Turnovers mit schwarzen Bohnen, Mais und Hüttenkäse

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Ich habe mir ganz fest vorgenommen, Schränke und Tiefkühle mal auf Vordermann zu bringen. Nicht nur ein bisschen, sondern so richtig. Und was soll ich sagen – ich komme voran.

Schwarze Bohnen hatte ich mal gekauft, sicherheitshalber nicht nur eine Packung, nein, gleich 2. Es könnte ja sonst zu wenig sein. Die restlichen Bohnen standen ganz oben auf der Liste der Dinge, die endlich weg sollten. Der Mais im Tiefkühlfach auch. Teigtaschen sollten es sein, und vorhandenen Dinge liessen mich an eine mexikanisch inspirierte Füllung denken. Die Hülle ist ein einfacher Mürbteig.

Zusammengehalten wird das ganze durch Hüttenkäse. Der bremst auch gleich die in der Füllung verwendete Chilischote ein wenig aus….

À propos Hüttenkäse. Wisst Ihr was der Unterschied zwischen Hüttenkäse und körnigem Frischkäse ist? Ich wußte das bislang auch nicht. Vor einiger Zeit hatte ich dann das Vergnügen, dank Gervais an einem Sensorik-Seminar teilzunehmen. Das war ganz spannend: besonders interessant fand ich zwei Übungen. Einmal eine Riechübung, bei der man nicht sehen kann, an was man da riecht. Es ist tatsächlich ziemlich schwer, da zu erkennen, was man vor der Nase hat. Und dann gab es noch stark verdünnte Aromen (Sauer, scharf, bitter, salzig…) zu kosten. Da wiederum ist es wirklich spannend, wie unterschiedlich die Aromen wahrgenommen werden. Bitter ist so ein Knackpunkt. Was für den einen noch ganz nett ist, ist für den nächsten schon unerträglich.

Ach so, der Hüttenkäse. Die Bezeichnung „Hüttenkäse“ ist für Gervais registriert. Alle andere müssen sich anders nennen, im Zweifel dann eben „körniger Frischkäse“.

So, und die Bohnen sind endlich weg – ein klarer Fall für die „Schatzsuche im Vorratsschrank„.

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Für 12 kleine oder 8 große Taschen:

Teig:

  • 180 g Dinkelmehl 630
  • 1/2 TL Salz
  • 110 g kalte Butter
  • 3 EL kaltes Wasser
  • 1 Ei zum Bestreichen

Füllung:

  • 75 g schwarze Bohnen
  • 150 g TK-Mais
  • 100 g Hüttenkäse
  • 1 Chili
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1/2 TL Cumin, gemahlen
  • Salz
  • etwas Limettensaft

Salsa:

  • 2 Tomaten
  • 1 Chili
  • Salz, Limettensaft
  • 5 Stängel Estragon

Die Bohnen in einer Schüssel mit kaltem Wasser bedecken und ca. 8 h einweichen. Dann abgießen, in einem Topf mit frischen Wasser bedecken und in ca. 30 min gar kochen. Die Bohnen sollen schön weich sein, aber noch nicht zerfallen. In den letzten 5 min Garzeit den Mais zugeben und mitköcheln lassen. Abgießen, in eine Schüssel geben und mit dem Kartoffelstampfer grob zerdrücken.

Während die Bohnen kochen, den Teig vorbereiten: Dazu das Mehl mit dem Salz in eine Schüssel geben. Die Butter in kleinen Stückchen dazugeben und einarbeiten, bis der Teig bröselig ist. Dann schluckweise Wasser zugeben und einen glatten Teig kneten. Teig zu einem flachen Ziegel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca 15 min im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Füllung Knoblauch schälen, zusammen mit der Chilischote  fein hacken und beides mit dem Hüttenkäse unter die Bohnenmasse mischen.  Masse salzen und mit Cumin und Limettensaft abschmecken.

Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.

Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Quadrat von ca. 40 mal 40 cm ausrollen. Daraus entweder 8 große oder 12 kleine Quadrate schneiden. In die Mitte jeden Quadrats je etwas Füllung geben. Dann eine Ecke anheben und über die Füllung falten, dabei gut andrücken. Turnovers auf das Blech legen und mit verquirltem Ei bestreichen.

Taschen im heißen Ofen ca. 20-25 min backen.

Während die Turnovers im Ofen sind, kann man die Salsa zubereiten: dafür die Tomaten und die Chilischote hacken. Estragon zupfen und Blättchen hacken. Alles vermischen und mit Salz und etwas Limettensaft abschmecken.

Die Turnovers mit der Salsa servieren. Man kann sie heiß essen, aber auch lauwarm oder kalt.

 

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13 Kommentare

  1. Ich habe meine Vorratsschränke in der Küche richtig ausgemistet. Alles, wo das MHD bereits abgelaufen war und es geschmacklich etwas ausmacht, z.B. Nüsse, die ranzig werden etc ist weg ;-). Und danke für die Erklärung, ich kaufe dann offensichtlich nur körnigen Frischkäse

  2. Mmh, das klingt gut! Teigtaschen sind sowieso super und deine Kombination aus schwarzen Bohnen und Hüttenkäse stelle ich mir suuuperlecker vor! Danke für das Rezept 🙂

  3. Hüttenkäse und es schmeckt trotzdem? Muss ich ausprobieren!
    Auf jeden Fall danke für die Aufklärung! Bei uns steht meistems Cottage Cheese auf den Packungen, nun ist mir klar, warum der Käse auf einmal einen englischen Namen braucht!

  4. Hi Susanne,
    du wirst deinem Ruf als Teigtaschenkönigin echt mal wieder gerecht! Wobei ich gestehen muss, dass sich beim Lesen deines Berichtes bei mir doch die eine oder andere Bildungslücke offenbart hat. Mein Hüttenkäse landete bisher ausschließlich auf Brot oder Brötchen bei mir (auf die Idee den noch woanders zu „verarbeiten“ bin ich noch nicht gekommen). Und die Begriffsschützung war mir auch nicht geläufig 😉 Danke fürs Aufklären und für das coole Rezept! Die Dinger sehen unverschämt kross-lecker aus!
    Liebe Grüße,
    Eva
    P.S.: Gibts von dir eigentlich schon ein „Taschen-Kochbuch“?

    • Ich gestehe, ich bin keine Freudin von Hüttenkäse pur. ich verarbeite den meistens.
      …nein kein Buch.Aber eine Rezeptsammlung auf dem Blog 🙂

  5. Dass mit dem Hüttenkäse war mir auch nicht bekannt. Danke für die Aufklärung. Leider habe ich keine schwarzen Bohnen im Vorrat oder sollte ich zum Glück sagen? 😉

  6. Hüttenkäse, den kauf ich eigentlich nie- vielleicht krieg ich die Taschen ja auch mit Quark gebacken. Weil gefallen tun sie mir schon, ausgezeichnet sogar.

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