Senbei mit Sriracha-Glasur

senbei

Ok, Geständnis: ich habe eine Schwäche für japanische Reiscracker. Dennoch: gleich geklingelt hat es nicht, als ich bei Mandy Lee die Überschrift „Senbei“ gelesen habe. Manchmal bin ich halt ein bisschen langsam  – ich habe erst den Artikel gelesen und die Fotos begutachtet, bis endlich der Groschen fiel. Senbei sind Reiscracker!

Diese Reiscracker gibt es hier in unterschiedlichster Qualität  in fast jedem Supermarkt. Verschiedene Geschmacksrichtungen gibt es auch. Ich kaufe sie am liebsten im Asia-Shop und ziehe die leicht scharfen Varianten vor.

Aber ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass man die Cracker auch selbst machen könnte. Ja, dann nichts wie ab in die Küche. Gut, dass ich alles da hatte. Und das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich sie gebacken habe. Die Cracker sind knusprig und gehen schön auf. Das scharf-süße Topping aus Sojasauce, Sriracha* und Zucker hat genau meinen Geschmack getroffen. Ich werde bestimmt noch mit anderen Geschmacksrichtungen experimentieren – Nori mit Sojasauce ist klassisch und schwebt mir als nächstes vor.

Zu den Zutaten: Es wird gekochter Reis verwendet. Ich habe Vollkornbasmati genommen, das aus keinem anderen Grund, als das er weg musste. Jasminreis oder Sushi-Reis sind bestimmt (noch) besser. Wer auch die Sriracha selbst machen möchte: hier gibt es ein gutes Rezept; wenn ich Sriracha mache, mache ich die fermentierte Variante. Wenn Ihr Tamari statt Sojasauce verwendet, sind die Cracker glutenfrei.

senbei1

Jetzt aber los – das Rezept reicht für 12 große Cracker:

  • 100 g frisch gekochter Reis, auf Zimmertemperatur abgekühlt
  • 240 g Klebreismehl
  • 2 1/4 TL Backpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 150 g Wasser, plus ggf. etwas mehr
  • 52 g Pflanzenöl

Für die Glasur:

  • 102 g Sriracha-Sauce
  • 37 g Sojasauce
  • Zucker zum Bestreuen

Ofen auf 200°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.

Den Reis in einen Blitzhacker geben und gründlich zerkleinern. Alle anderen Zutaten zugeben und weitermixen, bis alles zu einem Teig zusammenkommt. Der Teig ist etwas krümelig, also ab und zu den Blitzhacker anhalten und den Teig von den Seiten herunterschaben, bevor man weitermixt. Nach ca. 2 Minuten sollte der Teig einigermaßen homogen sein.Wenn er gar nicht zusammenhalten will, kann man vorsichtig  nach und nach noch etwas Wasser zugeben.

Den Teig in 12 gleich große Portionen teilen. Auf Backpapier legen, zu Kugeln rollen und diese zu Kreisen von ca. 4 mm Dicke flach drücken. Mandy legt Backpapier über die Masse und rollt die Cracker mit einem Nudelholz flach, bei mir hat es gereicht, mit den Händen zu drücken.

Die Cracker mit Abstand zueinander auf das Blech legen (bei mir reichte ein Blech) und im heißen Ofen 30 min backen. Dann die Temperatur auf 150°C senken und die Senbei weitere 10 min backen.

Inzwischen für die Glasur Sriracha und Sojasauce gründlich verrühren.

Die Cracker aus dem Ofen holen und die Cracker mit der Sriracha-Mischung bepinseln. Ich habe nur die obere Seite bepinselt. Cracker auf den Gitterrost des Backofens legen, wieder in den Ofen schieben, und 8 min backen. Dann wenden und weitere 4 min backen, bis die Glasur trocken ist.

Fertig! Jetzt kommt der schwierige Teil: Cracker vor dem Verzehr ganz abkühlen lassen. Luftdicht verpackt, halten sie ein paar Tage.

 

Print Friendly, PDF & Email

15 Kommentare

  1. Was für eine tolle Idee. Ich mag die Kracker auch total gerne. Eigentlich alles, was aus Reis bzw. Reismehl gemacht wird. Vielen Dank für das Rezept. Ich freu mich schon auf´s Nachmachen.
    Liebe grüße, Franzi

    • Ich war schwer beeindruckt, als ich gelesen habe, dass man die Dinger selber machen kann. Auf manche Sachen kommt man halt nicht von allein….

      • Ich wollte mal Reiswaffeln selber machen, weil ich die auch so gerne mag – bis ich dann erfuhr, dass Reis nur unter extrem hohem Druck wie Popcorn aufpoppt. Sozusagen nix für daheim. Daher hatte ich nie weiter überlegt, woraus dann die leckeren Cracker sind 🙂
        Sag mal ich habe Reismehl daheim…. ob Klebreismehl noch etwas besonderes ist als Reismehl? Oder einfach mal ausprobieren?

        • Uih, Reiswaffeln. Die finde ich furchtbar 😊. Aber klar, der Reis poppt nur unter extremen Bedingungen so auf. Ich hab das neulich mal mit Amaranth hinbringen, aber da geht man esslöffelweise vor…An größere Mengen mag ich nicht denken, das ist bestimmt abendfüllend.
          Klebreismehl ist schon was anderes, das hat viel mehr Stärke als Reismehl. Vermutlich sorgt es dafür, dass alles zusammen hält.

  2. Grossartig! Schlicht und einfach grossartig! Ich kann mir den Geschmack geradezu vorstellen. Und die Frau hat sogar Klebreismehl daheim. Einfach so 🙂 Du bist genial, Susanne, haha! Wäre das bei mir so, dann würden die Dinger heute auf dem Menüplan landen, garantiert! So muss ich halt bald mal wieder in den Asiashop, ich habe nämlich echt Lust das daheim zu nachzukochen!

    • Das mit dem Klebreismehl kann ich erklären….ich hatte doch dieses Mochi-Buch bekommen. Für Mochi braucht man Klebreismehl. Nun, damit es mir nicht unter dem Rezensieren ausgeht, habe ich „ein bisschen mehr“ gekauft. Ich habe immer noch was….

  3. Ich kenne nur normale Reiscracker und die fallen für mich in dieselbe Kategorie wie Hüttenkäse: Man muss mich davon überzeugen, dass das schmeckt. Nachdem diese hier so gar nicht nach den handelsüblichen Dingern klingen, wären die sicher etwas für mich.

    • Meinst du die Waffeln aus gepufftem Reis? Die nix Böses tun und nach nix schmecken? Mit denen kannst du mich jagen. HFW verwendet sie zum Andicken von Suppe. Das wäre dann auch die Daseinsberechtigung.

  4. Meine liebe Susanne,
    die kleinen Dinger haben mich nicht mehr losgelassen und ich musste die sofort nachmachen.
    Danke für das Rezept und die Inspiration!
    Liebe Grüße
    Claudia

Kommentare sind geschlossen.