Minchet Abish – Rinderhaschee in pikanter Bockshornkleesauce

So, neulich gab es Injera für die kulinarische Weltreise, die ja diesen Monat nach Äthiopien führt, aber da muss ja auch was drauf. Ich mag die äthiopische Küche recht gern und hatte Entscheidungsschwierigkeiten. Minchet Abish sieht unscheinbar aus, ist aber ein beliebtes Festtagsessen, und wenn man es mal gegessen hat, dann versteht man auch warum.

Das ist ein Ragout aus Rinderhack, und was es so besonders macht, ist die Würze: leicht bitterer Bockshornklee ist dran, das scharfe Berbere, die würzige geklärte Butter. Und sämig wird alles durch die Verwendung von shiro, das ist geröstetes, gewürztes Kichererbsenmehl.

An dieser Stelle ist ein Dankeschön fällig: Petra hat mir ein großzügiges Care-Paket mit äthiopischen Kräutern und Gewürzen zukommen lassen. Da waren unter anderen Berbere drin, das mitten shiro, von dem etwas in dieses Gericht gewandert ist und Kräuter für die Herstellung der geklärten Butter. Vielen Dank! Ich kann jetzt wirklich sehr ausgiebig äthiopisch kochen.

Viele Gerichte, auch dieses beziehen ihr Aroma (auch) aus Niter Kibbeh, einer geklärten Butter, die mit Kräutern und Gewürzen angereichert wird. Man kann statt dessen auch Butterschmalz nehmen, aber die Würzbutter spielt in einer ganz anderen Liga – allein schon ihr Duft ist die Herstellung wert. Ein tolles Rezept findet Ihr bei Petra. Ich habe meine Butter nach einem Rezept aus Ethiopia* angesetzt, da sind etwas weniger Aromaten drin. In dem Buch gibt es auch einen Tipp, wie man die äthiopischen Kräuter koseret und besobela ersetzen kann: durch eine Mischung aus Oregano und Thymian und durch Thai-Basilikum.

Bockshornklee und Schwarzkümmel gibt es im Asia-Shop; ich habe jeweils die ganzen Gewürze im Vorrat und habe sie fein gemörsert. Beim Bockshornklee hat das durchaus was mit körperlicher Ertüchtigung zu tun ;-).

Für 2 bis 3 Personen:

Zutaten:

  • 2 El Rapsöl
  • 1 Zwiebel
  • 1/2 TL gemahlene Bockshornkleesamen
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 cm frischer Ingwer
  • 1 EL berbere (Rezept zum Selbermischen hier)
  • 120 ml halbtrockener Weißwein
  • 1/2 EL flüssiger Honig
  • 225 g Rinderhack
  • 4 EL niter kebbeh
  • 1 TL gemahlener Schwarzkümmel
  • Salz
  • 2 EL mitten shiro (oder Kichererbsenmehl)
  • 1/4 TL mekelesha (Rezept siehe unten)

mekelesha:

  • 2 Tl gemahlener Zimt
  • 1/2 TL gemahlene Gewürznelken
  • 1/2 Tl frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/2 TL frisch gemahlener Kardamom

Arbeitsschritte:

Für das mekelesha alle Zutaten vermengen und in ein luftdicht verschlossenes Glas packen.

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln, ebenso den Ingwer.

Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel und Bockshornkleesamen darin unter gelegentlichem Rühren anschwitzen, bis die Zwiebel goldgelb ist. Knoblauch und Ingwer zugeben und kurz mitgaren. Dann berbere, 60 ml Weißwein und den Honig zugeben und bedeckt 10 min garen. Immer wieder mal umrühren und wenn nötig, etwas Wasser angießen.

Rinderhack und 2 EL niter kibbeh sowie den Schwarzkümmel zugeben. Salzen und das Hackfleisch unter Rühren krümelig braten, dann den restlichen Wein angießen und alles 5 min offen einkochen lassen.

Das shiro in einer Schüssel klumpenfrei mit 120 ml heißem Wasser verrühren. Die Mischung unter das Fleisch rühren und alles mit halb aufgelegtem Deckel 20 min garen. Die Mischung soll sämig sein, wenn nötig, noch etwas Wasser zugeben.

Das mekelesha und die restlichen 2 EL niter kibbeh unterühren, mit Salz abschmecken, alles nochmals kurz erhitzen und gleich mit Injera servieren.

Und nun zu den Gerichten der restlichen Reisegesellschaft:

