Kleine Helfer in der Küche: Selbstgemachtes Brühpulver und Jus-Paste

Hier kommt es also , das versprochene Rezept für das Küchenhelferlein Brühpulver:

Manchmal hat man es ja doch ein wenig eilig in der Küche und man hat womöglich keine Zeit, für ein Essen noch eine Brühe zu kochen oder eine Sauce zu ziehen. Oder es fehlt die rechte Inspiration. Dann ist es nett, wenn man kleine Helferlein in Küche vorrätig hat, aus denen man doch noch schnell etwas zaubern kann. Auf gekaufte Brühen und Saucenasätze kann man dabei getrost verzichten – Selbstmachen macht nicht nur Spaß, sondern man weiß auch was drinnen ist. Und die Aromen kann man auch selbst bestimmen und je nach Lust und Laune variieren.

Ich gebe es zu: Der Energieaufwand beim Brühpulver ist sehr hoch. Man kann einen Suppenansatz  auch als Paste herstellen; aber ich mag das Pulver gerne, weil es so wunderbar löslich ist.

Die geniale Idee für beide Sachen kommt leider nicht von mir, sondern ist abgekupfert bei Alexander Herrmann. Die Machart habe ich übernommen, die Zutaten kräftig abgewandelt.

Für das Brühpulver:

  • 1 Bund Suppengrün
  • 1 Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Tomate
  • 1 Stück Ingwer
  • Salz

Sämtliches Gemüse waschen, putzen und in kleine Würfel schneiden. Abwiegen und mt Salz im Mixer pürieren. Das Verhältnis zwischen Salz und Gemüse ist 1:10, man benötigt also für 100 gr. Gemüse 10 gr. Salz.

Nun wird die Salz-Gemüse-Masse auf ein mit Backpapier belegtes Blech gestrichen und im Ofen bei 80°C Umluft ca. 8 h getrocknet. Dabei einen Kochlöffelstil in die Ofentür klemmen, damit der Dampf entweichen kann. Wenn die Masse getrocknet ist, wird sie im Mixer nochmals vermahlen. Das ergibt ein feines, gut lösliches Pulver. Für eine Gemüsebrühe braucht man dann einen TL Pulver auf 200 ml Wasser.

Für die Jus-Paste:

  • 1 Bund Suppengrün
  • 1 EL Olivenöl
  • 4 EL Tomatenmark
  • 700 ml trockener Rotwein

Suppengrün waschen, putzen und in Würfel schneiden.

Olivenöl in einem Topf erhitzen und das Gemüse bei starker Hitze anbraten. Dann das Tonatenmark zugeben und unter Rühren weiterbraten. Auf dem Topfboden sollen sich kräftige Röststoffe bilden. Wenn es soweit ist, 200 ml Wasser angießen und unter Rühren einkochen lassen, bis sich wieder Röststoffe bilden. Nun 100 ml Rotewein angießen, einkochen lassen und erneut Rotwein angießen. So nach und nach die gesamte Weinmenge verarbeiten, dabei darauf achten, dass er Einkochvorgang langsam vonstatten geht. Wenn der gesamte Wein aufgebraucht ist, die Paste fein pürieren und in sterilisierte Gläser füllen. Man kann die Paste auch portionsweise, z.B. in Eiswürfelformen, einfrieren.

Zur Herstellung einer Sauce braucht man für 200 ml Brühe 1 EL von der Paste. Alles aufkochen, kurz ziehen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

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25 Kommentare

  1. die Jus-Paste reizt zum Nachmachen- und wenn ich meine nächste Gemüsebrühe- Paste mache versuche ich die auch mal blog- gerecht zu bearbeiten…. für mich sind solche selbstgemachten Basics sehr wichtig, wir sind nämlich ein ziemlich intoleranter Haushalt!

    • Intolerant bin nur ich…und glücklicherweise auch nicht gegen viel. Aber Sachen selber mixen macht dennoch unendlich mehr Spaß als Zutatenlisten im Supermarkt inspizieren.

      • unbedingt! Unser Spektrum der Intoleranzen ist leider sehr breit, so dass es immer wieder vorkommt dass die eine nicht essen kann was die andre gekocht hat oder halt entsprechend was einnehmen muß.

  2. Ich bin sehr unschlüssig, ob ich soviel Strom für Brühe verpulvern will. 😉 Aber der Jus reizt mich, was meinst du, wie lange er in den Gläsern haltbar ist?

    • Verpulvern 😉
      Ich fülle den Jus immer in sterilisierte Gläschen und stelle alles kühl, da hält das schon ein paar Wochen. Du kannst ihn aber auch einfrieren; portionsweise in Eiswürfelbehälter ist da ganz praktisch.

  3. Ich habe mich ja bislang noch nicht an selbstgemachte Gemüsebrühe herangewagt. Aber Dein Rezept klingt so gut, dass ich es mal versuchen werde. 🙂 Wieviel Pulver kriegst Du denn aus der Gemüsemenge raus?
    LG, Nele

  4. Perfekt! Das wollte ich schon immer mal ausprobieren! Danke für das Rezept! Ich gehe aber davon aus, dass das Rezept nicht sehr viel Pulver hergibt? (bei einer Zwiebel bzw. Tomate), oder täusche ich mich da?

  5. Die Jus-Paste werde ich definitiv ausprobieren! Brühpulver wollte ich auch schon immer selbst machen, weil wie du sagst man selbst bestimmen kann was rein kommt. Aber das wird erst passieren wenn ich ein neuen Ofen hab. Mein akt. ist uralt, hat nur ober/unterhitze und keine Scheibe in der Tür 🙁 Zum Glück haben zumindest die Bio-Varianten kein Glutamat oder Hefeextrakt drinne.

      • Ich back nach Gefühl und vorallem Nase. Und ein Backofen-Thermometer und Timer hilft auch 😉 . Bis auf die Energieeffizienz ist die gute alte Neff tiptop.

  6. Meine Gemüsebrühepulver stelle ich auch immer so her 🙂
    Wobei ich es garnicht immer trockne, sondern auch manchmal einfach nur püriert im Einmachglas im Kühlschrank aufheben. Hält sich durch das Salz auch sehr lange.
    Das mit dem Wein muss ich unbedingt mal probieren! Wir haben den ganzen Keller voll, sind aber eigentlich garkeine Weintrinker… immer diese Geschenke 😉

    • Paste mache ich auch gerne…..aber das Pulver ist so gut löslich, deswegen ist es ein Favorit.
      Mit einem Keller voll Wein kannst Du eine Menge Saucengrundlage herstellen 🙂

  7. Die Idee finde ich genial. Ich verwende ja eigentlich nicht sehr viel Brühe, eher frische Kräuter aus dem Garten und natürlich muss bei mir, wie bei meiner ungarischen Mutter immer Edelsüßer Paprika hinein in die Suppe… Aber so schön wie Du das hier gezeigt hast werde ich es doch einmal zubereiten. Mit dem Dörrapparat sollte das auch kein Problem sein. Bin schon sehr gespannt auf das Pulver. Da weiß ich dann genau was drin ist. Danke für das Rezept.

  8. „Nachkochmeldung“: Ich hab dein Suppenpulver soeben aus dem Rohr geholt und vermahlen, ist ganz toll geworden und sieht sehr farbenfroh aus durch die Karotten und Tomaten!! Und es riecht herrlich und das Wichtigste, man weiß, was drin ist,
    lg

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