Topfenreinkalan mit Spinat

Wer liebt denn außer mir noch so die Kärtnern Kasnudeln? Dauert aber halt, bis sie auf dem Tisch stehen – und deshalb gibt es heute den Geschmack von Kasnudeln – aber mit sehr viel weniger Aufwand.

Die Idee dazu stammt aus dem neuen Buch von Katharina Seiser – Österreich express* heißt es und stellt österreichische Klassiker und persönliche Lieblingsrezepte vor, die auch nach einem langen Tag fix auf dem Tisch stehen. Kasnudeln, Reisfleisch und Gulasch gehören logischerweise nicht dazu, aber das Repertoire ist trotzdem groß. Die bayerische und österreichische Küche haben ja Überschneidungspunkte, und ich habe viel entdeckt, was ich kenne – und worüber ich mir nie Gedanken gemacht habe, wie schnell das eigentlich auf dem Tisch steht – Risi e Bisi zum Beispiel oder Schinkennudeln, danke fürs Erinnern.

Ich bin für jede Art von Pflanzerl und Frittern zu haben (solange man sie nicht Bratlinge nennt), und für Kombinationen von Kartoffeln und Quark – und diese Pflanzerl haben uns nicht enttäuscht. Ich werde beim nächsten Mal die doppelte Portion machen.

Es sind schlicht Quark-Kartoffeln-Pflanzerl; wobei so schlicht ist es nicht. Original wird Bröseltopfen verwendet, und der ist – ja, bröselig und verbindet sich ganz homogen mit den Kartoffeln. Hatte ich nicht. Hier gibt es Topfen zu kaufen, das ist abgetropfter Quark, und den habe ich nochmal gut abtropfen lassen.

An den Teig kommt Nudelminze, wer keine hat, lässt die Minze besser weg – Pfefferminze schmeckt ganz anders. Katha empfiehlt Kopfsalat zu den Reinkalalan, bei uns gab es Spinat.

Wer gerne süß isst, läßt Salz und Minze im Rezept weg und serviert die Reinkalan leicht angezuckert mit Apfelkompott.

Für 2 bis 3 Personen:

Zutaten:

Topfenreinkalan:

  • 250 g gegarte Kartoffeln (ich hatte vorwiegend festkochende)
  • 250 g Bröseltopfen (oder 400 g abgetropfter Quark, der heißt hier Topfen)
  • 1 Ei
  • ca. 50 g Mehl (Weizen 405), plus etwas zum Arbeiten
  • 1 TL Salz
  • 1/2 EL getrocknete Nudelminze)
  • Butterschmalz zum Braten

Spinat:

  • 300 g frischer Blattspinat
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Salz
  • 1 EL Butter
  • frisch geriebene Muskatnuss

Arbeitsschritte:

Wer so wie ich keinen Bröseltopfen hat, muss ein bisschen planen. Ich habe meinen Topfen ca. 4 h in einem mit Küchenpapier ausgelegten feinmaschigen Sieb abtropfen lassen. Nach 2 h habe ich das Küchenpapier erneuert und die Oberseite der Masse nach unten in das Sieb gegeben, damit alles gleichmäßig trocken wird. Wenn das erledigt ist, 250 g vom Topfen abwiegen.

Kartoffeln schälen und durch eine Wiegepresse* drücken. Man könnte auch eine Kartoffelpresse nehmen, aber die Wiegepresse macht alles sehr viel einfacher, ich nutze nichts anderes mehr.

Kartoffeln mit Topfen, Mehl, Ei, Salz und der zwischen den Handflächen zerriebenen Minze in eine Schüssel geben und alles mit einem Gummischaber gut vermischen.

Die Masse in acht Teile teilen und mit leicht bemehlten Händen zu einer Kugel formen, die Kugel dann zu einem Taler flachdrücken und die Ränder rundherum begradigen.

Zum Braten 2 EL Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Die Laibchen bei mittlerer Hitze in ca. 5 bis 6 min goldbraun braten, dann wenden, nochmals 2 EL Butterschmalz zugeben und in weiteren 5 bis 6 min auch auf der zweiten Seite knusprig ausbraten.

Während die Reinkalan braten, den Spinat gründlich putzen und waschen. Dann in kochendem Salzwasser 2 bis 3 min blanchieren, in einen Durchschlag abgießen und die Flüssigkeit etwas ausdrücken.

Knoblauch schälen und fein hacken. Butter im Topf aufschäumen und leicht braun werden lassen, etwas Hitze wegnehmen, Knoblauch zugegeben und kurz braten, dann den Spinat zugeben, alles durchschwenken und mit Salz und Muskatnuss würzen.

Reinkalan mit Spinat auf Tellern anrichten und heiß servieren.

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2 Kommentare

  1. Klingt, als ob die Reinkalan nicht weit weg von (sächsischen) Quarkkeulchen wären, oder? Muss ich auch mal wieder machen.
    Viele Grüße, Kathrin

    • Oh ja, stimmt die Quarkkeulchen. Die gab es immer mit Zimtzucker und Apfelkompott, das wäre mal wieder eine Idee.

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