Leberkässemmel – und Besuch in der Küche

Das ist nun schon ein paar Wochen her, da hatte ich einen schönen und interessanten Nachmittag in Holger Strombergs Kounge. Zusammen mit anderen Bloggern war ich eingeladen, den neuen Thermomix TM5 zu begutachten und mit ihm zu kochen.

Der Spaß begann schon mit dem Kennenlernen von Bloggerkolleginnen wie zum Beispiel Barbara, Maja, Mel oder Melanie. Während des ganzen Nachmittags wurden wir von Holger Strombergs Leuten mit einem Flying Buffet gut versorgt….ich sage nur Ochsenbackerl und Mangosorbet.

Und natürlich mussten wir auch selbst ran – kochen mit dem Thermomix. Die größte Neuerung am TM 5 sind ja die Rezeptchips mit der Guided Cooking Funktion: Rezeptchip an das Gerät, Rezept ausgesucht, und los. Man wird durch das Rezept geführt. Auf diese Art hat unsere Gruppe Fleischbällchen und Tomatensoße zubereitet. Außerdem standen unter anderem  noch Paprikacremesuppe auf dem Programm, Risotto, Quiche Lorraine, oder Sorbet. Die Fleischbällchen waren gut, und es war ein Spaß, sich an die Hand nehmen zu lassen und nur zum geforderten Zeitpunkt die Zutaten in den Topf zu geben. Das Gerät lernt man so auch kennen. Für mein privates Kochen allerdings bräuchte ich diese Funktion eher nicht.

In aller Regel ist das ja so, dass derartige Vorführungen einen guten Eindruck hinterlassen und einen Kaufreflex auslösen. Ob man’s wirklich braucht, merkt man gerne erst hinterher. Ich hatte nach diesem schönen (und leckeren) Nachmittag auch so einen Haben-Wollen-Reflex. Feines Zerkleinern, Rühren und gleichzeitig erhitzen, Dampfgaren bei Niedrigtemperatur…..das kann man alles brauchen.  Als ich erfahren habe, dass es die Möglichkeit gibt, ein Gerät zum Testen nach Hause zu bekommen, habe ich kurz entschlossen zugeschlagen – denn Vorführung und tatsächlicher Einsatz sind ja gerne zwei paar Stiefel.

Nun wohnt er also ein paar Wochen in meiner Küche, der Wunderkessel. Und natürlich mache ich in dieser Zeit ein paar Dinge, für die ich sonst keine Gelegenheit habe. Leberkäse zum Beispiel. Er zerkleinert nämlich sehr fein, der Thermomix. Und das braucht man, um selbst Leberkäse zu machen. Das Rezept ist aus Stevan Pauls Buch „Auf die Hand„* – und wenn Ihr die Möglichkeit habt, dann solltest Ihr Euren Leberkäse ab jetzt selbst machen; er ist nämlich großartig.

leberkässemmel

Das Rezept reicht für 6-8 Portionen:

  • 200 gr. Rindfleisch (Nacken oder Schulter)
  • 400 gr. Schweinefleisch (ebenfalls Nacken oder Schulter)
  • 300 gr. fetter Speck
  • 1 Zwiebel
  • 1 El Majoran (ich hatte getrockneten)
  • etwas Muskatnuss, frisch gemahlen
  • etwas gemahlener Ingwer
  • 1 TL Zitronenabrieb
  • 8 gr. Salz
  • Pfeffer aus der Mühle, ca. 1 TL
  • 300 gr. Crushed Ice

Zum Servieren:

  • Frische Semmeln
  • Senf, mittelscharf oder süß
  • Butter für die Form

Die Fleischsorten, den Speck und die Zwiebel in grobe Stücke schneiden. Dann durch den Fleischwolf drehen (mittlere Scheibe) oder in der Küchenmaschine zu Hackfleisch verarbeiten. Mit Ingwer, Majoran, Muskat, Zitronenschale, Salz und Pfeffer würzen und dann für 15 min in die Tiefkühle stellen.

Eine Kastenform gut mit Butter ausstreichen. Ofen auf 180°C vorheizen.

Dann die Fleischmasse mit dem Crushed Ice vermischen. Alles portionsweise zu einem feinen Brät mit cremiger Konsistenz verarbeiten. Mein  Brät war etwas zu grob, ich hätte dem Leberkäs noch ein paar Umdrehungen mehr gönnen sollen. Aus der Masse einen kleinen Nocken abstechen und in kochendem Wasser garen, dann probieren und nötigenfalls nachwürzen.

Die Masse in die gebutterte Form geben, Oberfläche glatt streichen und mit einem Messer eine Rautenfom hineinritzen. Leberkäse ca. 60 min lang backen. Dann aus dem Ofen nehmen, 10 min ruhen lassen und anschließend in Scheiben schneiden.

Im Brötchen mit Senf servieren.

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23 Kommentare

  1. Auch wenn ich keine Freundin von Leberkäse bin- selbergemachtes ist einfach großartig! Vermutlich würde der mir sogar schmecken… und du machst mir immer mehr Lust auf dieses Buch. Hingegen Thermomix… ich weiß nicht. Eher meine Kenwood gegen eine Cooking Chef tauschen.

