Eine kleine Winterflucht mit Obst und Gemüse von der Algarve

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Wie ist Euer Verhältnis zu Wintergemüse? Meines ist an sich gut, aber es gibt da diesen Durchhänger im Januar/Februar, wenn ich denke… ah, Kohl, Pastinaken und Rüben. Immer noch. Hilfe, ich will Frühling – und Abwechslung. Ich habe mich deshalb gefreut, als die Anfrage kam, ein gemischtes Paket mit Gemüse und Obst aus Südspanien vorzustellen.

Das Ganze kommt von Inka, die mit ihrer Familie vor 14 Jahren nach Spanien ausgewandert ist. Ihre Kinder waren gemeinsam mit den Kindern des Gemüsebauern Carlos Doria im Kindergarten. Die Familie Doria baut schon in der 6. Generation Orangen, Mandeln und andere Früchte an. Die beiden Familien haben sich angefreundet und rasch entstand die Idee für einen Online-Shop.

Das Obst und Gemüse, das man dort kaufen kann kommt aus Spanien und Portugal – der Costa de la Luz und der Algarve, denn der Firmensitz ist in Ayamonte an der Grenze zu Portugal. Was man selber nicht zur Verfügung hat, liefern befreundete Bauern aus der Region. Alles wird auf den Punkt geerntet und dann verschickt. Gerne wird auch auf private Kontakte und Tauschwirtschaft zurückgegriffen – es gibt viele Dörfer an der Algarve, in denen nur noch wenige alte Menschen wohnen – da wird auch mal getauscht, Obst und Gemüse gegen Mehl und andere Lebensmittel.

Das bedeutet – man bekommt frisches Obst und Gemüse in ehrlicher Qualität, so wie es gerade in der Gegend wächst; es ist nicht immer alles verfügbar. Aktuell gibt es (zu meinem Leidwesen) keine Cherimoyas – die werden dann auch nicht von irgendwo beschafft. Und es bedeutet, dass man man unbehandelte Ware aus traditioneller Landwirtschaft bekommt, aber ohne Bio-Zertifizierung, da ist einfach der bürokratische Aufwand zu hoch.

So, das war die Vorrede. Jetzt zeige ich Euch, was ich bekommen habe und was ich damit gemacht habe:

An Gemüse gab es: Stangenbohnen, rote Paprika, Chilis, Auberginen, Süßkartoffeln und Avocado – davon jeweils ein Kilo und je 250 g Knoblauch und Chilis.

Obst waren Saftorangen, Zitronen, Mandarinen und Kakis – auch hier jeweils ein Kilo, sowie eine Mango.

Ich bin es gewohnt, Gemüse aus der Abokiste zu verarbeiten, aber das hier ist mengenmässig eine andere Hausnummer. Ich zeige Euch deshalb, was ich damit gemacht und gebe ein paar Tipps zum Haltbarmachen und lagern.

Ich bin so strukturiert, dass ich mir anschaue, was ich im Haus habe und dann suche ich zutatenbezogen nach Rezepten – deshalb bin ich auch immer etwas grummelig, wenn ein Kochbuch kein ordentliches Zutatenregister hat; das brauche ich mehr als ein Inhaltsverzeichnis oder ein Verzeichnis der Gerichte.

Orangensaft wird hier gerne getrunken – aber wie immer in der Zitrussaison mache ich auch gerne dieses Flammeri – das ist einfach immer ein Muss.

Bevor ich den Saft auspresse, wasche ich die Orangen, reibe sie trocken und reibe die Schale auf ein Stück Backpapier ab. Den Schalenabrieb gebe ich auf dem Backpapier in die Tiefkühle und fülle ihn um, wenn er tiefgefroren ist – so bekomme ich streufähige Zitrusschale auf Vorrat. Und Zitrusfrüchte, die man nicht so schnell verbrauchen kann, bleiben im Kühlschrank zuverlässig frisch.

Schale abreiben und einfrieren bietet sich für alle Zitrusfrüchte an. Bei Zitronen bietet es sich zusätzlich an, aus den ausgepressten Zitronenhälften Salzzitronen zu machen, für die braucht man das Fruchtfleisch ja nicht wirklich. Das funktioniert wie hier bei den Kumquats – einfach mit unbehandeltem Salz in ein Glas schichten und mit Zitronensaft aufgießen. In meinem Vorrat ist übrigens auch ein Glas Salzmandarinen.

Schalen von Clementinen oder Mandarinen hebe ich auch auf. Man kann sie wie oben erklärt abreiben und einfrieren. Mandarinenschale braucht man öfter mal am Stück und getrocknet für chinesische Gerichte – da mache ich nicht viel Aufwand; ich schneide die Schalen etwas klein und lagere sie auf Küchenpapier, bis sie trocken sind. Ich wollte noch kandierte getrocknete Mandarinenschale nach kantonesischer Art machen, ein Snack, den es hier nicht zu kaufen gibt. Das Aroma (süß-salzig, mit leichter Lakritznote) habe ich hingekriegt, die Konsistenz nicht; meine war zu hart, da muss ich nochmal ran.

