Diesen Monat führt uns Volker, der Reiseleiter der kulinarischen Weltreise nach Georgien. Das finde ich, wie überhaupt die Küche des Kaukasus, sehr spannend. Da treffen russische, persische und europäische Einflüsse und schaffen eine ganz eigene, vielfältige Küche. Ich bin immer wieder fasziniert.
Wenn ich über typische Zutaten nachdenke, fallen mir Käse und Joghurt ein, Kräuter wie Dill und Koriandergrün und natürlich Walnüsse. Und in diesem Gericht spielen die Walnüsse eine Hauptrolle:
Chartscho ist ein herzhafter Eintopf, für den Rindfleisch vorgegart wird. Die so entstandene Brühe wird mit Hilfe einer Paste aus Walnüssen, Koriandergrün und Zwiebeln zu einer sämigen Sauce, in der das Fleisch serviert wird. Es gibt ziemlich viele Varianten der Suppe, meine habe ich in Olia Hercules Buch über den Kaukasus* gefunden. Olia Hercules erzählt auch, dass die traditionelle Version früher immer mit Huhn zubereitet wurde. Heutzutage ist Rindfleisch in Georgien sehr bleibt, also nimmt man am liebsten dieses. Zur Suppe gibt es klassischerweise georgische Polenta; Reis passt aber auch sehr gut.
Mich erinnert das Gericht ein wenig an die persische Küche; in Walnusssauce serviertes Fleisch gibt es da ja öfter. Die Aromen sind hier aber anders – eine schöne Schärfe darf mitspielen und außerdem der recht eigenwillige Schabzigerklee.
Für 4 bis 6 Portionen:
- 1 kg Rinderhaxe oder anderes fettes Schmorfleisch vom Rind
- 3 Zwiebeln
- 1 Bund Koriander mit Wurzeln
- 150 g Walnusskerne
- 2 EL Chilipaste
- 2 TL gemahlener Schabzigerklee
- 1,5 EL Tomatenmark
- 3 Zehen Knoblauch
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Das Fleisch in grobe Stücke teilen. In einen Topf geben und mit so viel kaltem Wasser bedecken, dass es 5 cm über dem Fleisch steht. Auf kleinster Stufe 1,5 h köcheln lassen, bis das Fleisch so zart ist, dass es beinahe zerfällt.
Inzwischen Zwiebeln schälen und grob hacken und zusammen mit Korianderstielen und Wurzeln, der Chilipaste, den Walnüssen und dem Schabzigerklee zu einer Paste pürieren.
Von der Rinderbrühe etwas Fett abschöpfen, dieses in einen kleinen Topf geben, mit dem Tomatenmark verrühren und 2 min köcheln lassen. Die Zwiebel-Walnusspaste zugeben und alles unter Rühren 15 min garen. Wenn die Masse zu trocken wird, noch etwas Fett von der Brühe zugeben.
Das Fleisch aus der Brühe holen und vom Knochen lösen. Brühe bei guter Hitze auf 400 ml einkochen lassen. Knoblauch schälen und ganz fein hacken. Fleisch wieder in die Brühe geben, die Paste unterrühren, den Knoblauch zugeben, mit Salz abschmecken und alles eine Minute kochen lassen.
Mit gehackten Korianderblättchen bestreut servieren.
Einige georgische Rezepte habe ich schon auf dem Blog versammelt:
Überbackene Blumenkohlsteaks, Ostri, gefüllte Auberginenröllchen und natürlich die legendären Chinkali und eine Variante von Chatschapuri
Und nun bin ich gespannt, was die Mitreisenden servieren. Schaut unbedingt rein, es lohnt sich:
Backmädchen 67: Chatschapuri
Tubohausfrau: Chatschapuri | Georgische Melanzaniröllchen mit Walnussfüllung
Küchenlatein: Chartscho | Kidneybohneneintopf mit fermentiertem Rotkohl | Georgischer Kirschkuchen
Fränkische Tapas: Tschurtschchela
Pane Bistecca: Skmeruli | Khinkali | Georgische Auberginen
Mein wunderbares Chaos: Chinkali
Chili und Ciabatta: Schqmeruli und Bohnen-Paprika-Salat | Mzwadi – georgische Grillspieße | Lammeintopf mit Aubergine | Lobiani | Pkhali
Zimtkringel: Adzhika – Scharfe Würzpaste
Volker mampft: Mtschadi |Chashushuli
Brittas Kochbuch: Georgischer Apfelkuchen | Tschanachi aus dem Slowcooker | Odschakuri | Chatschapuri und Salat mit Walnusspaste
Coffee 2 Stay: Satsivi mit süßem Pilaw
Brotwein: Mzawdi – Georgisches Shashlik | Spinat mit Walnuss | Rote-Bete-Salat mit Walnuss | Chatchapuri | Chartscho
The Gourmet Apron: Rezension: Olia Hercules – Kaukasis
Küchenmomente: Gozinaki
Fliederbaum: Kalte Walnuss-Granatapfelsauce zu gebratener Forelle
Schmeckt nach mehr: Wildkräuter-Walnuss-Paste
das hätte ich mal schon vorher haben sollen, mit meinen 2,2 kilo Tafelspitz – jetzt ist er schon Geschichte
Der nächste Tafelspitz kommt bestimmt 😊.
