Kartoffel-Kibbeh mit Walnuss-Zwiebeln

Kartoffel-Kibbeh

Um die Herstellung von Kibbeh habe ich mich bisher immer gedrückt. Nicht, dass sie nicht mögen würde. Aber normalerweise ist die Herstellung von Kibbeh eine vergleichsweise aufwändige Sache, denn Kibbeh sind gefüllt. Meist verstecken sich Hackfleisch und Zwiebeln in der Bulgur-Hülle.

Da kam mir diese Kibbeh aus „Immer schon vegan„* natürlich entgegen, denn sie ist sehr viel einfacher und kommt als Auflauf auf den Tisch. Dass das Ganze einfacher in der Herstellung ist, heißt aber nicht, dass es deswegen weniger raffiniert schmecken muss – im Gegenteil, wir waren begeistert von Aroma und Konsistenz. Der Auflauf besteht aus einem Kartoffelteig, der mit Bulgur vermischt wird. Der Teig wird dadurch schön knusprig und bekommt eine gewisse Luftigkeit. Unter der Kartoffelschicht verstecken sich Zwiebeln und Walnüsse, die Sumach frisch-säuerlich gewürzt sind und im Ofen karamellisieren.  Insgesamt eine runde Sache. Eine sehr runde sogar.

Für 6-8 Personen:

  • 600 gr. Kartoffeln, am besten eine mehlig kochende Sorte
  • 200 gr. mittelfeiner Bulgur
  • 3 große Zwiebeln
  • 1 Bund Petersilie
  • Schalenabrieb von 1/4 Zitrone
  • 1 TL gemahlener Piment
  • 2 EL getrocknete Minze (keine Pfefferminze)
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/2 TL gemahlener Cumin
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • ca 200 ml Olivenöl
  • 50 gr. Walnusskerne
  • 1 EL Sumach

Die Kartoffeln in der Schale weich kochen. Kurz ausdampfen lassen, dann schälen und in einer großen Schüssel mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern.

Den Bulgur in eine flache Schüssel geben und mit 300 ml kochendem Wasser übergießen. Kurz mit einer Gabel durchrühren, dann abdecken und 30 min quellen lasen. Nach 15 min noch einmal durchrühren.

Die Zwiebeln schälen. Eine Zwiebel fein würfeln, die restlichen in grobe Streifen schneiden. Von der Petersilie die Blätter abzupfen und nicht zu fein hacken.

Nun Bulgur, Zitronenabrieb, Zwiebelwürfel und Petersilie zu den Kartoffeln geben. Minze zwischen den Händen verreiben und zusammen mit Piment, Zimt und Kreuzkümmel ebenfalls zu der Masse geben. Alles gründlich vermengen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Backofen auf 200°C vorheizen.

Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelstreifen darin glasig andünsten. Nüsse mit den Händen in grobe Stücke brechen und kurz mitbraten. Alles gut vermischen und mit Sumach und ein wenig Salz würzen. Die Zwiebelmasse auf dem Boden einer Auflaufform verteilen.

Mit nassen Händen aus der Kartoffelmasse flache Laibchen formen und diese nebeneinander überlappend in die Form drücken. Wenn die gesamte Masse in der Form ist, alles mit nassen Händen glatt streichen, dann mit ca. 100 ml Olivenöl gleichmässig beträufeln. Auf der Masse muss ein Ölspiegel zu sehen sein. Mit einem scharfen Messer Rauten oder Rechtecke einschneiden, dann die restlichen 50 ml Olivenöl darüber träufeln. Die Form ein wenig schwenken, damit sich das Öl in die Einschnitte verteilt. Dies alles sorgt dafür, dass die Masse knusprig wird.

Den Auflauf im heißen Ofen in 50-60 min knusprig ausbacken. 10 min ruhen lassen, dann servieren.

22 Kommentare

  1. das Rezept ist mir im Kochbuch auch schon aufgefallen und die Mischung von Kartoffeln mit Bulgur stelle ich mir gut vor!
    Sag, brennt die Zwiebelmasse am Boden nicht an, weil man sie ja mit nur wenig Öl anbrät?
    lg

    • Die Bulgur-Kartoffelmasse ist klasse.
      Mir ist die Zwiebelmasse nicht angebrannt – wobei, die Frage habe ich mir auch gestellt Womöglich kommt genug Öl von oben 🙂

      • freut mich, dass du dieses rezept ausprobiert hast – das war eines der auch für mich vorerst recht fremden, aber besonders überraschenden. haben wir trotz heißen spätsommerwetters heuer im august/september/oktober mehrfach gemacht. die zwiebeln brennen mmn deshalb nicht an, weil sie relativ viel feuchtigkeit abgeben (es ist ja ein „deckel“ aus kartoffel-bulgur-masse drauf).
        ad ölmenge: ich hab’s einmal mit weniger gemacht, kein vergleich. außerdem: die menge reicht locker für 6, eher für 8 personen. das wären gerade einmal knapp 2 el pro person, bei jeder portion caprese braucht man mehr 😉

        • Du hast schon recht – da muss so viel Öl ran 🙂 Ich denke, das ist einfach aufgefallen, weil es so explizit da steht….normalerweise schleicht sich halt hier ein Löffel Öl ein…und dort einer…aber man zählt nicht zusammen.

  2. Holla, 200 ml Olivenöl! Dieses Rezept hat Ottolenghi-Qualitäten. Das muss einfach gut schmecken. 😀

  3. Da ist alles dabei, was ich mag! Dazu könnte ich noch den Bulgur aufbrauchen und Dir somit ein weiteres Rezept für das Vorratsschrank-Event einreichen – was will man bitte mehr? 🙂

  4. Bestimmt schmeckt das toll- ich setz mal einen Gegen-Akzent indem ich finde es sin sehr viele Kohlehydrate, die stören mich mehr als das Öl. Aber gelegentlich mal…

  5. Das schaut ja echt klasse aus. Vielleicht mach ich das am Wochenende mal. Deine Riemischen habe ich übrigens letztlich mal nachgebacken, sehr lecker!

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