Salbei-Likör

salbei-likör

Nicht, dass hier noch jemand meint, ich hätte einen grünen Daumen. Nein, ich bin leider eine wirklich untalentierte Gärtnerin. Eine Pflanze, oder genaugenommen zwei, die lassen sich davon aber nicht beeirren und wachsen jedes Jahr wieder zuverlässig wie verrrückt: der Salbei. Dabei ist unser Verbrauch an Salbei minimal. Jedes Jahr grüble ich wieder, was ich mit den Massen an Salbei anstelle. Trocknen ist eigenlich auch keine Option, denn auch im Winter brauchen wir kaum Salbei.

Auf der Suche nach einer Idee, für die man richtig viel Salbei braucht, bin ich auf diesen Likör gestoßen – Likör habe ich lange nicht mehr gemacht, das wäre doch eine Idee. Das Rezept stammt aus den „River Cottage Handbook Preserves„*. Das Buch steht schon sehr lang ein meinem Regal – ist sozusagen meine Bibel für alles, was eingekocht werden kann. Das Buch ist nun dieses Jahr auch auf Deutsch* erschienen. Wer sich genauer dafür interessiert, findet hier eine gute Rezension.

Jetzt zum Likör. Im Original heißt er „Salbeielixir“. Pam Corbin empfiehlt, sich jeden Morgen ein Schlückchen davon zu genehmigen – das wirkt angeblich sehr aufbauend. Den Tipp lasse ich mal aussen vor…..aber der Likör ist auf jeden Fall etwas Besonderes, so süß-harzig, wie er schmeckt.

Für ca. 1 Liter:

  • 50 bis 60 g Salbeiblätter
  • 500 ml Grappa
  • 200 gr. Zucker

Die Salbeiblätter gut ausschütteln, um Erde und Mitbewohner loszuwerden. Die Blätter in ein großes Einmachglas mit weitem Hals packen; es sollte ungefähr 600 -700 ml fassen. Mit dem Grappa auffüllen, dann mit einem Deckel luftdicht verschließen. Das Ganze muss nun 4 Wochen an einem hellen Platz stehen. Ab und zu kann man das Glas mal schütteln.

Pam Corbin schreibt, dass die Blätter ganz mit Alkohol bedeckt sein müssen, weil sie sonst oxidieren, was die Farbe des Likörs verändert. Nun, meine sind oxidiert. Ich finde das satte Braun aber eigentlich ganz schick.

Wenn die Blätter ihr Aroma nach 4 Wochen abgegeben haben, aus 200 gr. Zucker und 200 ml Wasser einen Zuckersirup kochen. Den Sirup abkühlen lassen.

Die Salbeiblätter durch ein Haarsieb abseihen. Die so gewonnene Flüssigkeit mit dem Zuckersirup vermischen. Alles in sterilisierte Flaschen füllen. Der Likör hält sich ungefähr 1 Jahr – und danach gibt es ja dann neuen Salbei 🙂

8 Kommentare

  1. so eine Salbei-Verwertung könnte ich auch gebrauchen, allerdingst zeigt die Erfahrung dass die Liköre den Schrank füllen, auf Jahre… eigentlich eine Idee mal nach Likörverwertung zu suchen!

  2. Du könntest hier eine Menge Salbei loswerden, irgendwie brauche ich den ständig und muss ihn mühsam aus Mutters Garten herschaffen. 😉
    So ein Likörchen ist allerdings auch fein.

  3. regelrechten Salbeischnapshandel aufmachen. Statt Grappa nahm ich Wodka. Das geht auch. Aber obwohl alle Blätter mit Alkohol bedeckt waren, oxydierten sie zu dem, was Du schickes Braun nennst. In meinem Lieblingsrestaurant bei Alicante serviert der Chef immer selbst gemachten Salbeischnaps als Digestif. Der ist wunderbar grün. Leider hat er mir bis jetzt (noch) nicht verraten, wie er das macht.

    • Salbeischnapsladen? Gute Idee 🙂
      Meine Blätter waren auch bedeckt und haben es sich erlaubt, trotzdem zu oxidieren. Schmecken tut der Likör aber glücklicherweise trotzdem.

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