    • Das Buch ist toll.
      Und ich bin froh, dass ich den Thermomix einfach testen kann….wenn man so ein Gerät gekauft hat, und dann feststellt, dass es doch nicht das richtige ist, ist das ja ärgerlich.

  2. Interessant: Leberkäse selbst machen. Ob das meine Cooking Chef auch schafft?!
    Bin gespannt, ob du dich am Ende der Testphase für oder gegen den Kauf entscheidest.

  3. Oha! Einen Thermomix! Als notorischer Küchengadget-Sammler bin ich da natürlich durchaus etwas neidisch. Obwohl ich mir zwar nicht sicher, wie oft ein solcher bei mir tatsächlich auch zum Einsatz kommen würde…
    Deine Leberkäsesemmel sieht jedenfalls besonders lecker aus! Und weisst du was? Bei uns in der Caféteria gibt’s heute solche zum Z’Nüni 😉

    • Na, da wünsche ich Dir guten Appetit 🙂
      Der Thermomix wandert ja in paar Wochen wieder zurück – dann weiß ich auch, wie oft und wofür er zum Einsatz kommen würde.

    • Stevans Rezepte sind ja meistens klasse.
      Zum Selbermachen reichen womöglich auch ein Fleischwolf oder ein leistungsstarker Mixer. Bloss habe ich meinen Fleischwolf gehimmelt….

  4. Mich hätte ja ein Foto vom Leberkäs-Anschnitt interessiert 😉
    Da der hier allgegenwärtig ist, bin ich noch nie auf die Idee gekommen, den selbst zu machen. Wäre aber durchaus mal was (wobei ich nur den Urvater aller Thermomixe mein eigen nenne, den aber sehr häufig benütze, allerdings sehr selten zum Kochen ;-))

    • …der ist schon aufgegessen, Entschuldigung 🙂
      Wenn ich sehe, dass man sowas selber machen kann, dann juckt es mich einfach in den Fingern, das auszuprobieren.
      Und der Urvater, der tut es bestimmt. Dieses Kochen ganzer Mahlzeiten, das ist bestimmt Einstellungssache….ich muss es auch nicht machen.

  5. Achja, der gute alte „Habenwollen-Reflex“… 😉
    mit dem kürzlich eingezogenen Toaster ist die Platzreserve meiner Küche allerdings ausgeschöpft.
    Leberkäse liebe ich übrigens sehr und du schreibst ja, man bräuchte nur einen guten Mixer, also könnte ich den tatsächlich auch selbst machen. 🙂

    • Naja……Platzmangel ist in diesem Fall blöderweise kein Argument…..weil das Gerät ersetzt ja theoretisch Küchenmaschine, Mixer, Getreidemühle und Dampfgarer.

  6. Das war bestimmt ein toller Nachmittag, und dann auch noch gekrönt mit einem so tollen Neuzugang in Deiner Küche, herzlichen Glückwunsch! Dass dein selbstgemachter Leberkäse ein Gedicht ist, glaube ich sofort – ich habe den als Kind frisch aus der Schlachterei meines hessischen Großonkels essen dürfen.

  7. Bei einer Vorführung war ich auch einmal und war mir nicht sicher, ob ich so viel Geld ausgeben will. Schlussendlich habe ich diese Entscheidung bis heute vor mir hergeschoben. Wenn man so ein Gerät einmal wirklich testen kann wie du, das macht die Entscheidung sicher sehr viel einfacher, weil 1.000,- sind ja nicht nix. Wo ich doch so gern alles mit so einem Maschinchen kurz und klein hauen würde … *seufz*

    • Ja, so ist das…wobei ums kurz und klein hauen geht es ja auch….aber nicht nur….es gibt da noch so ein paar andere nette Funktionen. Ich sag nur Rühren und dabei Erhitzen…oder dämpfen bei moderater Temperatur. Ob ich das wirklich brauche….man wird sehen.
      Aber das Testen ist praktisch. Ich bin heute noch froh dass ich diesen unsäglichen Airfryer hier stehen hatte….nicht auszudenken, wie ich mich geärgert hätte, wenn ich das Gerät gekauft hätte.

  8. Wie lecker – selbstgemacher Fleischkäse! Leider fehlt mir dazu die Hardware … Meine Kusine hat einen Themomix und schwört darauf, aber in unserer Kochnische ist leider kein Platz mehr. Ich werde aber mal meinen MEtzger fragen, ob er mir das Fleisch durch den Wolf drehen kann – eigentlich müßte meine Küchenmaschine mit dem Rest zurechtkommen.
    Mir läuft das Wasser im Munde zusammen – frischen Fleischkäse gibt es hier auf der Insel nämlich nicht!

    • Wenn Du dir das Fleisch schon mal ganz fein vorbereiten läßt, sollte es gehen. Wird vielleicht nicht ganz so fein wie gekaufter – aber besser so als gar kein Leberkäse 🙂

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