Wie war das nochmal mit der Kürbisschwemme? Die war bisher ganz gemäßigt. In den letzten Jahren hatte meine Mutter immer eine Gartenkürbis-Factory auf ihrem Kompost. Ja, genau, die riesigen, wässrigen Monster-Kürbisse. Jedes Jahr haben wir einen gekriegt. Der Letzte war so gross, dass sie ihn nicht tragen konnte – das Monstrum musste über den Rasen gerollt werden. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich 270 verschiedene Gerichte aus dem Ding gekocht und zusätzlich die halbe Nachbarschaft mit Kürbisfleisch versorgt. (Die haben sich gefreut – zumindest sind sie bisher nicht umgezogen…) Dieses Jahr dachte ich, ich komme davon, weil meine Mutter den Kürbisanbau aufgegeben hat. Dachte ich – bis Töchterchen M. beim Nachbarn um die Ecke das Schild entdeckte und die Kiste mit den dicken Gartenkürbissen: „Bio-Kürbisse 3 €“. Ein Halloween-Kürbisgesicht schwebte ihr vor. Mit Kerze innen drin. Na gut, aber was machen wir mit dem restlichen Kürbis? „Bitte, Mama, ich mag Kürbissuppe.“ Oha – ein mutiges Wort von einer entschiedenen Gemüsehasserin. Der Kürbis wanderte zu uns, die 3 Euro wanderten in den Briefkasten des Nachbarn, und hier ist nun also die Suppe:
Für 4 Liebhaber von Kürbissuppe:
- etwa 1 kg Kürbis
- 2 mittlere Zwiebeln
- 2 Zehen Knoblauch
- 1/2 TL Kurkuma
- 1 TL gemahlener Zimt
- 1 TL Curry (Rezept zum Selbermachen hier)
- 1 scharfe Chilischote
- 1 l gute Gemüsebrühe
- 175 gr. Rundkornreis
Für die Croutons:
- 1-2 Scheiben Brot vom Vortag, in Würfel geschnitten
- 1 1/2 TL Za’atar
- Salz, Pfeffer, Öl zum Braten
Za’atar zählt zu meinen Lieblings-Gewürzmischungen: getrockneten Thymian und Sumach 1:1 mischen, Salz und Sesamkörner nach Gusto zufügen – oder die Mischung im orientalischen Lebensmittelhandel kaufen.
Den Kürbis schälen, das Fruchtfleisch würfeln. Zwiebeln und Knoblauch schälen und grob hacken. Chili ebenfalls grob hacken; feinfühligere Naturen entfernen die Kerne….
In einem grossen Topf die Zwiebeln und den Knoblauch im Öl anbraten; restliche Gewürze und Chili zugeben, kurz anschwitzen. Dann das Kürbisfleisch zugeben, alles kurz durchrühren, Brühe und die Hälfte des Reises zugeben, alles aufkochen und auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Den restlichen Reis in Wasser gar kochen, dann abtropfen lassen.
Wenn der Kürbis gar ist, den Topf vom Feuer nehmen und die Suppe mit dem Stabmixer pürieren. Den gegarten, abgetropfen Reis in die Suppe geben und alles warm halten.
Für die Croutons in einer Pfanne etwas Öl erhitzen und das gewürfelte Brot darin schwenken. Za’atar zugeben, alles durchschwenken und die Suppe mit den Croutons servieren.
Rezept modifiziert aus: Sally Butcher; Veggistan
Za’atar mag ich auch gerne und tut einer Kürbissuppe auf jeden Fall gut.
Irgendwas säuerliches muss bei immer mit rein.
Der Reis in der Suppe gefällt mir auch.
Kürzlich hatte ich einen winzigen Rest Suppe übrig, den ich mir dann über einen anderen winzigen Rest Spaghetti geschüttet hab’…und…es hat geschmeckt!! 🙂
Danke….wenn man so einen dicken Gartenkürbis hat, tut dem jedes Gewürz gut :-).
Ich muss ein wenig klugscheissen, eigentlich ist Ysop im Za’atar. Als Ersatz taugt Oregano, falls man keinen Ysop findet.
Trotzdem eine tolle Kombination! 🙂
Recht hast Du….Ich habe mir vor vielen Jahren eine riesige Tüte Za’atar aus Israel mitgebracht; eine geniale Mischung. Ysop ist mir hier noch nicht untergekommen. Ich finde Thymian als Ersatz gar nicht mal so schlecht. Für mich war das so der bekannte Standard-Ersatz – vielleicht mische ich beim nächsten Mal Thymian und Oregano. 🙂
Genau, aus Israel kenne ich es auch und hab mich aktuell wegen „Jerusalem“ von Ottolenghi nochmal dahintergeklemmt: Bei amazon wurde ich wegen des Ysop fündig 🙂
Och, bei Amazon gibt’s Ysop? (Blöde Frage, was gibt’s eigentlich nicht bei Amazon…) Da geh ich mal bestellen.
[…] Das Rezept für Za'atar findet Ihr hier. […]