Wochenende! Zeit für Süßkram! Und Zeit für dieses Rezept, schnell, ehe sich alle sowieso in die Weihnachtsbäckerei stürzen. Obwohl… diese Kekse würden sich auch auf dem Plätzchenteller gut machen.
Der türkische Lebensmittelhändler des Vertrauens hat hinter der Kasse so eine Art Wühlkiste mit Küchenutensilien stehen. Oft genug stehe ich an der Kasse und schaue auf die Kiste; die Ma’amoul-Model lachten mich dabei immer wieder an. Und natürlich kam der Tag, an dem ich so eine Form kaufte.
Es dauerte aber ganz schön lange, bis ich mich dazu entschließen konnte, denn in meiner Vorstellung war die Herstellung von Ma’amoul mordsmäßig kompliziert; und ein Backgenie bin ich ja nicht gerade. Ma’amoul sind gefüllte Plätzchen: ein Teig aus Griess umhüllt eine Fülle aus Datteln, Nüssen, Zimt und Rosenwasser. Ich habe auch eine Variante gesehen, bei der an den Teig zusätzlich Mahlep kommt, das ist ein Gewürz aus gemahlenen Steinweichseln, das nussig und leicht bitter schmeckt. Das probiere ich beim nächsten Mal aus. Also, Griessteig – der wird dann gefüllt und idealerweise drückt man die so entstandene Kugel dann noch für eine hübsche Form in eine spezielle Ma’amoul-Model. Das Ganze ist einfacher als gedacht; es ist nur wichtig, dass der Teig die richtige Konsistenz hat. Mein Rezept ist angelehnt an das von Zohre Shahi*, und das hat super funktioniert.
Teig:
- 80 g Butterschmalz
- 200 g Hartweizengriess
- 30 g Mehl (Weizen 405)
- 1 Prise Salz
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Vanillezucker
- 50 g Zucker
- 1 TL Rosenwasser
- 50 bis 70 ml Wasser
Füllung:
- 50 g Walnusskerne
- 20 g Sesam
- 200 g Datteln
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL gemahlener Zimt
- Maisstärke zum Arbeiten
- Puderzucker zum Bestäuben
Zuerst zum Teig: dafür das Butterschmalz schmelzen und etwas abkühlen lassen. In eine Schüssel geben, dann Grieß, Mehl, Backpulver, Salz, Zucker, Vanillezucker und Rosenwasser zugeben. Alles gut vermengen, dann zu einem Teig verkneten und dabei nach und nach das Wasser zugeben. Der Teig soll zusammenhalten, aber nicht kleben. Er muss aber ruhen und wird während der Ruhezeit fester. Ich habe zunächst 30 ml Wasser eingearbeitet und nach einer halben Stunde Ruhezeit weitere 20 ml.
Den gekneteten Teig in der abdeckten Schüssel 2 Stunden ruhen lassen.
Für die Füllung Walnüsse und Sesam in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften. Beseite stellen, dann sehr fein hacken.
Die Datteln entkernen und ebenfalls sehr fein hacken.
Datteln, Nüsse, Sesam, Olivenöl und Zimt in einer Schüssel gründlich vermengen.
Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.
Teig und Füllung jeweils in 10 gleich große Portionen teilen und zu Kugeln rollen. Die Teigkugeln mit den Händen zu einem Fladen flachdrücken und je eine Kugel der Füllung in die Mitte geben. Den Teig gut verschließen und erneut zu einer Kugel rollen.
Wer keine Ma’moul-Form hat, drückt die Teigkugel einfach mit den Händen etwas flach und legt sie auf das Blech. Ansonsten die Form mit etwas Stärke bestäuben und die Teigkugel hineindrücken. Vorsichtig lösen und mit der gemusterten Seite nach oben auf das Blech legen.
Blech in den Ofen schieben, die Hitze sofort auf 150°C reduzieren und die Ma’moul in 30 bis 40 min goldbraun backen.
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
Also die Zutaten sind ganz meine Wellenlänge. Und irgend ein Model wird sich auch noch finden!
Es geht auch ohne Model und schmeckt genauso gut ;-).
Die sind sowasvon verführerisch. Da ich heute am Kekse machen bin will ich hoffen das dieser Sükram auch noch geht. LG und schönes Wochenende
Ingrid
Ich habe festgestellt, dass mir die Ma’amoul wesentlich leichter von der Hand gehen als Weihnachtsplätzchen, es ist faszinierend :-)).
In meiner Krimskramsküchenschublade liegen auch noch zwei hölzerne Ma’amoul „Model“ herum, die zuletzt vor etwa fünf Jahren benutzt wurden. Danke für’s Erinnern (und das Rezept nehme ich natürlich auch gerne mit 🙂
Es hätte mich doch sehr gewundert, wenn Du keine gehabt hättest…. ;-).