Samosa-Schnecken mit Kartoffel-Artischocken-Füllung

Gerade scheint ja tatsächlich Hamstern angesagt zu sein – hin und wieder stehe ich staunend vor leeren Supermarkt-Regalen. Nudeln, Mehl, Dosentomaten … ich bin neugierig, was die Menschen dann in einem halben Jahr daraus kochen. Und ich muss ehrlich sagen, dieser Virus macht mir keine Angst. Wohl aber das Verhalten meiner Mitmenschen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was in diesem Land los sein wird, wenn es mal eine wirkliche Katastrophe gibt, wenn jetzt schon die Desinfektionsmittel aus den Krankenhäusern gestohlen werden.

Ich versuche, mich von der allgemeinen Hysterie nicht anstecken zu lassen – ohnehin habe ich genügend Lebensmittel im Haus, um einige Zeit über die Runden zu kommen. Längere Zeit, um ehrlich zu sein. Ich muss dringend mal wieder entrümpeln, und genau das mache ich gerade.

In der Tiefkühle fand sich (unter anderem…) noch eine angefangene  Packung tiefgekühlter Artischockenböden. Da habe ich mich an diese Samosa-Schnecken von Dan Toombs erinnert. So als Teigtaschen-Fan müsste ich Euch ja eigentlich erst mal „richtige“ Samosas vorstellen, aber ich mache es anders herum und fange mit der Abkürzung an.

Samosas sind dreieckig gefaltete Teigtaschen, die frittiert werden. Samosas werden gerne auch mit Resten gefüllt, und so kann man auch für diese Variante gerne gegarte Kartoffeln vom Vortag nehmen. Diese Variante hier geht ein wenig schneller: der Teig wird ausgerollt, mit der Füllung bestrichen,  aufgerollt und in Scheiben geschnitten.

Original werden die Schnecken frittiert, ich habe sie statt dessen gebraten.

Die Samosa-Schnecken isst man mit Chutney. Wir hatten dazu dieses Quittenchutney nach einem Rezept meiner Blogger-Freundin Dorothée. Ich könnte mir aber auch ein Tomatenchutney vorstellen, ein säuerliches Tamarinden-Chutney oder klassisches Mango-Chutney.

Für 4 Portionen:

Zutaten:

  • 2 EL Rapsöl
  • 1 Zwiebel
  • 3 cm Ingwer
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 2 grüne Chilis
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Koriander
  • 1 TL Garam Masala
  • 1/4 TL Kurkuma
  • 400 g  Kartoffeln, geschält gewogen
  • 200 g  Artischockenböden, vorbereitet gewogen
  • 2 EL Zitronensaft
  • einige Zweige Koriandergrün
  • 4 EL Mehl
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • Rapsöl zum Braten
Teig:
  • 150 g Mehl
  • 1 EL Rapsöl
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • Salz
Arbeitsschritte:
Für den Teig Mehl, Öl, Kreuzkümmelsaat und etwas Salz in einer Schüssel mischen. Nach und nach mit den Händen ca. 80 ml Wasser einarbeiten und alles zu einem elastischen Teig kneten. Abgedeckt 30 min bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Inzwischen für die Füllung Kartoffeln und Artischockenböden würfeln und in Salzwasser weich garen. Abgießen, in eine Schüssel geben und mit einer Gabel zerdrücken.
Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und hacken. Chilis fein hacken. Artischocken fein würfeln. Koriandergrün zupfen und hacken.
Rapsöl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebel darin glasig anbraten, dann die Ingwer und Knoblauch zugeben. Kurz durchrühren, dann Chilis, Kreuzkümmel, Koriander, Garam Masala und Kurkuma einrühren. Zerdrückte Kartoffeln und Artischocken zugeben und alles gut vermengen. Salzen, Zitronensaft und Koriandergrün einrühren und alles beiseite stellen und abkühlen lassen.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Quadrat von ca. 20 cm Seitenlänge ausrollen. Die Füllung gleichmäßig darauf verteilen. Aufrollen und in ca. 2,5 cm dicke Scheiben schneiden.
Nicht zu wenig Öl in einer Pfanne erhitzen.
Die 4 EL Mehl mit einer Prise Salz und 100 ml Wasser zu einer Paste verrühren.
Zum Garen die  Teigschnecken portionsweise in der Mehlpaste wenden und im Öl von allen Seiten goldbraun braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und noch heiß mit Chutney servieren.

Platz

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8 Kommentare

    • Prima, das freut mich :-).
      Nein, da war ich noch nicht – es liest sich gut; ich setze es mal auf meine Liste.

  1. Die Samosaschnecken sehen toll aus !!
    Bei uns sind die Regale wie immer gefüllt, Leere Regale gibt es nicht.
    Gruß Schnippelboy

    • Danke :-).
      Hier ist des stellenweise etwas leer. Klopapier zum Beispiel scheint ein großes Thema zu sein, habe ich heute festgestellt.

