Teigtasche des Monats: Mantı

Heute schlage ich mal zwei Fliegen mit einer Klappe: es gibt die Teigtasche des Monats und gleichzeitig ist das Rezept auch noch mein Beitrag zur kulinarischen Weltreise, die uns im August ja in die Türkei führt. Das freut mich ganz besonders, denn die türkische Küche zählt zu meinen Favoriten.

Ich war noch nie im Land, was ich dringend nachholen muss, habe aber zumindest eine türkische Freundin, die auch noch ganz hervorragend kocht. Und ich mag einfach die Vielschichtigkeit dieser Küche und die Art wie aus einfachen Zutaten das Beste herausgeholt wird.

Und natürlich sind eines meiner Lieblingsgerichte Teigtaschen – davon gibt es eine ziemliche Auswahl in der Türkei. Börek aus dem dünnen Yufka-Teig zum Beispiel oder die üppigen Pogaça, die eher gefüllte Brötchen sind. Mag ich alles.

Am liebsten mag ich aber diese Nudelteigtäschchen hier  – manchmal werden sie auch türkische Ravioli genannt. Dies hier ist die klassische Version mit Hackfleischfüllung und zwei Saucen, man kann sie aber auch vegetarisch füllen, zum Beispiel mit Kartoffeln. Eine vegetarische Variante mit Kichererbsen habe ich Euch bereits vorgestellt.

Bei Mantı kommt es auf die Größe an – aber im umgekehrten Sinne, sie sollen sehr klein sein. Richtig gut sind sie wohl, wenn hundert Stück auf einen Löffel passen – nun ja. Mein Rezept habe ich angepasst nach der Vorlage meiner Freundin Semiha, von der es übrigens ein ganz wunderbares türkisches Kochbuch gibt. Ihre Mantı sind klein, und sie stellt sie in Windeseile her. Meine sind etwas grobmotorischer und ich brauche länger.

Bevor es ans Rezept geht – ich habe schon einiges an türkischen Rezepten auf dem Blog, klickt Euch gerne mal durch: Türkische Rezepte.

Für 4 Portionen:

Zutaten:

Mantı:

Teig:

  • 250 g Mehl (ich hatte Wiener Griessler, aber Weizen 405 geht auch)
  • 2 Eier

Füllung:

  • 300 g Rinderhack
  • 1/2 Bund Frühlingszwiebeln
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 1/2 Bund Minze
  • 1/2 TL Paprika edelsüß
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Saucen:

Joghurtsauce:

  • 250 g Naturjoghurt
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Salz

Paprikabutter:

  • 1 EL Butter
  • je 1/2 TL getrocknete Minze und Thymian
  • 1 TL Paprikamark (biber salçasi) oder Tomatenmark
  • 1/2 TL Paprika edelsüß
  • 2 EL Wasser
  • Salz

Zum Garen:

  • Butter für die Form
  • ca. 1 bis 1,5 l heiße Rinderbrühe

Arbeitsschritte: 

Für den Teig das Mehl in eine Schüssel geben, die Eier zugeben und alles mit etwas zusätzlichem Wasser zu einem festen, aber geschmeidigen Nudelteig kneten. Den Teig in Frischhaltefolie packen und mindestens 30 min ruhen lassen.

Inzwischen für die Füllung die Frühlingszwiebeln putzen und sehr fein hacken. Kräuter zupfen und ebenfalls sehr fein hacken. Alle Zutaten der Füllung in einer Schüssel vermischen und mit Salz, Pfeffer und Paprika würzig abschmecken.

Nun den Teig ca. 1 mm dünn ausrollen und in Quadrate von 3 cm Kantenlänge schneiden. In die Mitte jedes Teigquadrates etwas Füllung geben, die Quadrate zu Dreiecken zusammenfalten und die Ränder gut festdrücken. Weitermachen, bis Teig und Füllung aufgebraucht sind und fertige Mantı auf bemehlten Geschirrtüchern lagern.

