Ozôni – Japanische Neujahrssuppe

ozoni

Ein Stilbruch in doppelter Hinsicht: wie der Name schon sagt, wird die Suppe eigentlich an Neujahr gegessen. Und dann wird sie auch mit Mochi, den japanischen Küchlein aus süßem Klebreis gemacht. Ich habe dünne, chinesische Reiskuchenplatten verwendet; die mussten nämlich weg…..

Mochi essen wir gerne; wir mögen diese innen klebrigen Reiskuchen gerne einfach mit etwas Sojasauce. Nun habe ich vor langer Zeit im Asiashop Reiskuchen mitgenommen, aber die chineische Variante – das sind dünne, lange Platten. Was tun damit? Irgendwann müssen sie ja weg….Diese Suppe stand schon lange auf meiner Liste. Ich habe erst mal probiert, ob man die Reiskuchen durch Braten genießbar machen kann. Als das funktioniert hat, habe ich beschlossen, die japanische Suppe mit den chinesischen Reiskuchen zu kochen.

Natürlich könnt Ihr auch die Original-Mochi nehmen. Die legt Ihr dann unter den Backofen-Grill, bis sie sich aufblähen.

Grundlage der Suppe ist Dashi; die japanische Grundbrühe. Man kann sie recht schnell selber machen. Zur Not findet man in Asia-Shops auch Instant-Dashi, wobei sich das lesen der Zutatenliste lohnt. Manche enthalten Glutatamat.

Ihr ahnt es ja…..die Reiskuchen mußten weg. Also ab mit dem Beitrag zu meinem Event im Kochtopf 🙂

Für 4 Personen:

Für die Dashi:

  • 10 gr. Kombu (Zuckerriementang)
  • 1 l Wasser
  • 30 gr. getrocknete Bonitoflocken

Für die Suppe

  • 800 ml Dashi
  • 4 große getrocknete Shiitake
  • 1 Hühnchenkeule
  • 1 Karotte
  • 50 gr. Spinat
  • 2 EL Sake
  • 100 gr. Garnelen
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Sojasauce
  • 1 Platte chinesische Reiskuchen
  • einige Tropfen Öl zum Braten

Zuerst die Dashi vorbereiten: Den Kombu in einen Topf geben und im Wasser 30 min einweichen. Dann die Mischung langsam erhitzen. Ganz kurz, bevor das Wasser zu kochen anfängt, den Kombu herausnehmen. Wenn er zu lange im Wasser bleibt, wird die Dashi bitter. Die Bonitoflocken einrühren und das Ganze stehen lassen, bis sie sich auf dem Boden absetzen. Dann durch ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb abgießen.

Für die Suppe die Shiitake mit kaltem Wasser bedecken und 1 h einweichen. Den Hühnerschenkel häuten, das Fleisch auslösen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Karotte schälen und in Scheiben schneiden. Den Spinat in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, die Flüssigkeit ausdrücken und die Blätter in grobe Stücke schneiden.

Die Platte Reiskuchen in Stücke schneiden. Etwas Öl in einer Pfanne (beschichtet ist empfehlenswert) erhitzen. Die Reiskuchenstücke hineinlegen und von beiden Seiten einige Minuten braten. Darauf achten, dass die Stücke sich nicht berühren, sie kleben sonst zusammen. Die Küchlein werfen an der Oberfläche Blasen und blähen sich ein wenig auf. Dann beiseitestellen.

Die Shiitake abgießen; dabei 100 ml Einweichflüssigkeit aufbewahren. Die harten Stiele entfernen, die Köpfe jeweils vierteln.

Dashi und das Einweichwasser der Pilze in einem Topf zum Kochen bringen. Hühnchenfleisch, Pilze und Karotte hineingeben und garkochen. Kurz, bevor alles fertig ist, die Garnelen zugeben. Mit Salz und Sojasauce abschmecken, den Spinat ebenfalls zugeben.

Zum Anrichten Suppe in Schälchen schöpfen; dabei darauf achten, dass die festen Bestandteile gleichmäßig verteilt werden. Jeweils einige Stücke Reiskuchen mit in die Schälchen geben.

Rezept adaptiert aus: Kaori Endo, Echt  japanisch kochen*

17 Kommentare

  1. Sehr lecker, ich liebe Suppe! Der Reiskuchen klingt interessant, mal schauen, ob ich den irgendwo hier finde… Und der liegt dann hoffentlich nicht länger im Vorratsschrank rum 😉

  2. Ein zweiter Start ins neue Jahr ist doch jederzeit willkommen. 🙂 Und ausnahmsweise hast du mal etwas ausgegraben, dass sich nicht in meinem Vorratsschrank befindet und dort auch gewiss nicht einziehen wird. 😉 Zumindest solange, bis ich ihn auf die Hälfte geleert habe!

    • Du hast recht. Ich habe mit Schrecken festgestellt, dass ich die meisten Dinge, die bei dem Event verarbeitet werden, im Schrank habe…..

  3. Oh. Wieder was gelernt. Bisher kannte ich Mochi nur als kleine, süß gefüllte Leckereien zum (grünen) Tee. Mit Suppe hätte ich die nie in Verbindung gebracht! Danke fürs Aufschlauen!

  4. Du hast ja Dinge in den Ecken Deines Vorratsschrankes! Hoch interessant ist das. Leider habe ich kaum eine Beziehung zu japanischen Essen, außer vielleicht den Nudelsuppen.

  5. Herrschaftszeiten, es gibt viele Dinge, die man verkochen kann und von denen ich keine Ahnung habe! Und einige davon finden sich genau hier in diesem Rezept.

    • Ganz ehrlich, am muss auch nicht alles haben….aber ich habe so eine Schwäche für „exotische“ Zutaten, wenn ich da etwas reizvolles sehe, dann muss es mit.

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