Pan de Coco mit Sauerteig

Ja, ich backe noch Brot. Regelmäßig sogar, mindestens ein- bis zweimal pro Woche und meist mit Sauerteig. In aller Regel ist es gerade Rumfort-Brot – es sind noch Kartoffeln da? Rein damit! Huch, da hinten im Kühlschrank steht noch etwas Molke von Frischkäse machen – auch rein damit. Wird meistens gut, aber ich merke mir nie, wie ich es gemacht habe.

Nun ist aber vor einiger Zeit das wunderbare Brotbuch von Bryan Ford* (nur auf englisch erhältlich und aus guten Gründen immer wieder mal ausverkauft) bei mir gelandet, und ich habe gute Vorsätze, auch mal wieder Brote zu backen, die einem wie auch immer geartetem Plan folgen. Den Anfang macht ein Brot, das es im Buch so gar nicht gibt, aber auf Bryans Website:

Ich bin ja eine ausgewiesene Kokos-Liebhaberin; wenn das Wort „Kokosnuss“ fällt, fahre ich gleich die Antennen aus. Auf die Idee, Kokos an ein Brot zu packen, bin ich aber noch nicht gekommen. Bis ich neulich beim Stöbern auf dieses Rezept von Bryan Ford gestoßen bin, und das hat mich unmittelbar in die Küche geschickt. Das Buch kam dann hinterher 😁.

Bryan Ford lebt und arbeitet in New Orleans, hat aber seine Wurzeln in Honduras. Und genau daher kommt auch dieses Brot. Pan de coco ist dort allgegenwärtig. Im Teig sind sowohl Kokosmilch als auch  Kokosraspeln. Das Brot ist aber nicht süß und wird in Honduras am liebsten zu Suppen und Eintöpfen gegessen. Früher kam es ganz ohne Triebmittel aus; heute wird meist Hefe verwendet.

Bryan Fords Version verwendet Sauerteig – so ist das Brot nicht nur leichter verdaulich, sondern es schmeckt auch noch aromatischer und bleibt länger frisch.

Einige leichte Änderungen habe ich am Rezept vorgenommen – da wird eine größere Menge Sauerteig angesetzt, von der dann nur die Hälfte im Brotteig landet – ich habe gleich weniger angesetzt. Und eigentlich kommt Butter in den Teig. Ich habe – wenn schon, denn schon – statt dessen Kokosöl verwendet.

Im Ergebnis ist das ein flauschiges Brot mit schöner Kokosnote. Es passt zu süßen und herzhaften Belägen oder als Beilage zu Suppen oder Eintöpfen. Und man kann es auch gut toasten.

Für einen großen Laib:

Zutaten:

Levain:

  • 50 g Weizensauerteig, aufgefrischt
  • 50 g Weizenvollkornmehl
  • 50 g Weizen 550
  • 85 g Wasser

Haupteig:

  • Levain von oben
  • 100 g Weizenvollkornmehl
  • 350 g Weizen 550
  • 100 g Wasser
  • 200 g Kokosmilch
  • 50 g Kokosraspeln
  • 28 g Kokosöl
  • 28 g Zucker
  • 10 g Salz

Arbeitsschritte:

Für den Levain alle Zutaten vermischen und reifen lassen, bis das Volumen sich verdoppelt hat; das dauert ca. 4 Stunden.

Für den Hauptteig alle Zutaten in die Schüssel der Küchenmaschine geben und zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst.

Bei Zimmertemperatur abgedeckt 5 bis 6 h ruhen lassen. Alternativ kann man den Teig auch für 12 h in den Kühlschrank packen.

Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu vier Bällchen  formen und diese in eine gefettete Kastenform geben. Form abdecken und den Teig 3 bis 4 h ruhen lassen.

Den Ofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Brot in den Ofen geben, mit einer Blumenspritze schwaden und die Temperatur sofort auf 180°C reduzieren. Brot 40 min backen, dann auf ein Kuchengitter stürzen und auskühlen lassen.

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8 Kommentare

  1. Übereinstimmung: 1–2mal Brotbacken pro Woche, oft mit Sauerteig, und: Coconut-Lover! 😍
    Danke für diese kokosnussige Inspiration!
    Felix

    • Das Brot ist traumhaft; ich habe es schon mehr als einmal gebacken – das will was heißen….

  2. Liebe Susanne,
    als ich dieses Rezept gelesen habe, war meine erste Reaktion: das klingt interessant, und ich muss das unbedingt ausprobieren! Nun muss ich aber vorwegnehmen, dass ich ein gespaltenes Verhältnis zu Kokos habe. Ich liebe Curries und Drinks mit Kokosmilch, aber Bounty-Riegel, Raffaello und Kokosmakronen sind mir ein Gräuel.

    Ich habe es trotzdem gebacken, aber meinem Mann und mir hat es – ehrlich gesagt – überhaupt nicht geschmeckt. Die Zuckermenge hatte ich schon auf 20 g reduziert, weil wir beide keine süßen Brote mögen. Der Teig ist gut aufgegangen, und ich habe es wie du in einer Kastenform gebacken. Aber mir hat die knusprige Kruste, die ich im Dutch Oven oder in meiner Tajine erziele, gefehlt. Und vermutlich sind es die Kokosflocken, die mich am meisten gestört haben. Außerdem war es nach 2 Tagen bereits trocken, so dass ich es toasten musste, was bei meinen sonstigen Sauerteigbroten nicht der Fall ist. Mein Urteil ist rein subjektiv, und so fällt es mir schwer, dieses Rezept zu bewerten. Von mir bekommt es nur 3 Punkte.

    • Danke für das ehrliche Feedback :-). Mir war schon klar, dass das Rezept nicht jedem gefällt; wenn Kokos nicht generell so deins ist, dann war es mutig, es zu backen – mir haben gerade die Kokosflocken gefallen. Es ist auch nicht knusprig gedacht, sondern eher weich, wie Sandwichbrot.
      Vielleicht gefällt Dir das nächste ja wieder besser ;-).

  3. Da bin ich mir absolut sicher! Ich koche ja viele deiner Rezepte nach, und die meisten schmecken uns auch sehr gut. Nur um ein paar Beispiele zu nennen: die Orecchiette mit Schwarzkohl, Chili und Mascarpone.sind ein Traum, und ich freue mich schon darauf, wenn ich im Winter wieder Schwarzkohl bekomme.

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