Zum Garen den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Eine Fettpfanne oder eine große Auflaufform mit Butter ausstreichen, die Teigtaschen in die Form setzen und im heißen Ofen 10 min garen. Die heiße Brühe nach und nach über die Teigtaschen gießen; diese sollen zu 3/4 bedeckt sein. Nochmal ca. 15-20 min backen. Die Flüssigkeit sollte dann verdampft und aufgesogen sein; sonst noch etwas länger im Ofen lassen.

Inzwischen für die Joghurtsauce den Knoblauch schälen und mit etwas Salz zu einer Paste mörsern, dann unter das Joghurt mischen und alles mit Salz abschmecken.

Für die Paprikabutter die Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Paprikamark, Kräuter und Paprikapulver einrühren, kurz aufschäumen lassen, dann 2 EL Wasser zugeben und salzen.

Die gegarten Mantı auf Teller verteilen, je etwas Joghurt –  und Paprikasauce darüber geben und sofort servieren.

Und hier geht es zu den Rezepten der Mitreisenden – schaut unbedingt rein, es lohnt sich:

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The Road Most Travelled: Scharfe türkische Joghurt-Pasta

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fluffig und hart: Kisir | Mercimek Köfte

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Kleines Kuliversum: Cilbir  – Pochierte Eier in Joghurt

Chili und Ciabatta: Großmutters Pilaw | Geschmorte Zucchini | Grüne Bohnen mit Lammfleisch | Grieß-Helva mit Himbeer-Joghurteis

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Möhreneck: Vegane Pide mit zweierlei Füllung

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Labsalliebe: Sigara Börek – Börek mit Spinat und Feta aus dem Ofen

Corum Blog: Sigara böreği

 

 

 

48 Kommentare

  1. Ich war auch noch nie in der Türkei und so wie es aussieht, wird das auch noch eine Weile so bleiben … Wie schön, dass ich da deine Teigtaschen habe.

    • Ich habe das schon immer gerne gemacht,aber gerade jetzt finde ich es unbezahlbar, dass man sich durch die Welt kochen kann.

  2. […] our food creations: Mercimek Çorbası – Türkische Linsensuppe + Kısır – Bulgursalat | Pane-Bistecca: Muhammara – Tuerkischer Pepperoni Dip | Brittas Kochbuch: Hähnchen im Fladenbrot | Fluffig & Hart:Kısır – türkischer Bulgursalat + Mercimek Köfte – vegetarische türkische Linsen-Frikadellen | magentratzerl: Mantı […]

    • Die Kichererbsen-Manti sind klasse. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese klassischen hier auch mit Soja-Hack gut werden.
      Für einen schönen Sonntag ist es zu spät- ich wünsche dir eine schöne Woche 🙂

  3. Liebe Susanne,
    Mantı habe ich diesen Monat auch im Angebot, allerdings mit einem anderen Rezept. Deins werde ich auf jeden Fall auch ausprobieren – die Variante im Ofen gefällt mir und Paprikabutter hört sich herrlich an.

    Liebe Grüße
    Carina

  4. Du emsige Biene mit den tollen Teigtascherln! Ich schwöre, ich mache die in diesem Leben nicht nach, denn ich hab enormes Glück und kann winzige handgemachte Manti hier bei mir ums Eck kaufen, das ist mehr mein Ding.

    • Direkt ums Eck? Und frische? Das ist toll; ich kriege in unmittelbarer Nähe nur getrocknete zur Wahl, das ist nicht so toll.

    • Ja, das dauert, aber je öfter man es macht, um so schneller geht es. Und wenn man es dann noch öfter macht, dann sehen sie auch schöner aus als meine, da ist nämlich durchaus Luft nach oben ;-).

      • Da hast Du wohl recht.
        Ich hatte schon ein paar Mal Ravioli gemacht… wenn man dann die Relation zwischen Arbeitszeit und „Futterzeit“ bedenkt, muss man schon wirklich ganz viel Stimmung haben. 😉

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