  2. Mir machen eher die Leute Angst, die die Gefahr kleinreden als Leute, die sich mit Vorräten eindecken, weil das tatsächlich empfohlen wird und sie das vielleicht bisher nicht gemacht haben, weil es einfach nicht nötig war. Wenn man zur Risikogruppe gehört (wie ich), dann ist das ein vernünftiges, besonnenes Verhalten. Wenn dann mal für einen Tag ein Regal im Supermarkt etwas leerer ist, wird man das schon verschmerzen. Klar, Hygienemittel stehlen geht gar nicht, aber warum das immer mit dem sogenannten „Hamstern“ in einem Atemzug genannt wird, wissen wohl nur die Leute, die so daherreden.

    Und was wird man aus Nudeln und Tomaten wohl machen? Vielleicht Nudeln mit Tomaten? Und Klopapier kann man ja notfalls auch einfach als Klopapier benutzen. Aber das Argument „und später werfen sie dann alles weg!“ hört man jetzt häufiger. Klopapier ist ja auch so irre schnell verderblich… Hoffentlich sind das dann wenigstens Leute, die trotzdem vorsichtig sind und nicht als Überträger fungieren und für eine Sterberate von 25% bei alten Leuten sorgen. Ich zweifle da nur etwas dran. DAS ist wirklich etwas beängstigend!

    • Liebe Karen, ich habe mich vielleicht etwas verkürzt ausgedrückt. Ich möchte nichts kleinreden und achte sehr auf mein Verhalten. Ich tue auch vieles nicht mehr, was bis vor Kurzem noch selbstverständlich war. Mir fehlt auch ein vernünftiges Krisenmanagement. Ich habe zum Beispiel ein Kind im schulpflichtigen Alter, und ich hätte es vernünftig gefunden, direkt nach den Winterferien vor 2 Wochen die Schulen in München noch zwei Wochen dicht zu machen – einfach, um die Infektionskette zu unterbrechen, viele Leute waren ja im Urlaub Das ist nicht passiert. Statt dessen gibt es immer neue Maßnahmen, die dem Geschehen aber immer nur hinterher hecheln. Das ist nicht gut.
      Zum Thema Hamstern: Ich glaube, das geht tatsächlich einher mit Desinfektionsmitteln klauen, es zeigt sich so eine Mentalität, die sagt, ich nehme alles, was ich kriegen kann, was mit den anderen ist, ist mir egal. Klar kann man Nudeln und Klopapier auf Vorrat zuhause haben; ich habe das immer. Aber wenn da jeder nur das kaufen würde, was er tatsächlich für zwei oder drei Wochen braucht, dann wären doch die Regale nicht gar so leer. Die Ellbogenmentalität ist das, was mich erschreckt.

      • Danke, dass Du das noch mal genauer schreibst! Bei Deinem ersten Absatz gebe ich Dir völlig recht! Ich wohne in Berlin, dem Krisenmanagement hier vertraue ich nicht so sehr. Letzte Woche hatten wir hier eine Schlagzeile: „9 Infizierte in Berlin, Gesundheitsämter völlig überlastet!“. Nicht besonders vertrauenserweckend, aber leider hat es mich nicht mal gewundert. Und ich überlege jeden Tag, ob ich heute meine Kinder noch in die Schule schicke oder doch nicht. Heute meinte die eine Klassenlehrerin, dass die Schule bestimmt auch bald schließen würde. Wahrscheinlich auch erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

        Beim Hamstern habe ich eine andere Haltung als Du, wahrscheinlich weil ich selbst zu einer üppigen Vorratshaltung neige und auch ohne Corona ganz gerne mal hamstere, deshalb bin ich da nachsichtig 🙂 Ein wirklicher Mangel trat hier auch nicht ein. Ein schönes Foto zeigte letztens einen Aldi, wo fast alle Nudeln weg waren mit dem Untertitel „In der Not frisst der Teufel Nudeln – aber nicht Dinkelnudeln!“. Die waren nämlich noch üppig vorhanden!

        Diesen Egoismus, ich nehme, was ich kriegen kann, sehe ich eher beim allgemeinen Verhalten, dass manche eben nicht auf das Fußballspiel oder den Karneval verzichten wollen, obwohl es die Ausbreitung des Virus verhindern würde und den gefährdeten Teil der Bevölkerung schützen würde. Ich sehe in dieser Gruppe eher die Hygienemittel-Klauer, aber das sind natürlich meine persönlichen Vorurteile.

        Um noch mal was zur eigentlich Sache zu schreiben: Ich finde Deinen Foodblog klasse und schaue hier regelmäßig rein! Danke für die tollen Rezepte und Geschichten!

        • Fussball ist mein Reizthema, das hätte schlicht nicht sein müssen, dass man am Wochenende noch Menschenmassen in Stadien stopft, während Messen abgesagt und Flüge gestrichen werden, das hat mich echt aufgeregt.
          Und ansonsten: danke :-).

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