Kochbuch: Das China-Kochbuch | Céline Chung

Céline Chung wurde als Tochter chinesischer Eltern in Paris geboren. Bis zu ihrem 10. Lebensjahr kannte sie aussschließlich die chinesische Küche ihrer Mutter. Mit 20 verbrachte sie dann im Rahmen ihres Studiums ein Austauschsemester in Shanghai, reiste durch China und futterte sich durch. Nach dem Studium schlug sie zunächst eine klassische Karriere in einer Unternehmensberatung ein, aber das erfüllte sie nicht so richtig. In ihr reifte die Idee, ein chinesisches Restaurant zu eröffnen, in dem sie selbst gerne essen würde. 2019 eröffnete sie das Petit Bao. Ihr Konzept ging auf – aus dem einen Restaurant sind inzwischen fünf geworden. Und nun teilt sie ihre Rezepte in diesem Kochbuch.

Die Rezepte im Buch sind eine Reise durch alle Regionen der chinesischen Küche. Es beginnt mit dem Frühstück, gefolgt von Vorspeisen, Baozi und Dim Sum, Suppen, Hauptgerichten, Reis und Nudeln sowie Desserts. Die Rezepte bieten einen guten Überblick über die klassischen Gerichte der chinesischen Küchen – man findet alle Klassiker wieder: Baozi in vegetarisch und mit Schweinefleisch, rotgeschmorter Schweinebauch, Wantans, Hainan-Hähnchen, sogar ein Rezept für Peking-Ente gibt es.

Die Rezepte sind gut aufgebaut und problemlos nachkochbar. Oft, zum Beispiel beim Falten von Teigtaschen, gibt es bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Das Nachkochen wird auch dadurch erleichtert, dass es am Anfang Buches eine Warenkunde für die benötigten Zutaten gibt und auch ein Überblick über nützliche Küchenutensilien fehlt nicht. Es gibt einen Stäbchen-Knigge, man erfährt, wie man Peking-Ente serviert und anderes nützliches.

Was ich schade finde ist, dass die Rezepte allein stehen. Wie gesagt ist das ja ein Querschnitt durch die gesamte chinesische Küche, da hätte ich es schön gefunden, wenn die Rezepte etwas erläutert worden wären und sei es nur, dass erwähnt wird, aus welchem Landstrich das Rezept kommt.

Die Aufmachung des Buches ist recht poppig und macht Spaß. Jedes Gericht hat ein ganzseitiges Foto bekommen, das das Essen schön und konzentriert in Szene setzt. Auch zwischendrin gibt es immer wieder vollformatige Fotos von Stadtszenen, Märkten oder Lebensmitteln, gerne auch mal körnig und schwarz-weiß.

Die sauer-scharfe Suppe (im Buch: Peking-Suppe) hat uns gut gefallen – die Schärfe kommt von weißem Pfeffer, die Säure von schwarzem Essig.

Das ist über dem Dampf gegarter Fisch. Serviert wird er mit kurz blanchiertem Gemüse und einer würzigen Sauce aus Sojasauce, Knoblauch, Ingwer und Shiitake.

Die rotgeschmorten Calamari sind schön würzig und stehen rasch auf dem Tisch. Das Rezept verrate ich demnächst.

Dazu gab es rasch gebratenen Pak Choi mit Shiitake. Sieht aufgrund einer stattlichen Menge dunkler Sojasauce recht duster aus, aber genau von dieser Sauce kommt auch das schöne Aroma.

Fazit:

Das Buch ist ein guter Einstieg in die Vielfalt der chinesischen Küche. Wer sich schon näher mit der chinesischen Esskultur befasst hat, findet viele Bekannte wieder, aber Einsteiger*innen können sich mit den gelingsicheren Rezepten einen guten Überblick verschaffen.

  • Herausgeber: Südwest-Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • ISBN: ‎ 978-3517102894
  • € 32,00
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