Das ist mein Beitrag zur zweiten Plötziade. Etwas mit alten Getreidesorten soll es sein. Eigentlich hatte ich Kamut auf dem Plan, aber der war dann plötzlich nicht zu bekommen. Also wanderte eine Tüte Einkorn in meine Einkaufstasche.
Einkorn ist eine der ältesten Getreidesorten. Obwohl die Pflanze sehr robust ist, wird sie selten angebaut – der Ertrag ist geringer als bei herkömmlichen Getreidesorten. Es lohnt sich, nach Einkorn Ausschau zu halten, denn er ist sehr mineralstoffreich und gut verträglich.
Ich hatte noch gekochte Kartoffeln, die sind mit in das Brot gewandert. Kartoffelbrot mag ich einfach zu gerne, Geschmack und Krume sind schön und das Brot hält sich lange frisch.
Für das Brot habe ich 500 gr. Einkorn im Ganzen gekauft und selbst gemahlen; es ist also ein reines Vollkornbrot geworden. So richtig Spaß hat das Backen nicht gemacht – der Teig hatte beim Kneten eine sehr zähe, betonartige Konsistenz, die auch nach dem ersten Gehen nicht so recht verschwinden wollte. Beim zweiten Gehen hat sich auch nicht viel getan….das hat mir dann doch Sorgenfalten auf die Stirn gezaubert. Aber der Ofentrieb war nicht zu verachten – so gesehen, alles gut. Allerdings fand ich beim fertigen Brot den Einkorn-Geschmack etwas hervorstechend. Beim nächsten Mal würde ich den Einkorn daher mit Weizenmehl vermischen, statt ein reines Einkornbrot zu backen.
Für einen Laib Brot:
Vorteig:
- 100 gr. Einkorn, frisch gemahlen
- 100 gr. Wasser
- 3 gr. Frischhefe
Hauptteig:
- Vorteig
- 150 gr. gekochte Kartoffeln
- 225 gr. Wasser
- 10 gr. Salz
- 400 gr. Einkorn, frisch gemahlen
- 5 gr.Frischhefe
Alle Zutaten für den Vorteig verrühren und 1 h bei Zimmertemperatur anspringen lassen, dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag den Vorteig aus dem Kühlschrank holen und Zimmertemperatur annehmen lassen.
Die Kartoffeln mit einer Gabel fein zerdrücken. Hefe im Wasser auflösen.
Mehl, Vorteig, Kartoffeln, Salz und Hefelösung in die Schüssel der Küchenmaschine geben und alles zu einem (mehr oder weniger) geschmeidigen Teig verarbeiten (4 min langsam, 3 min schnell). Teigschüssel abdecken und den Teig 1 h ruhen lassen.
Dann den Teig mit einer Teigkarte auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche heben. Einen runden Laib formen und mit Schluß nach oben in ein gut bemehltes Gärkörbchen geben. Ca. 1 1/2 h ruhen lassen.
Den Backofen auf 250°C vorheizen. Wer hat, schiebt einen Backstein ein.
Den Teigling vorsichtig auf den Backstein oder auf ein mit Backpapier belegtes Blech kippen. Rasch einschneiden, dann in den Ofen schieben. Schwaden nicht vergessen. Nach 10 min die Ofentemperatur auf 220°C reduzieren. Die Gesamtbackzeit beträgt 50 min.
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Mit Einkorn oder Kamut hab ich noch nie gebacken- aussehen tuts sehr gut, dein Brot (und es dauert noch bis ich Frühstück kriege… )
Noch kein Frühstück? Puh……
ja schrecklich, gell, und es wurde noch später weil mein Auto mit dem ich nach dem Dienst nachhause fahren wollte einen sofortigen Werkstattbesuch verlangte, der Marder hatte zugebissen!
Aber jetzt, hab ich ausgiebig auf der Terrasse ein schönes Frühstück mit Ei genossen.
Gut, so ein Frühstück hattest Du verdient 🙂
ja, find ich auch!
Danke, find ich auch!
Ich mag diese alten Getreidesorten auch sehr gerne und habe schon einiges mit Emmer, Einkorn gebacken….aber noch nicht so pur wie du; ich kann mir daher vorstellen, dass dir der Einkorn-Geschmack ein wenig zu vorstechend war.
Ich mag besonders Kamut sehr gerne. Aber in Zukunft werde ich wieder mischen, das gefällt mir geschmacklich besser.
Ein schönes Brot und mit Kartoffeln mag ich das auch sehr gerne 🙂
Und ja, Einkorn lässt sich nicht ganz so schön verarbeiten. Einkorn bindet nur wenig Wasser, der Kleber ist nur mäßig und so sind die Teige eher fester.
Ich hatte beim letzten Einkornbrot Manitobamehl zugefügt, dass hat 15-20% mehr Klebergehalt, das gleicht ganz gut aus.
Beim nächsten Mal bin ich schlauer 🙂
Alte Getreidesorten sind für mich ziemliches Neuland, da kenne ich mich kaum aus damit – liegt möglicherweise aber auch daran, dass in mir kein Meisterbäcker schlummert 😉 Allerdings muss ich gestehen, dass ich Kartoffelbrot genauso gerne mag wie du! Die Knolle ist einfach fantastisch vielfältig! Hast du übrigens mal Kartoffelwurst probiert? Schmeckt auch sehr lecker.
Wünsche dir einen sonnigen Tag! liebgruss, Marco
Kartoffelwurst? Ist mir total neu, noch nie gehört. Was ist denn da noch drin?
Beim Anblick des Fotos dachte ich spontan, hey, Susannes Brote werden immer schicker. 🙂 Schade, dass es mit dem Geschmack nicht so pricklelnd war. Ich habe mal das Emmerlein gebacken. Das war geschmacklich recht gut, aber der Teig war auch sehr kapriziös – wird schon seinen Grund haben, warum die „alten“ Sorten weiterentwickelt wurden. 😉
Danke 🙂 Ich fange langsam an, zu kapieren, wie das mit dem Einschneiden funktioniert. Hat ja nur ein paar Jährchen gedauert 😉
Jetzt muss ich doch mal blöd fragen: Wie schmeckt denn Einkorn?
Das Brot sieht jedenfalls gut aus!
Uih! Dein Kommentar ist durchgegangen! Ohne Moderation! So, wie ich es eingestellt habe. Wenn es nicht so früh am Tag wäre, würde ich jetzt eine Flasche Sekt aufmachen 🙂
Einkorn schmeckt…..nussig. Aber da ist so ein Unterton, da schmeckt etwas vor, das hat gestört, so in Reinkultur.
Wie schmeckt Einkorn denn? Ich sehe ihn immer mal wieder auf Blogs, habe sogar schon versucht, ihn im Reformhaus zu bestellen, aber das hatte nicht geklappt. Dein Brot sieht jedenfalls sehr lecker aus, saftig vor allem.
Der schmeckt, wie gesagt sehr nussig, hat aber so einen Unterton, den ich schlecht beschreiben kann. Das Ganze war etwas penetrant; vielleicht lag das auch mit an den Kartoffeln.
Ah, ich verstehe. Nussig ist ja oft lecker, aber ich kann mir vorstellen, was Du mit dem unangenehmen Unterton meinst.