Es ist schon am Titel unschwer zu erkennen – das hier ist mein Beitrag zum Event Kulinarischer Roadtrip USA, das Bella diesen Monat im Kochtopf veranstalten darf.
Ha, hab ich mir gedacht, USA, das ist ja mal einfach. War es dann doch nicht. Ich war mäkelig und nichts wollte mir so recht gefallen. Und Chili wollte ich ja schon gar nicht machen – Chili, das macht ja jeder. Und hängen geblieben bin ich dann doch bei Chili.
Was daran liegt, dass das hier mal ein ganz anderes Chili ist: hergestellt aus einer Mischung aus Rinder- und Lammhack, mit Kakao, Zimt, Kardamom und Honig leicht süßlich abgeschmeckt. Als Topping gibt es Bohnen und Käse – und serviert wird das ganze auf Nudeln.
Sheila Lukins, von der das Rezept stammt, erzählt, dass sich zwei prominente Köche um Erfindung des Rezepts streiten. Die älteren Rechte will ein bulgarischer Emigrant haben. Schon 1922 soll er eine Chili-Version erfunden haben, die auf bulgarische Art abgeschmeckt und auf Nudeln serviert wurde.
Wer immer es erfunden hat – es hat uns wunderbar geschmeckt.Mir gefiel besonders die üppige, leicht bittere Kakaonote. Naja, und der Nachwuchs freute sich über die Nudeln.
Macht mindestens 6 Leute satt:
- 300 gr. getrocknete Kidneybohnen
- 1 Lorbeerblatt
- 1 große Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 EL Olivenöl
- 450 gr. Lammhack
- 450 gr. Rinderhack
- 2 EL Kakaopulver
- 2 EL Cayennepfeffer (oder nach Gusto)
- 2 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1/4 TL gemahlener Piment
- 1/4 TL gemahlener Koriander
- 1/4 TL gemahlener Kardamom
- 2 Dosen Tomaten (à 400 gr.)
- 2 EL Apfelessig
- 2 EL Honig
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 450 gr. Linguine
- 4 Frühlingszwiebeln
- 200 gr. geriebener frisch geriebener Käse, am besten Cheddar oder auch Edamer
Am Vorabend die Kidneybohnen in reichlich kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen in frischem Wasser nach Packungsanleitung garkochen, dabei das Lorbeerblatt zugeben. Gegen Ende der Garzeit Salz zugeben. Die gekochten Bohnen abgießen und beiseite stellen.
Zwiebel und Knoblauchzehen abziehen und fein hacken. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Das gesamte Hackfleisch ebensfalls in den Topf geben und unter Rühren in ca. 10 min krümelig braten.
Kakao und alle Gewürze zum Fleisch geben. Alles gut durchrühren und kurz anschwitzen. Dann Tomaten, Tomatenmark, Honig und Essig zugeben, alles aufkochen lassen, einen Deckel auflegen und das Chili ca. 30 min köcheln lassen, bis sich die Aromen verbunden haben. Probieren und großzügig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Inzwischen die Linguine nach Packungsanleitung in Salzwasser al dente kochen. Die Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden. Die Kidneybohnen erwärmen.
Zum Anrichten auf jeden Teller zunächst etwas von der Pasta geben. Etwas Chili darüber schöpfen, Kidneybohnen daraufgeben, mit Frühlingszwiebeln und dann mit Käse bestreuen.
Das sieht sehr lecker aus! Und eine Bolognese ist ja (im allerweitesten Sinn) etwas ähnliches 🙂
An Bolognese musste ich auch denken.
Ein Cincinnati-Chili habe ich auch im Repertoire, ich mag diese Gewürznoten sehr gerne. Bei mir kommen übrigens gar keine Bohnen rein.
Ich habe von den verschiedenen Versionen gelesen: mit Bohnen, ohne Bohnen, mit Käse oder ohne, mit Pasta oder auch nicht; und mich dann für einmal mit allem entschieden 😉
Das hört sich spannend an – vor allem mit Kakao und Kardamom drin. Mutig! So richtig kann ich mir das noch nicht vorstellen, werde aber mit einer kleinen Menge mal austesten, ob das was für mich ist 😉
Ich denke, du würdest es mögen; bei Dir gibt es doch auch immer spannende Kombinationen zu bewundern 🙂
Schöne Aromenkombination! Sollte ich direkt mal meinem Chili angedeihen lassen. 🙂 Und 2 EL Kakaopulver waren wirklich nicht zu viel?
Nein; die Kakaonote ist perfekt – ist ja auch fast ein Kilo Fleisch.
Einmal „mit Alles“ klingt sehr gut, vor Allem mit Pasta und Käse, auf die Idee wäre ich nie gekommen.
Die Idee fand ich auch interessant. Und wie Sandra schon sagte – ich musste an Bolognese denken.
So etwas erwartet man ja nicht in den USA. – Ach was, das sind alles Vorurteile. Ich lese eine amerikanische Kochzeitung und regelmäßig die kulinarischen Beiträge diverser amerikanischer Zeitungen – und da tut sich was in den letzten Jahren.
Dein Chili kann sich da zwischen all den amerikanischen Köstlichkeiten sehr wohl behaupten.
Und ein sehr schönes Foto!
Ich ahne schon, dass man da gut essen kann. Und danke für das Foto-Lob, für so etwas bin ich seeeeehr empfänglich 🙂
So ein gut zubereitetes Chili wärmt so richtig schön von innen auf und ist perfekt für kalte Herbst- oder Wintertage! Mir gefällt beim Chili die schiere Vielfalt an Kombinationen, die man ausprobieren kann. Das beginnt für mich bei den Chilis und endet bei kreativen Zutaten wie Kakao (schmeckt mir übrigens genauso gut!), Schwarzbier oder Espresso! Von deinem hier würde ich mir jetzt einen schönen dampfenden Teller voll gönnen 🙂
Îch hab da noch was mit Cola im Hinterkopf….
Liebe Susanne,
vielen Dank für deinen Beitrag zum Event!
Die Gewürzkombi mit Kakao klingt wirklich spannend, dass werde ich in Kürze mal ausprobieren!
VG Bella
Gerne, das hat Spaß gemacht 🙂
Der Kakao und die Gewürze haben uns gut gefallen, das wird es mal wieder geben.
Ein leckeres Chili davon kann ich nie genug bekommen. Die Version mit Schokolade habe ich schon mal irgendwo gesehen, mit Honig und Kakao noch nie. Ich glaube ich mache das mit Schokolade auch mal. Was ich noch gerne reinmache ist eine Stange Zimt und bei kommen sicher noch ein paar Chilis mit rein, am liebsten habe ich ein richtig scharfes Chili. Lecker, lecker.
Ich habe es auch gerne relativ scharf; aber irgendwie muss ich familienkompatibel bleiben. Für mich selbst bessere ich dann gerne ein wenig nach 🙂