Wildreis-Chowder

Es ist immer wieder ein großer Spaß, bei der kulinarischen Weltreise mitzumachen. Vielen Dank für’s Organisieren, Volker!

Wobei ich gestehen muss – diesen Monat geht es nach Kanada, und das war eine kleine Herausforderung für mich. Was ich in den Weiten des Netzes fand, riss mich nicht so vom Hocker, und was ich anschließend ausprobierte, auch nicht. Blockade, sozusagen. Also zurück auf Anfang, lassen wir das mit dem Internet. Wozu hat man schließlich das eine oder andere Kochbuch – wobei ich feststellen musste, Kanada ist da, gelinge gesagt, unterrepräsentiert.

Aber im vegetarischen Lieblingskochbuch* gibt es immerhin drei (!) kanadische Rezepte. Am besten gefallen hat mir da diese Suppe, also los:

Wildreis ist eigentlich kein Reis; es sind die Samen eines Wassergrases. Früher war er ein Grundnahrungsmittel der indianischen Ureinwohner, heute wird er auch kultiviert. Er schmeckt wunderbar nussig und ein wenig rauchig; ich verwende ihn normalerweise gern in einer Mischung zusammen mit Vollkornreis.

Der Chowder ist eine sehr sättigende Suppe mit einer samtigen, cremigne Konsistenz. Es wird keine Brühe verwendet, sondern das Kochwasser des Reises; dadurch kommt das Aroma noch besser zur Geltung.


Für 4 Portionen:

  • 190 g Wildreis
  • 1 l Wasser
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 EL Olivenöl
  • 200 g Champignons
  • 2 Stangen Sellerie
  • 1 grüne Paprikaschote
  • 1 rote Paprikaschote
  • 4 EL Mehl
  • 375 ml Milch
  • 125 g Sahne

Wildreis in ein feinmaschiges Sieb geben und abbrausen.

Mit dem Wasser in einen Topf geben, Lorbeerblätter zugeben, alles leicht salzen, zum Kochen bringen und den Reis köcheln lassen, bis er weich ist. Das dauert zwischen 40 und 50 min. Reis nicht abgießen, wir brauchen das Kochwasser noch.

Inzwischen Zwiebel schälen und hacken. Pilze putzen und hacken, ebenso Sellerie und beide Sorten Paprikaschote.

Olivenöl in einem Topf erhitzen. Zwiebel darin glasig anbraten, dann Pilze, Sellerie und Paprikaschoten zugeben. Salzen, dann unter Rühren braten, bis alles weich ist.

Das Gemüse mit dem Mehl bestäuben und alles unter Rühren ca. 3 min rösten. Den Reis mitsamt dem Garwasser zugeben und alles unter Rühren zu Kochen bringen. MIlch und Sahne zugeben und die Suppe noch kurz köcheln lassen. Wenn sie zu dick ist, noch etwas Flüssigkeit zugeben.

Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und gleich servieren.


Für mehr kanadische Rezepte bitte hier entlang:

The Road Most Travelled: Nanaimo Bars

Küchenlatein: Poutine und Habitant Pea Soup

Backmädchen 1967: Nanaimo Bars

Fränkische Tapas: Saibling grillen wie die Indianer und Piroggen aus Manitoba

Liebe & Kochen: Butter Tartes

Zimtkringel: Maple Fennel Bacon und Butter Tart Pinwheels

Küchenmomente: Moose Farts

Chili und Ciabatta: Geschmorter Ancho-Rehbraten mit Bacon und cremigem Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebeln und  Toutons und traditionelles Weißbrot aus Neufundland

Brotwein: Topfbrot ohne Kneten

Savory Lens: Blueberry Grunt

Brittas Kochbuch: Schweinerippchen in Ahornsirup

Papilio Maackii: Blueberry Grunt

Volker mampft: Montreal Bagels und Mac and Cheese

Gourmandise: Ahornsiruplimonade und Schweinerippchen mit Hash Browns

Mein wunderbares Chaos: No Bake Himbeer Nanaimo Bars

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25 Kommentare

  1. Ja, irgendwie findet frau nur Rezepte, die von den europäischen Einwanderern geprägt wurden. Die indigene Küche ist relativ unbekannt, und wenn, dann sind die Zutaten hier schwer zu bekommen

    • Ja, stimmt. Da gibt es so gut wie nichts. Und was ich bei der Einwanderer-Küche gefunden habe, war oft so, dass ich es nicht essen wollte. Aber im Event kommen ja spannende Beiträge, da findet sich sicher einiges :-).

