Maultaschen stehen schon sehr für die schwäbische Küche. Kennengelernt habe ich sie schon, bevor ich nach Stuttgart gezogen bin, und zwar in Streifen geschnitten, und mit Rührei gebraten – und das bei der ecuadorianischen Stiefmutter meines damaligen Freundes – sie hatte halt einen Schwaben geheiratet. Und um ehrlich zu sein, gibt es das bei uns noch immer recht oft, wenn ein schnelles Essen gefragt ist, und zwar mit Maultaschen aus dem Kühlregal.
Selbst machen dauert natürlich etwas länger – ist aber auch kein Hexenwerk. Das Rezept aus „Neugschmeggd“ greift auf fertig gekauften Teig zurück – damit ist ein Großteil der Arbeit schon erledigt. Und gerollte Maultaschen gehen auch relativ schnell.
Die Füllung ist ganz klassisch – nur das eben auf eine vegane Hackfleischalternative zurückgegegriffen wird. Man nennt Maultaschen ja auch „Herrgottsbscheiserla“, angeblich, weil in der Fastenzeit darin das Fleisch versteckt wurde – und das merkt man hier sehr deutlich, bei der Menge an anderen Zutaten fällt die Hackfleischalternative wirklich gar nicht auf. Aber wer möchte kann das Rezept auch wieder entveganisieren – einfach Nudelteig mit Ei nehmen, Hackfleisch und Batensauce.
Für 4 Personen:
Zutaten:
Maultaschen:
- 5 rote Zwiebeln
- 1 Bund Petersilie
- 4 EL Rapsöl
- 250 g vegane Hackfleischalternative
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 100 g frischer Blattspinat
- 2 Baguettebrötchen
- 2 TL Hefeflocken
- frisch geriebene Muskatnuss
- 50 g Semmelbrösel
- 500 g Nudelteig aus der Kühltheke, Rezept für eifreien Nudelteig hier.
Zwiebelschmelze:
- 2 Zwiebeln
- 1 EL Rapsöl
- 1 TL Zucker
- Salz
- 200 ml vegane Bratensauce, optional (Rezept zum Selbermachen hier)
Arbeitsschritte:
Zwiebeln schälen und fein hacken. Petersilie zupfen und die Blättchen ebenfalls fein hacken. 2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Petersilie darin anbraten, bis die Zwiebel weich und glasig ist. 1 EL Öl einer weiteren Pfanne erhitzen und die Hackfleischalternative darin krümelig braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen.
Den Spinat putzen, blanchieren und abgießen. Gut abtropfen lassen, alle überschüssige Flüssigkeit herausdrücken und grob hacken.
Brötchen ganz kleine Würfel schneiden und im restlichen Öl knusprig braten.
Spinat, Hackfleisch und Zwiebelmischung in einer Schüssel vermengen. Brötchenwürfel und Semmelbrösel untermischen und alles mit Salz, Pfeffer, Hefeflocken und Muskatnuss würzen.
Den Nudelteig auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Die Füllung mittig der Länge nach darauf verteilen, so dass ein knappes Drittel des Nudelteiges davon bedeckt ist. Den Teig von unten nach oben, dann von oben nach unten über die Füllung klappen und etwas andrücken. Mit einem Kochlöffelstiel die Maultaschenfüllung in ca. 8 cm Abstand eindrücken und so abtrennen, dann die Maultaschen mit einem Messer auseinander schneiden.
Maultaschen in reichlich Salzwasser ca. 15 min sieden lassen.
Inzwischen für die Zwiebelschmelze die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Scheiben schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln goldbraun braten. Zucker darüber streuen, karamellisieren lassen, mit Salz würzen und nach Belieben 100 ml Bratensauce untermischen.
Zum Servieren etwas Bratensauce auf Teller verteilen. Die Maultaschen mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben, auf die Teller verteilen und mit Zwiebelschmelze garniert servieren.
Dazu isst man Kartoffelsalat.
Ach wie lecker! Ja Maultaschen gibt es bei uns schon…..seit Ewigkeiten. Das ist ja lustig, dass du nach Stuttgart gezogen bist und ich nach München…. und umgekehrt. Jetzt du in München und ich wieder in Baden, fast Württemberg. Tolles Rezept, und vegan fällt da gar nicht auf. Gute Idee. Liebe Grüße Ute
Oh, da sind wir ja aneinander vorbei gezogen, das ist lustig.