[…] – Teigtaschen aus Georgien | zimtkringel: Adzhika – scharfe Würzpaste | magentratzerl: Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce | […]
[…] und ein Bohnen-Paprikasalat | zimtkringel: Adzhika – scharfe Würzpaste | magentratzerl: Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce | […]
Liebe Susanne,
das klingt so köstlich, das möchte ich sehr gerne nachkochen. Ich finde die Kombination mit den Walnüssen sehr spannend, Koriander liebe ich – und was Schabzigerklee ist, finde ich auch noch raus. 😉
Herzlichst, Conny
Beim Schabzigerklee kann ich dir weiterhelfen – der wird auch Ziger oder Brotklee genannt. In Südtirol kommt er ans Schüttelbrot, in der Schweiz macht man damit den aromatischen Zigerkäse. Er schmeckt etwas bitter, aber milder als Bockshornklee.
Ich wundere mich so ueber die Walnuesse, die fast bei jedem Rezept aus Georgiemn dabei sind, jetzt muss ich wohl doch noch mal kochen gehen.
LG Wilma
Du bist ohnehin schon so fleissig, aber stimmt, Walnüsse sind wirklich sehr typisch.
[…] – georgisches Milch-Knoblauch-Hähnchen und ein Bohnen-Paprikasalat Susanne von magentratzerl mit Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce Wilma von Pane-Bistecca mit Khinkali – Georgische Dumplings Ulrike von Küchenlatein mit […]
[…] Susanne von Magentratzerls Topf köchelt Chartscho, ein georgischer Rindfleischeintopf mit […]
Hoffentlich erfriert unsere Walnussblüte demnächst nicht wieder 😉 Georgien bietet so viele Rezepte, die werden mich hoffentlich über’s Jahr begleiten!
Wir haben ja nur so einen handtuchkleinen Garten und keinen Walnussbaum, es gibt aber viele im Biotop um die Ecke. Letztes Jahr sah es schlecht aus, mal sehen, ob es besser wird. Zur Not muss ich zukaufen, die Rezepte sind alle so toll.
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[…] nussiger Tomaten-Gurken-Salat | zimtkringel: Adzhika – scharfe Würzpaste | magentratzerl: Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce + Ossetische Hefeteigfladen mit Spinat und Käse | volkermampft: | Brittas Kochbuch: Georgischer […]
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Hallo Susanne,
ich bin ja echt begeistert von den Georgien-Rezepten, die ich bisher bei euch gesehen habe! Koriander und vor allem Walnüsse liebe ich und die sind ja in deinem Chartscho reichlich vorhanden. Also, wieder was für meine Nachkochliste 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
Ja, Georgien ist jedenfalls küchentechnisch schon mal ein tolles Reiseland; ich bin auch ganz begeistert.
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Hallo Susanne,
Dann muss ich mir wohl wirklich Mal Schabziger Klee besorgen. Habe mich beim Phikali schon mit Bockshornklee zu frieden gegeben aber das ist natürlich ein weiterer Grund.
Schöne Grüße
Volker
Den Schabziger gibt es ganz spießig im Reformhaus; gerne auch als Brotklee. Südtiroler Schüttelbrot ohne geht ja gar nicht….
Guter Tip,
da werde ich Mal schauen. Allerdings ist das Schüttelbrot hier im Norden wohl nicht das große Verkaufsargument ;).
Gruß Volker
Ja, gut, das ist ein Argument ;-). Aber selbst gebacken wird Schüttelbrot hier auch nicht unbedingt, eher aus dem Urlaub mitgebracht.
Hallo Susanne,
die Walnusssoße klingt ja verführerisch. Werde sie aber mit Bockshornklee probieren, die habe ich vorrätig. Und jetzt hoffe ich, dass sie damit auch sehr lecker wird.
Viele Grüße
Ronald
Bockshornklee geht bestimmt. Wobei ich das spannend finde, dass den so viele Leute zuhause haben.
Hallo Susanne,
der Eintopf klingt sehr lecker und ich habe auch gleich wieder was gelernt, denn von Schabzinger Klee hatte ich vorher noch nie was gehört.
Herzliche Grüße
Britta
In Südtirol und in der Schweiz heißt er Brotklee, und er kommt sehr gerne ans Schüttelbrot.
Dein Chartscho sieht super aus! Jetzt muss ich aber doch mal fragen: Ist der Schabzigerklee, den du benutzt hast, das Gewürz aus den gemahlenen Blättern oder den Samen? Ich hab nämlich welchen aus Blättern (den ich für georgische Gerichte auch immer verwende), hab aber irgendwo gelesen, dass man in Georgien eigentlich die gemahlenen Samen verwendet.
Da fragst Du was…. meiner kommt aus dem Reformhaus (Gewürzmühle Brecht), das ist die einzige Quelle, wo ich das spontan kaufen kann. Ich habe gerade gegoogelt – da steht nicht, was es ist. Der grünen Farbe nach würde ich aber Blätter vermuten.
[…] an Hintergrundwissen, hat uns Sylvia auf Brotwein gekocht. Bei Susanne von Magentrazerl gab es den Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce, und Ulrike hat Ihre Chartscho – Scharfe georgische Rindfleischsuppe feurig zubereitet. Und auch […]
Auch deine Variation spricht mich an.
Witzigerweise ist sie ja sogar von der gleichen Autorin – und doch anders als Deine.
Dein Chartscho klingt klasse! Noch so eine Variante, die ich sofort probieren würde. Lieben Gruß Sylvia
Das sieht sehr lecker aus!
Liebe Grüße
Britta
Danke. Das war auch fein :-).