Wilma von Pane-Bistecca mit Injera- Aethiopisches Fladenbrot Britta von Brittas Kochbuch mit Sega Wat – Äthiopischer Lammeintopf Wilma von Pane-Bistecca mit Zigni-Kai Wat – Aethiopisches Rinder Gulasch Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Niter Kibbeh – äthiopische Würzbutter Susanne von magentratzerl mit Traditionelles Injera Friederike von Fliederbaum mit Doro Wot – Hühnerschmortopf mit Eiern Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Scharfer Rindfleischeintopf mit Bockshornklee und Kartoffeln – Abish Wot Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Äthiopischer Wirsingeintopf – Atakilt Wat Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Teff-Injera – äthiopisches Sauerteig-Fladenbrot aus der Pfanne Susanne von magentratzerl mit Minchet Abish – Rinderhaschee in pikanter Bockshornkleesauce Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Gemischte vegetarische Platte zu Injera Simone von zimtkringel mit Niter Kibbeh Simone von zimtkringel mit Kitfo – Tatar auf äthiopisch Dirk von low-n-slow mit Misir Wot Tina von Küchenmomente mit Dabo – Honigbrot aus Äthiopien Britta von Brittas Kochbuch mit Wat mit heimischen Gemüsen – afrikanisch-europäisches Crossover Volker von Volkermampft mit Berbere selbstgemacht – Rezept für die Äthiopische Gewürzmischung Volker von Volkermampft mit Injera – Rezept für das Äthiopische Pfannenbrot aus Teffmehl Manuela von Vive la réduction! mit Injera, Niter Kibbeh und vier „Auflagen“ Volker von Volkermampft mit Misir Wot – scharfer äthiopischer Linsen-Eintopf Volker von Volkermampft mit Doro Wot – äthiopischer Hähnchen-Topf – langsam geschmort Volker von Volkermampft mit Timatim – äthiopischer Tomatensalat mit leckerer Vinaigrette poupou von poupous geheimes laboratorium mit Doro Wot Regina von bistroglobal mit Äthiopisches Schmausen

27 Kommentare

  1. Dein Minchet Abish werde ich garantiert nachkochen! Zumal alle Zutaten sowieso schon im Haus sind (teilweise reichlich, du weißt es ;-)) und ich vom Bockshornklee in meinem Abish Wot auch sehr angetan war.

    • Den Bockshornklee kannst du bestimmt auftreiben. Das Essen sieht, sagen wir mal, verbesserungswürdig aus, aber der Geschmack ist toll. Viel Spaß damit :-).

  2. […] Wilma von Pane-Bistecca mit Injera- Aethiopisches Fladenbrot Britta von Brittas Kochbuch mit Sega Wat – Äthiopischer Lammeintopf Wilma von Pane-Bistecca mit Zigni-Kai Wat – Aethiopisches Rinder Gulasch Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Niter Kibbeh – äthiopische Würzbutter Susanne von magentratzerl mit Traditionelles Injera Friederike von Fliederbaum mit Doro Wot – Hühnerschmortopf mit Eiern Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Scharfer Rindfleischeintopf mit Bockshornklee und Kartoffeln – Abish Wot Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Äthiopischer Wirsingeintopf – Atakilt Wat Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Teff-Injera – äthiopisches Sauerteig-Fladenbrot aus der Pfanne Susanne von magentratzerl mit Minchet Abish – Rinderhaschee in pikanter Bockshornkleesauce […]

  3. […] Wilma von Pane-Bistecca mit Injera- Aethiopisches Fladenbrot Britta von Brittas Kochbuch mit Sega Wat – Äthiopischer Lammeintopf Wilma von Pane-Bistecca mit Zigni-Kai Wat – Aethiopisches Rinder Gulasch Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Niter Kibbeh – äthiopische Würzbutter Susanne von magentratzerl mit Traditionelles Injera Friederike von Fliederbaum mit Doro Wot – Hühnerschmortopf mit Eiern Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Scharfer Rindfleischeintopf mit Bockshornklee und Kartoffeln – Abish Wot Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Äthiopischer Wirsingeintopf – Atakilt Wat Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Teff-Injera – äthiopisches Sauerteig-Fladenbrot aus der Pfanne Susanne von magentratzerl mit Minchet Abish – Rinderhaschee in pikanter Bockshornkleesauce […]

    • Ich habe den für die indische Küche, da braucht man den auch hin und wieder. Ich mag bittere Note.

  4. Hi Susanne, ich glaub, das koche ich nach! Minus Injera. Injera und ich sind keine Freunde geworden. Ich hab mit fertig gekauftem Yufka geschummelt und das wird´s wohl wieder werden. Ich gesteh totales Injera-Versagen!

    • Injera ist auch echt eine Wissenschaft – aber das Ganze geht auch mit Fladenbrot gut. Oder mit Reis, ich finde, Reis passt immer :-).

  5. Hallo Susanne,

    optisch ist sicherlich Luft nach oben, aber wenn man das ganze mit Reis in einer Schüssel serviert, dann sollte das schon gleich ganz anders aussehen.

    Ist aber eigentlich auch egal, solange es lecker ist, und da bin ich mir sicher.

    LG Volker

  6. Ich sag mal so: richtig ansprechend sieht das Essen nicht aus… 😉
    Probiert hätte ich aber auf jeden Fall. Ich habe bei Kathrina kommentiert, dass das Auge auch mitisst. Hier würde ich mal sagen, man kann die Augen auch mal schließen und sich vom Geschmack überzeugen lassen. 🙂

    Liebe Grüße
    Britta

    • Es schmeckt tatsächlich wunderbar, man muss halt die Augen vor der Optik verschließen…..

  7. Ich glaube, ich habe in den letzten Jahren öfter äthiopisch gegessen, als das Wort „Haschee“ benutzt; alleine dafür, dass Du mich an seine Existenz erinnerst, gebührt Dir Dank. Zumal es nach allen Beschreibungen und Inhaltsstoffen auch ganz vortrefflich schmecken muss.

    • Ja, das Wort nutze ich auch nicht oft. Hackfleischragout wäre auch gegangen, aber man muss auch mal verborgene Schätze hervorkramen…

  8. Das habe ich mir gleich beim ersten Lesen schon abgespeichert. Das nächste Injera ist – nachdem ich mich jetzt endlich mal durch alle Teilnehmerbeiträge lese – schon gut gefüllt 😀

Kommentare sind geschlossen.