Plov

Plov heißt anderswo auch Pilaw, und so nennen es auch die Autorinnen in „Zu Tisch bei Diktatoren„*. Hier ist aber nicht das Reisgericht aus dem Nahen Osten oder vom Balkan gemeint, sondern das aus Zentralasien.

Plov soll nämlich das Leibgericht von Saparmurat Nijasow gewesen sein. Er hat sich selbst den Titel „Turkmenbashi“ – Führer aller Turkmenen verliehen. Er regierte Turkmenistan von 1985 bis zu seinem Tod 2006. Er profitierte von den üppigen Erdgasvorkommen des Landes und verschwendete das Geld an Denkmäler, die den Kult um seine Person erhöhen sollten. Er traf im Laufe seiner Herrschaft immer exzentrischere Anordnungen – so verbot er Bärte und Goldzähne. Er war, sagen wir mal… versoffen und trank sogar während der Pilgerfahrt nach Mekka; auch dem Heroin sprach er ordentlich zu.

Kein so gesunder Lebenswandel – und Plov passt da gar nicht so schlecht rein. Für Plov wird Lammfleisch mit ordentlich Knoblauch und einigen Karotten gegart, später wird dann der Reis mitgekocht. Es wird dabei wirklich nicht am Fett gespart – idealerweise ist er so üppig, „dass das Fett sich über die Arme des Speisenden ergießt“. Ich habe ein wenig mit den Mengen gespielt – ein Fastengericht ist es aber trotzdem nicht geworden.

Für 4 Personen:

Zutaten:

  • 500 g Lammschulter- oder nacken
  • 3 mittlere Karotten
  • 1 Zwiebel
  • 100 ml Sonnenblumenöl
  • 5 Zehen Knoblauch
  • 500 g Basmatireis
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Arbeitsschritte:

Das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Karotten schälen und in Stifte schneiden. Zwiebel halbieren und in Scheiben schneiden. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden.

Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Knoblauch und Fleisch darin anbraten. Wenn das Fleisch gebräunt ist, die Zwiebeln zugeben, dann die Karotten. 650 ml Wasser angießen, salzen und bedeckt ca. 45 min simmern lassen, bis das Fleisch gar ist.

Inzwischen Reis in ein feinmaschiges Sieb geben und waschen, bis das Wasser klar bleibt.

Den Reis zugeben und alles weiter simmern lassen, bis der Reis gar ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

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4 Kommentare

    • Hm, ich glaube, das ist einfach sehr unmotiviert oder unglücklich übersetzt. Der Originaltitel lautet: Dictators Dinners: „A bad Taste Guide to entertaining Tyrants“.

  1. Lecker!! Plow ist glaub ich eines der raffiniertesten Gerichte, das ich kenne. Ich hab nie verstanden, wieso es das Lieblingsessen von so vielen Personen ist und…naja, eine Zeit lang gab es sicher wöchentlich Plow bei uns. Allerdings meistens mit Rindfleisch oder mit Fischfilets ähnlich wie Schellfisch (weiß nicht, welcher das auf Deutsch ist).

    Ich hab mein Rezept von einer tschetschenischen Freundin, die Plow mit der Familie im Kessel über der Feuerstelle im Garten gemacht hat. Ich kenne es allerdings mit mehr Zwiebeln und einer ganzen Knoblauchknolle als solches (mit Schale etc.).

    PS: Lustig, aber ich besuche quasi nur deinen Blog wirklich regelmäßig. Schätze die Stories und vielfältigen Rezepte. 🙂

    • Oh, das freut mich, dass du gerne hier vorbeischaust :-).
      Und Plov vom offenen Feuer ist bestimmt unübertroffen, ich kann das direkt riechen….

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