Der Stop der kulinarischen Weltreise, wie immer organisiert von Volker, kam mir diesen Monat recht exotisch vor – es geht nach Libyen, und wie bei vielen anderen ist meine erste Assoziation da die eines Landes, das von Leis geprägt ist. Gleichzeitig war ich irritiert – nordafrikanische Küche ist ja auch hierzulande inzwischen recht bekannt, aber warum eigentlich wurde Libyen da so ausgeklammert? Selbst in dem nordafrikanischen Kochbuch*, das ich nach Rezepten durchforstet habe, ist Libyen nicht übermäßig stark vertreten.
Die libysche Küche hat viel mit den anderen Küchen des Magreb gemein, aber man mag es scharf-würzig und benutzt gerne Kurkuma. Aus der Kolonialzeit ist der italienische Einfluß geblieben – man isst gerne Pasta, besonders in der Hauptstadt Tripolis, hat den Gerichten aber einen ganz eigenen Stempel aufgedrückt.
Und dies hier ist so ein typisch libysches Pastagericht: Mbakbaka ist besonders beliebt und es gibt viele verschiedene Versionen. Mit Rindfleisch oder Lamm, manchmal werden auch Kichererbsen zugegeben. In Libyen gart man die Pasta gleich in der Sauce mit, und wenn Spaghetti benutzt werden, bricht man diese vorher in Stücke und man gart sie relativ weich – vielleicht eine späte Rache für die italienische Kolonialherrschaft? Wen das zu sehr schmerzt, der kann auch kurze Pasta nehmen. Manchmal werden auch ganz kleine Nudeln wie Risoni verwendet, dann ähnelt das Gericht eher einer Suppe.
Für 4 Personen:
Zutaten:
- 3 EL Olivenöl
- 4 Hühnerbeine
- 2 grüne Chilis
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 4 EL Tomatenmark
- 1 TL Paprika edelsüß
- 1/2 TL gemahlene Kurkuma
- Salz
- Cayennepfeffer nach Geschmack
- 400 g Spaghetti
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- frisch gehackte Petersilie zum Servieren
Arbeitsschritte:
Die Hühnerbeine im Gelenk teilen und die Haut abziehen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Chilis putzen und in Ringe schneiden.
Öl in einer weiten Pfanne erhitzen und die Hälfte der Chilis hineingeben. 1 min braten, dann Hühnerbeine, Zwiebel und Knoblauch zugeben und alles unter gelegentlichem Rühren braten, bis das Fleisch von allen Seiten leicht gebräunt ist. Tomatenmark einrühren, mit Salz, Paprikapulver, Kurkuma und Cayennepfeffer würzen und 1,5 l heißes Wasser angießen. Alles bedeckt ca. 30 bis 40 min sanft köcheln lassen.
Die Spaghetti in 3 bis 4 Teile brechen und in die Sauce geben. Deckel wieder auflegen und alles köcheln lassen, bis die Pasta gar ist. Dabei hin und wieder umrühren, damit sich nichts anlegt.
Mit Salz abschmecken, kurz ruhen lassen, dann auf Teller verteilen und mit Petersilie und den restlichen Chilis bestreut servieren.
Und hier wird es im Laufe des Monats, wie immer die spannenden Rezepte der Mitreisenden geben:
Susanne von magentratzerl mit Mbakbaka – Libysche Pasta mit Hühnchen in Tomatensauce Britta von Brittas Kochbuch mit Za’atar – Die Gewürzmischung aus dem Maghreb Britta von Brittas Kochbuch mit Rooz fil furoon – Libyscher gebackener Reis Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Libysche gefüllte Kartoffeln – M’Batten Simone von zimtkringel mit Libysche Mbakbaka Wilma von Pane-Bistecca mit Kufta bil Batinjal Regina von Bistrogobal mit Mbakbka – Libyscher Lammeintopf Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Ghraybeh mit Nelken – libysche Butterkekse Susanne von magentratzerl mit Shorba libya Britta von Backmaedchen 1967 mit Arshella Mandel-Anis-Biscotti Friederike von Fliederbaum mit gefüllte frittierte Kartoffeln
Das klingt super, unkompliziert und bestimmt total lecker
Liebe Susanne, auch ich habe mich für Mbakbaka entschieden. Ich habe es mit Lammfleisch gekocht und dadurch ist das Rezept ganz anders als deines. Viele Grüße, Regina
Davon scheint es sehr viele Versionen zu geben; ich bin gespannt auf Deine.
Das klingt auch super lecker. Aber du hast Recht, ich habe mich auch etwas gewundert, dass man nicht so wahnsinnig viele Rezepte findet.
Ich habe inzwischen gelernt, dass Libyen nicht nicht nur eine schwierige politische Geschichte hat, sondern auch heute noch ein auf Rassismus basierendes Sklavensytem – je dunkler die Hautfarbe, desto schlechter für Dich – und es wundert mich nicht mehr so sehr, dass das Land nicht so als „Genussregion“ auftaucht.
Liebe Susanne,
Dein Mbakbaka klingt richtig gut.
Schwierigkeiten, Rezepte oder auch nur Hinweise auf beliebte Gerichte aus Libyen zu finden, hatte ich auch. Gib „libysche Küche“ bei Google ein und Du bekommst garantiert jede Menge Vorschläge aus dem Libanon oder Syrien.
Liebe Grüße
Britta
Libanon oder Libyen, das ist ja auch schwer zu unterscheiden. Fängt beides mit „Li“ an… 🥳
Mmmhh, das klingt richtig fein und alltagstauglich! Rezept ist gespeichert 🙂
Das hat uns auch wirklich gut gefallen, das wird es mal wieder geben.
[…] Batinjal Regina von Bistrogobal mit Mbakbka – Libyscher Lammeintopf Susanne von Magentratzerl mit Mbakbaka – Libysche Pasta mit Hühnchen in Tomatensauce Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Ghraybeh mit Nelken – libysche […]
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[…] Susanne von magentratzerl mit Mbakbaka – Libysche Pasta mit Hühnchen in Tomatensauce […]
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[…] von magentratzerl mit Mbakbaka – Libysche Pasta mit Hühnchen in Tomatensauce und Shorba […]
Eine andere Version als bei den Mitbloggern, sehr interessant!!!
LG Wilma
[…] Susanne von magentratzerl mit Mbakbaka – Libysche Pasta mit Hühnchen in Tomatensauce […]
Liebe Susanne, dein Rezept klingt super lecker und deine Bilder laden zum nachkochen ein. Ich fand es auch diesen Monat schwierig ein passendes Rezept zu finden. Manche Länder sind eine echte Herausforderrung.
Liebe Grüße
Britta
Danke Dir – das scheint ja DAS lybische Rezept zu sein, so oft, wie es gekocht wurde…