Hier kommt mein ultimatives Lieblingsgericht für traurige Schmuddelwettertage: Linsensuppe mit Nudeln. Es ist alles drin, was fröhlich stimmt….Kohlehydrate nämlich in Form von Pasta, und Linsen, Linsen mag ich sowieso immer. Ein wenig Tomate hat es noch, als Remineszenz an dem Sommer und ein Hauch Chili, um die Lebensgeister weiter zu wecken.
Die Herstellung macht auch Spaß…..winzig kleine Nüdelchen zu schnippeln, das beruhigt die Nerven. Also, meine jedenfalls.Wer sich die Schnippelarbeit sparen möchte, der kann frische Tagliatelle kaufen und zu kleinen Quadraten schneiden oder getrocknete Tagliatelle in Stückchen brechen.
Das Rezept ist, wie könnte es anders sein, aus „Italien vegetarisch„*. Es gehört zu diesen Rezepten, die mit wenig Zutaten auskommen und aus diesen etwas ganz Besonderes machen. Die wenigen Zutaten sind ein weiterer Seelenfutter-Vorteil – denn das Einkaufen kann man sein lassen, die Suppe geht auch aus dem Vorrat.
Die Suppe schicke ich zu Sabine. Die sucht nämlich auch dieses Jahr wieder Seelenfutter, das einem über den Winter hilft.
Das Rezept ist für 3-4 Personen. Ich habe das Originalrezept halbiert – und für uns hat das gut gereicht.
Für die Pasta:
- 200 gr. Weizenmehl Type 405
- 2 Eier
- Salz
- Mehl zum Arbeiten
Für die Suppe:
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Peperoncino
- 1 Stange Sellerie
- 100 gr. Linsen (Claudio nimmt braune Berglinsen, ich hatte Alb-Leisla)
- 4 EL Olivenöl
- 1 Lorbeerblatt
- 4 EL Passata
- Salz
- Pfeffer aus Mühle
Zuerst die Pasta vorbereiten. Dazu das Mehl auf die Arbeitsfläche sieben, eine Mulde hineinmachen. Die Eier in die Mulde geben und mit einer Gabel verschlagen. Mit der Hand zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, dabei wenn nötig etwas Wasser zugeben. In Frischhaltefolie wickeln und 30 min ruhen lassen.
Den Teig portionsweise ca. 1 mm dünn ausrollen. Claudio macht das von Hand, ich habe die Nudelmaschine genommen. Den Teig dann in Streifen schneiden – ich habe wieder die Maschine genommen und den Tagliatelle-Aufsatz verwendet. Anschließend die Streifen in kleine Quadrate schneiden; das Ziel sind 5×5 mm. Quadrettini auf ein Küchentuch legen und mit Mehl bestäuben, damit sie nicht zusammenkleben. Mit einem Tuch abdecken.
Für die Suppe den Knoblauch schälen fein hacken. Peperoncino waschen, trocknen und in feine Ringe schneiden. Sellerie waschen, Fäden ziehen und die Stangen in grobe Stücke schneiden. Linsen abbrausen und abtropfen lassen.
Öl in einem Topf erhitzen und bei milder Hitze mit Peperoncino, Sellerie und Knoblauch aromatisieren. Der Knoblauch soll keine Farbe annehmen.
Linsen und Tomaten mit in den Topf geben. Kaltes Wasser angießen, es soll de Linsen mehr als doppelt hoch mit Wasser bedecken. Die Linsen in ca. 20-30 min bissfest kochen. Erst am Ende der Garzeit mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta in reichlich Salzwasser bissfest kochen. Beim Abgießen das Kochwasser auffangen. Quadrettini zu den Linsen geben und so viel Kochwasser zugießen, bis man eine schöne Suppe mit Einlage hat.
Diese Zubereitung esse ich hundertmal lieber als die schwäbische Nationalspeise Spätzle mit Linsen
Ach, ich mag die rustikalen Linsen mit Spätzle auch gern. Da müssen aber Wiener rein, unbedingt 🙂 . Und Essig.
Das hört sich aber gut an. Und ich schließe mich Bonjour Alsace an – das hier ist ja was richtig Feines – im Gegensatz zur schwäbischen Variante.
Ja, die Schwaben sind eher für’s Grobe. Aber interessant ist, dass es so viele Länderküchen gibt, in denen Teigwaren mit Hülsenfrüchten kombiniert werden.
Mmmh, das ist wirklich Seelenfutter an grauen Tagen wie diesen. Faszinierend, wie man aus so wenig so viel machen kann, wie Du ja schon schreibst.
Ja, das fesselt mich auch immer. Kurze Zutatenliste, wunderbares Ergebnis.
Eines dieser Gerichte, von denen ich schon soo oft gelesen habe und es doch endlich mal selbst zubereiten wollte! Zum Glück liegen die Schmuddeltage noch vor uns 😉
Oh ja, du hast noch ordentlich Zeit.
Das klingt wirklich nach einem perfekten Gericht für diese Tage. Hier ist es schon seit einer Woche dauergrau und so langsam schlägt mir das auf’s Gemüt. Also werde ich mal die Nudelmaschine startklar machen. 😉
Hier kommt tatsächlich dann und wann die Sonne durch; das tut gut.
Dieses Rezept wird unbedingt probiert! Wobei ich auch die schwäbische Variante sehr, sehr gerne mag. Aber die Kombi Hülsenfrüchte/Teigwaren ist einfach unschlagbar herzerwärmend. Danke für den tollen Beitrag!
Ja das stimmt, die Kombination tut immer gut. Hier gibt es auch gerne und oft Spaghetti mit Linsen-Bolognese.
Nudeln und Linsen – alles was ich mag – wunderbar 😀
Merke ich mir gleich mal vor, bei dem Wetter ist das wirklich perfekt!
Ja, da verzieht sich wenigstens der Nebel im Kopf, wenn nicht gar der vor dem Fenster 🙂
Solche Rezepte sind gute Gründe, sich auf Schmuddeltage zu freuen 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Ja, theoretisch könnte man das immer kochen, die Zutaten sind ja verfügbar. Trotzdem….. es ist reserviert für graue Tage.
Linsen esse ich zu gerne! Und Spätzle sind doch auch was Feines- vor Allem wenn sie handgeschabt sind. Bei uns gewinnen die fast immer- und wenn die Linsen noch so fein daherkommen wie sie dies hier zweifellos tun.
Linsen kann ich hier immer auf den Tisch bringen. Und ich kann mich noch erinnern, frisch nach Stuttgart gezogen hat die Linsen-Spätzle-Kombination schon irritiert, aber das ist lang vorbei. Bloß am Handschaben, da krankt es. Ich müsste wohl mal eine Woche lang üben…..
Linsen und Nudeln sind ganz besonders feine Seelentröster! Und dieses Rezept hier klingt fantastisch. Ich bin sicher, es kommt ein Wintertag, an dem es hier auf dem Tisch landet.
Übrigens hab ich gleich dein Zitronen-Tempura nachmachen müssen mit der Polenta und dem Kürbis. Das war sowas von genial! Die Fotos sind noch auf der Kamera, aber ich werde dich bald damit belästigen. 😉
Na, das Rezept ist ja auch vom Spezialisten 🙂 Claudio hatte das schon vor vielen Jahren auf dem Blog, seitdem steht es hier regelmäßig auf dem Tisch.
Und übrigens…… du belästigst mich niemals nicht 🙂
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