Ok, das ist ein Keeper – die Begeisterung war groß hier und allseitig. Irina Georgescu* nennt das Gericht nicht umsonst „rumänisches Popcorn“. Popcorn? Warum das denn, das ist doch ein Fladenbrot.
Irina Georgescu ist in Rumänien aufgewachsen, und das zu einer Zeit, in der es, sagen wir mal, spartanisch zuging. Eine Kindheit in Bukarest unter Ceauşecus Herrschaft, das bedeutete Anstehen für Essen in langen Schlangen für 2 bis 3 Tage, Wohnen auf 40 Quadratmetern zu viert und Fernsehprogramme für 2 Stunden am Tag. Wobei man ohnehin keine Zeit zum Fernsehen hatte, denn die Arbeitswoche ging von Montag bis Samstag und irgendwann musste man ja auch mal um das Essen anstehen.
Wenn man dann mal vor dem Fernseher saß und dazu etwas knabbern wollte, dann besann man sich auf diese Brote, jedenfalls in der Familie von Irina Georgescu. Und ganz ehrlich – wenn ich ich Wahl habe zwischen Popcorn und diesem hier – tschüss, Popcorn, das hier ist bei weitem besser.
Das sind Fladenbrote aus einem Hefeteig mit Joghurt, die dann mit Käse gefüllt und in der Pfanne gebacken werden. Man bekommt eine knusprige Oberfläche mit einer weichen, käsigen Füllung – schmeckt definitiv nach mehr. Wir haben sie zu einer Suppe gegessen, aber sie sind auch ein guter Snack. Sollte etwas übrig bleiben, kann man die Brote kurz in der Mikrowelle erhitzen – sie sind dann wie neu.
Noch zum Käse: die Autorin wohnt in Großbritannien und verwendet daher Cheddar. Klassisch rumänisch wäre wohl Kashkaval, den gibt es hier unter anderem im türkischen Lebensmittelladen. Mittelalter Gouda geht aber auch gut.
Für 8 Scovergi:
Zutaten:
- 500 g Weizenmehl 550, plus etwas zum Arbeiten
- 250 g Joghurt
- 10 g frische Hefe
- 1 Ei
- 7 g Salz
- Wasser nach Bedarf
- 200 g Cheddar, Kashkaval oder mittelalter Gouda
- Sonnenblumenöl zum Braten
Arbeitsschritte:
Das Mehl mit dem Salz in eine Schüssel geben. Die Hefe dazu krümeln, Ei und Joghurt und zunächst einen Esslöffel Wasser zugeben und alles zu einem groben Teig verkneten. Bei Bedarf etwas mehr Wasser zugeben; laut Rezept ist der Teig klebrig, bei mir war er eher etwas zu trocken. Teigschüssel abdecken und für 2 h in den Kühlschrank stellen.
Inzwischen den Käse reiben.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von ca. 2mm Dicke ausrollen. Den Käse gleichmäßig darauf streuen, dann von der langen Seite her aufrollen.
Die Rolle in 8 gleich große Stücke schneiden und diese auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu runden Fladen von ca. 18 cm Durchmesser ausrollen.
Zum Braten jeweils 1 TL Öl in einer Pfanne erhitzen. Jeden Fladen von beiden Seiten in ca. 3 min goldbraun ausbacken.
Fertige Brote in ein (sauberes) Geschirrtuch wickeln, damit sie weich bleiben.
„Scovergi“ are fried plain dough, no filling, even if Irina’s family called it so. There is even a saying „e slab ca o scovearga (singular)“ – „he is thin as a scovearga“.
I didn’t know that, thanks for the information. Next time, I will try them plain.
Die schauen richtig lecker aus. Mit warmem Pfannenbrot geht echt nichts schief, wobei dieses rumänische Rezept ja so oder so ähnlich doch in vielen Regionen gegessen wird. In der Türkei würde man die frisch aus der Pfanne wahrscheinlich noch mit Butter einreiben. Auch sehr lecker! Deine sind aber wirklich super geworden.
Grüße aus Istanbul
Butter ist eigentlich immer gut, aber die hier sind auch ohne schon üppig genug ;-).
Die sehen schmacko fatzo lecker aus
Das sind sie auch :-).
Solche Hefeteige mit Yoghurt kenne ich aus der türkischen Küche, sehr feine kleine Sachen entstehen daraus. Da reihen sich deine Käsefladen wunderbar ein… mit Salat gibt das bestimmt ein feines Essen.
Ja, Joghurt im Hefeteig ist eine feine Sache. Und Salat passt gut dazu.
Ich liebe alle Arten von Fladenbroten. Authentisch oder nicht – das ist ein Knaller.
Den Namen „rumänisches Popcorn“ hat die Autorin nicht umsonst gewählt…..
Achm ein Scovergi kannte ich noch gar nicht. Hört sich aber sehr lecker an und ich werde es auf jeden Fall auch mal, dieses Brot zu backen.