Erbsen-Kartoffelknödel mit Speck-Topping

 

Schweden ist diesen Monat das Land der Wahl für die kulinarische Weltreise. Ganz spontan fällt mir dazu ein, was allen anderen auch einfällt: Köttbullar mit Preiselbeersauce, süßsaurer Gurkensalat, Zimtschnecken, Knäckebrot, viele Beeren, new nordic cuisine….

Eigentlich sollte ich es ja besser wissen, denn immerhin hatte meine Schwiegermutter jahrelang ein Ferienhaus in Schweden. Das hatte sie hauptsächlich gekauft, weil ihre Schwester auch in Schweden lebte. Die arbeitete anfangs ganz klassisch bei Ikea. Später restaurierte und verkaufte sie mit Ihrem Mann alte Häuser – traumhafte Häuser waren da dabei.

So, und jetzt die Beichte. Ich bin nicht so recht warm geworden mit Schweden. Es war wohl unser Fehler. Wir sind erst durch Norwegen gereist – und Norwegen wartet mit einer spektakulären Landschaft auf. Und mit extrem lässigen Menschen. Nach Schweden fuhren wir danach, und das war halt flach mit schnellwachsendem Kiefernwald  (Ikea-Wald, sozusagen…) und auch ein bisschen unentspannter.

Aber gut, es geht ja ums Essen, und da bin ich bei  einer unerwarteten Quelle fündig geworden – nämlich bei Rachel Khoo. Sie war ja eher in Frankreich beheimatet, ist aber der Liebe wegen nach Schweden gezogen. Und hat dann auch ein Kochbuch über die Küche ihrer neuen Wahlheimat geschrieben. Diese Knödel haben mir besonders gut gefallen – Klöße mag man in Schweden so gern wie in Bayern, und mit den Erbsen im Teig haben sie einen besonderen Dreh:

Für 4 Portionen:

Zutaten:

Knödel:

  • Salz
  • 300 g vorwiegend festkochende Kartoffeln, geschält gewogen
  • 300 g Erbsen (TK)
  • 2 Eier
  • Muskatnuss
  • 300 – 350 g Kartoffelmehl
Topping:
  • 1 EL Butter
  • 250 g Räucherspeck
  • 1 Zwiebel
  • 1 TL gemahlener Piment
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Handvoll Schnittlauchröllchen
  • Quittenchutney zum Servieren (original: gezuckerte Preiselbeeren oder Preiselbeerkompott)

Arbeitsschritte:

Kartoffeln würfeln und  in Salzwasser garkochen. Abgießen und etwas auskühlen lassen.
Erbsen mit 1 EL Wasser 2 min garen, dann abgießen und mit dem Stabmixer pürieren.
Kartoffeln in eine Schüssel geben, mit einer Gabel fein zerdrücken, dann mit etwas Salz, Erbsenpüree und den Eiern verrühren. Mit Muskatnuss würzen und  300 g Kartoffelmehl einarbeiten. Wenn der Teig zu weich ist, weiteres Kartoffelmehl einarbeiten.
In einem weiten Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Teig zu einer Rolle formen, in 12 Scheiben schneiden und jedes Stück zu einer Kugel rollen.
Für das Topping den Speck fein hacken. Zwiebel schälen und ebenfalls fein hacken.
Butter in einer Pfanne schmelzen. Speck, Zwiebeln und Gewürze darin braten, bis die Zwiebel goldbraun und knusprig ist.
Gleichzeitig die Knödel im siedenden Wasser 5 bis 10 min garen; sie sollen fest sein, aber auf Fingerdruck etwas nachgeben. Mit einem Schaumlöffel herausholen und gut abtropfen lassen.
Knödel jeweils mit einer guten Portion Topping anrichten und mit Schnittlauchröllchen bestreuen. Preiselbeeren dazu reichen.

Schaut unbedingt auch bei den Mitreisenden vorbei, da gibt es wie immer tolle Rezepte:

Küchenlatein: Safranpfannkuchen | Haselnusskuchen mit Kaffee | Zitronentraum | Pilzsuppe mit Apfel und Thymian | Stachelbeerkuchen mit Mandeln 

Backmädchen 1967: Schwedische Haferflockenkekse

Jankes Soulfood: Schwedische Blaubeersuppe mit Griesklösschen

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Küchenmomente: Typisch schwedische Zimtschnecken mal anders | Broedkakkor – Rustikales Fladenbrot

Mein wunderbares Chaos: Schwedischer Schokokuchen

Pane Bistecca: Schwedische Kartoffelklösse | Schwedische Hackfleischbällchen 

Brittas Kochbuch: Schwedische Sommersuppe | Knusperblaubeerkuchen | Knäckebrot | Schwedische Haferkekse

Fränkische Tapas: Schwedischer Heringssalat

Chili und Ciabatta: Sockerkringlor mit Zitronenfüllung | Wallenberggare mit Sommerkohl und Kartoffelstampf | Pyttipanna |

Coffee 2 Stay: Kärleksmums | Schweinefilet mit Banane 

Einfach Schweden: Fliegender Jakob | Zimtschneckenrührkuchen

Fluffig und hart: Schwedische Mandeltorte mit Johannisbeeren |

Tanjas bunte Welt: Raggmunk – schwedische Kartoffelpfannkuchen

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Zimtkringel: Janssons Versuchung

Wiesengenuss: Kaldolme mit Moosbeeren

Corum Blog 2.0: Hallongrottor – Himbeertörtchen | Schwedisches helles Karottenbrot

Kaffeebohne: Sommersalat | Schwedischer Garnelencocktail

Coffee2Stay | Grötbröd

Brotwein: Lachs beizen | Roggen-Knäckebrot

Savory Lens: Chokladbollar 

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Volker mampft: Köttbullar | Rindergulasch mit roter Bete

 

 

 

 

 

32 Kommentare

  1. Wie schön, noch ein herzhaftes Rezept. Klöße hätte ich in Schweden nicht so erwartet, weil hier im „Echten Norden“ Klöße keine große Verbreitung haben.

    • Ich war auch etwas überrascht, aber anscheinend isst man sie gerne in Schweden – und mich macht man mit Knödeln sowieso immer glücklich….

    • Danke :-). Aber so knallgrün wie das ist, ist der Versteck-Charakter eher mittel ;-).

    • Ich bin ja keine so Süße, mir fallen als erstes tatsächlich Köttbullar ein, aber stimmt, danach kommen gleich die Zimtschnecken….

  2. Das kommt auf jeden Fall auf die Nachkochliste. Das sieht super aus und krosser Speck ist einfach superlecker!

    Rachel Khoo gucke ich immer ganz gerne auf RTL.Living.

    Liebe Grüße
    Britta

    • RTL Living habe ich nicht; aber Rachel Khoo vor Jahren mal bei einer Buchvorstellung getroffen – sie ist sehr sympathisch.

  3. Liebe Susanne,
    ich hätte nicht gedacht, dass die Klöße die Farbe so schön behalten. Sie sehen wirklich ganz toll aus. Und geschmacklich wäre das auch genau meins.
    Herzlichst, Conny

    • Die Farbe hat mich auch gefreut, ich hatte eher damit gerechnet, dass sie grau oder braun werden.

    • Danke :-). Ich liebe Knödel in allen Varianten, da sind die bayerischen Gene wohl dominant….

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