchen so, die wir hier im Restaurant präsentiert bekommen – vieles ist eingedeutscht bis zur Unkenntlichkeit.

    • Dünne chinesische Weizennudeln.
      Mit einfallslos meine ich, dass ich kaum jemand anderem als Fuchsia Dunlop Gehör schenke, wenn es um chinesische Küche geht.

  4. Das klingt sehr nach Wohlfühlessen! Nun war ich erst im genialsten Wiener Ethno-Food-Shop, da hätte ich diese speziellen Chilis und ya cai sicher bekommen. Muss ich mir also das Rezept mitnehmen und bis zum nächsten Besuch dort bunkern. 🙂

    • Ach, andere getrocknete Chilis gehen bestimmt auch, aber die aus Sichuan sind tatsächlich sehr aromatisch. Ich habe die durch Zufall gekauft und tatsächlich erst zu Hause gesehen, was ich da mitgebracht habe. Und jetzt nehme ich sie immer 🙂

  5. Auf solche chinesischen Nudeltöpfe stehe ich momentan ganz besonders, habe gestern erst einen mit Schweineschulter gekocht, wird noch verbloggt. Dan Dan Mian hab ich mal nach einem Rezept von Cecilia Chiang aus „The seventh daughter“ gekocht. Aber Dunlop ist immer eine Bank 🙂

  6. Oh, ich liebe die Sichuan-Küche und Fuchsia Dunlop. Ich habe schon viele tolle Sachen aus der Region gekocht (und verbloggt). Alleine der Sichuan-Pfeffer ist der Hammer! Die Nudeln muss ich unbedingt nachmachen. Zumal wir noch Rinderhack eingefroren haben!!

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