  2. Deine Suppe gefällt mir gut, Wildreis mag ich sehr gerne!

    Ich fand Kanada auch eine Herausforderung. Einige chinesische bzw. von Chinesen in Kanada entwickelte Rezepte hätten mir gefallen, die werden inzwischen von den Kandadiern wohl als eigenständige kanadische Küche angesehen – aber irgendwie ist das ja auch seltsam 😉

    • Die chinesischen Rezepte hätte ich jetzt spannend gefunden; die habe ich gar nicht gesehen. Ich werde die ganze Zeit das komische Gefühl nicht los, dass die wahren Schätze an mir vorbeigegangen sind. Ich glaube, ich muss mich unabhängig vom Event nochmal auf die Suche machen.

  3. Hallo Susanne,
    ja ich glaube Kanada hat uns alle kulinarisch überrascht bzw. enttäuscht. Ich bin ja eher im Süßspeisen-Bereich unterwegs und da war bis auf die Nanaimo Bars und Beaver Tails auch kaum Auswahl. Dann trotzdem noch etwas Passendes zu finden, dass einem dann auch noch schmeckt und wo man hier alle Zutaten bekommt, dass macht dieses Blogevent aber ja gerade spannend. Und du bist ja offenbar auch fündig geworden 😉 . Ich bin ja ein Fan von Suppen „mit was drin“ und diese hier hört sich wirklich lecker an…
    Liebe Grüße

    Tina

  4. Hallo Susanne,

    also Suppe geht bei mir immer, schön das du fündig geworden bist aber ich kann dich sehr gut verstehen ich habe das Internet durchforstet als Backblog gab es da kaum Treffer.

    Liebe Grüße
    Britta

  5. Hallo Susanne,

    eine spannende Suppe hat da Dein Kochbuch zu Tage gezaubert.

    Danke für das spannende Rezept

    Schöne Grüße
    Volker

    • Es hätte auch in Ahornsirup pochierte Eier gegeben, aber das konnte mich nicht so recht überzeugen…. ;-).

  6. Ich überleg ja nach wie vor an den Eiern in Ahornsirup rum….ok, die Entscheidung ist noch immer ein lang gezogenes Naaaaaiiin, eher nicht. Deine Suppe werde ich aber mit Sicherheit probieren!
    Liebe Grüße
    Simone

  7. Liebe Susanne,
    auch wenn mir Deine Suppe sehr gut gefällt, möchte ich hier auch noch anmerken, dass ich wegen des Essens jetzt nicht unbedingt nach Kanada reisen müsste…
    Herzlichst, Conny

  8. Hallo Susanne,
    Deine Wildreissuppe klingt sehr interessant und die Zutaten sind für mich absolut ungewöhnlich. Ich bin schon gespannt auf das Geschmackserlebnis, wenn ich sie nachkoche. Vielen Dank für Dein Rezept und liebe Grüße

    • …. ich fand ja bei kanadischen Rezepten so einiges ungewöhnlich, da kommt mir die Suppe noch vergleichsweise brav vor ;-).

  9. So ein vegetarischer Chowder hört sich interessant an. Bisher kenne ich es nur mit Fisch und Meeresfrüchten. Und nachdem die Zutatenliste schön einfach ist, könnte ich das mal ausprobieren! Lieben Gruß Sylvia

    • Ja, ich kannte das mit Fisch und Mais. Diese Variante gefiel uns gut – weitaus besser als alles andere, was ich sonst so gefunden habe ;-).

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