Wie man Zitrusfrüchte kandiert, und noch dazu einen schönen Nachtisch auf den Tisch bringt steht hier – das war auch diesmal wieder gut und schmeckt auch mit Orangen, Blutorangen und Limetten.

Was ich immer sehr liebe, sind griechische Gerichte mit Zitronensauce. Hier gibt es das Grundrezept für die Zitronensauce – ein echtes Wohlfühlgericht, und auch noch ein paar weiterführenden Links mit weiteren Ideen.

Ein Teil der Bohnen wanderte in diesen sehr empfehlenswerten Bohneneintopf. Die restlichen Bohnen habe ich zu Schnibbelbohnen fermentiert. Ich habe mich an Petras Rezept gehalten. Die Bohnen arbeiten noch; wenn sie fermentiert sind, gibt es den Schnibbelbohneneintopf nach Petras Rezept.

Ansonsten halten sich Bohnen sehr gut im Gemüsefach des Kühlschranks.

Avocados esse ich tatsächlich am liebsten einfach so – gerne auch aufs Brot, der legendäre Avocado-Toast. Oder so wie hier mit hartem Ei, Gurke und einem Joghurt-Dressing.

Die Avocados sortiere ich etwas, damit ich lange etwas davon habe: einige weniger reife lagere ich im Kühlschrank, so reifen sie nicht nach. Wenn mir wieder der Sinn nach Avocado steht, lege ich sie in die Obstschale zum Nachreifen.

Wenn man eine ordentliche Portion Auberginen bekommt, dann macht man eben Moussaka – die lieben wir alle. Ich habe diesmal wieder diese etwas leichtere Variante zubereitet; habe aber den Zucchino in der Füllung durch etwas Aubergine ersetzt.

Auberginen sind ein wenig anspruchsvoll, was die Lagerung angeht – kühl und dunkel wollen sie es, aber auch nicht zu kalt – also nicht im Kühlschrank. Ich lagere sie im kühlen Keller, aber nach spätestens einer Woche müssen sie gegessen werden.

Knoblauch kann man gut lagern – an einem kühlen Ort, nicht im Kühlschrank – und einfach so ans Essen geben. Ich habe ihn diesmal aber konfiert, nach griechischer Art mit Gewürzen. Das schmeckt nicht nur gut, sondern man bekommt zusätzlich auch noch ein gutes Knoblauchöl und holt so das meiste aus dem Knoblauch heraus.

Einen Teil der Süßkartoffeln und Paprikaschoten habe ich in diesem Ofenhühnchen mit Süßkartoffeln verarbeitet. Die scharf-süße Harissa, die dafür benötigt wird habe ich mit den frischen roten Chilischoten und einem Teil der Kakis für die süße Komponente gemacht.

Das Rezept kommt im nächsten Post; zusammen mit dem für den konfierten Knoblauch.

Kakis muss man relativ fix verbrauchen – in den Kühlschrank sollte man sie nicht tun, wenn man nicht alle essen kann, kann man sie aber in Stücke schneiden und einfrieren.

Für die restlichen Paprikaschoten habe ich mich an dieses Gericht erinnert – die Malloreddus mit pikantem Paprikapesto sind ein echtes Wohlfühlgericht und machen Spaß bei der Herstellung.

Mittags esse ich gerne etwas Leichtes, das schnell gemacht ist. In diesem einfachen Curry mit Tofu und Brokkoli sind eine rote Paprika und ein Teil der Mango gelandet.

Die restlichen Süßkartoffeln habe ich in dieser Bisque nach einem Rezept von Tanja Grandits verarbeitet. Die Suppe ist wunderbar, und das Topping aus Koriandergrün, Avocado und der restlichen Mango gibt den letzten Schliff. Das Rezept verrate ich Euch in den nächsten Tagen.

Und wenn immer noch Süßkartoffeln übrig sind, halten sie sich kühl und dunkel gelagert recht lange. Ich verarbeite sie auch gerne zu Püree und friere das dann ein – um Sandwichtoast mit Süßkartoffel zu backen.

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10 Kommentare

  1. Hallo Susanne,
    das klang für mich perfekt und ich habe mir gleich motiviert eine Gemüsebestellung zusammen gestellt. Ab 35€ nach D versandkostenfrei. Ich lag bei 65€ und soll 4€ Versandkosten zahlen. Prinzipiell kein Ding, aber es kommt nicht besonders wahrhaftig rüber so. Schade…
    Liebe Grüße Eva

      • Du kannst ja nix dafür. Wollte nur ein Feedback geben. Werde dort einfach per Mail nachfragen. Der Shop wirkt auch sehr mit heißer Nadel gestrickt 😉
        Von mir gibt es hoffentlich bald wieder mehr zu hören. Es gab große Veränderungen…
        Liebe Grüße Eva

          • Schön, dass du das klären konntest. Und ansonsten hast Du einen spannenden Cliffhanger hier gelassen, ich hoffe, es waren positive Veränderungen.

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