Omu Raisu

Heute gibt es mal japanisches Comfort Food, und zwar einen richtigen Klassiker. Omu Raisu (オムライス) – in der englischen Variante Omurice – ist ein Gericht aus der japanischen Yoshoku-Küche, also Rezepte, die aus dem westlichen Ausland adaptiert wurden. Omu steht für omuretsu, also Omelette und raisu ist, klar, Reis natürlich. Das Gericht findet man gerne auf den Speisekarten der großen Kaufhäuser, aber auch zuhause wird es oft zubereitet – kein Wunder, steht es doch mit Bordmitteln fix auf dem Tisch.

Im wesentlichen ist das gebratener, gewürzter Reis, der mit einem Omelett serviert wird. Typisch ist, dass der Reis dabei mit etwas Gemüse und/oder Fleisch gebraten wird. Gerne wird dafür auch übrig gebliebener Reis vom Vortag verwendet. Rundkornreis übrigens, also Sushi-Reis. Das Verhältnis zu Reis ist ein spezielles in Japan – man mag keinen importierten Reis, und schon gar keinen Langkornreis. Der erinnert an schlechte Zeiten, als man auf ausländische Reisimporte angewiesen war. Und Reis bedeutet tatsächlich Essen. Da gibt es die schöne Geschichte von meiner japanischen Freundin, die ihren Eltern etwas Gutes tun wollte und sie zum Pizza essen einlud. Dennoch – wieder zuhause, mussten die Eltern eine Schale Reis essen, sonst fehlte einfach das Gefühl, etwas gegessen zu haben.

Zurück zum Omu Raisu: Es gibt auch eine Variante, in der das Omelette mit dem Reis gefüllt wird. Das hier ist eine Art Basis-Version, die ich mir bei Tim Anderson* abgeschaut habe. So etwas schreit natürlich auch nach Variation, und so gibt es auch fancy Versionen, aber ich finde, die gehen am Wesen des Gerichtes vorbei. Das hier ist einfach ein Wohlfühlessen, dass man zuhause mit dem, was gerade im Vorrat ist, rasch auf den Tisch bringen kann. Und manchmal braucht man eben das. Und nur das.

Ihr könnte den Reis mit den Gemüsen und/oder dem Fleisch braten, das gerade vorrätig ist. Und statt Ketchup wird als Topping auch gerne Bratensauce genommen.

Für 2 Portionen:

Zutaten:

  • 30 g Butter
  • 1 Schalotte
  • 60 g Shiitake
  • Fleisch von einem Hühnerschenkel, ohne Haut und Knochen
  • 300 g gegarter Sushi-Reis (ca. 150 g roher Reis)
  • Ketchup
  • Sojasauce
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 3 Eier
  • ein Schluck Sahne

Arbeitsanleitung:

Schalotte schälen und fein würfeln. Fleisch mundgerecht würfeln. Die Stiele der Shiitake herausdrehen (man kann sie in der Tiefkühle sammeln und später für Brühe verwenden) und die Hütchen würfeln.

Die Hälfte der Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Schalotte glasig dünsten, dann Shiitake und Fleisch zugeben. Weitergaren, bis die Shiitake weich sind und das Hühnchen durchgegart ist.

Reis zugeben und unter Rühren braten, bis es keine Klümpchen mehr gibt. Mit Ketchup, Sojasauce, Salz und Pfeffer würzen.

Die Eier mit einem Schuss Sahne verquirlen. Restliche Butter in einer zweiten Pfanne erhitzen. Das Ei bei mäßiger Hitze garen, bis es am Boden fest und oben noch flüssig ist, dann die Ränder mit einem Pfannenwender zur Mitte schlagen, so dass das Flüssige in der Mitte ist. Bis zum gewünschten Gargrad weiterbraten.

Zum Servieren den Reis auf zwei Teller verteilen. Das Omelette in Stücke teilen, auf dem Reis verteilen und nach Wunsch mit mehr Ketchup garnieren.

 

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