Sopa Seca

Das ist ein Gericht, das schon länger auf meiner (inneren) Nachkochliste steht. Aber irgendwas ist ja immer, und so steht es da schon längere Zeit. Aber jetzt nicht mehr – zum Glück gibt es im Kochtopf nämlich gerade ein passendes Event – Urs von Coconut and Cucumber sammelt Rezepte aus Südamerika.

Passt – sopa seca bedeutet nämlich „trockene Suppe“ und ist ein klassisch peruanisches Rezept.  Hier und heute bezeichnet man das wohl als One-Pot-Pasta – die Nudeln werden in reichlich Brühe gegart, saugen die Brühe auf, und zack, schon ist die Suppe trocken.

Es gibt viele verschiedene Varianten – diese hier mit Hühnchen habe ich mir hier abgeschaut. Zum Gericht gibt es eine Geschichte: in der Gegend Perus, aus der das Gericht kommt, gab es viele italienische Einwanderer; diese brachten Pasta mit und Basilikum. Der Legende nach sahen die Einheimischen  die Leute Pasta mit Pesto essen; es war ihnen aber nicht klar, wie man Nudeln kocht. So kochten sie sie wie Reis, bis sie die Flüssigkeit aufsaugten. Das war die Geburtsstunde der sopa seca.

Für das Gericht braucht man das Fleisch von gehäuteten, entbeinten Hühnerschenkeln. Ich habe ich Gelegenheit ergriffen und aus den Knochen zusammen mit etwas Gemüse gleich die benötigte Hühnerbrühe gekocht.

Außerdem sieht das Gericht Anattosamen vor und eine bestimmte Chilipaste. Anatto färbt rot, man kann es zur Not weglassen. Die Ají-Panca-Paste ist eine eher mildere Chilipaste mit leicht schokoladigem Geschmack. Ich habe sie durch geräuchertes und scharfes Paprikapulver ersetzt.


Für 4 Portionen:

  • 1 Bund Basilikum
  • ca. 1 l Hühnerbrühe
  • 600 g Fleisch von gehäuteten, entbeinten Hühnerschenkeln (ca. 1 kg Hühnerschenkel brutto)
  • 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 TL Annatto-Samen
  • 30 ml neutrales Öl
  • 1 rote Zwiebel
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1 Karotte
  • 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver
  • 1 Dose gehackte Tomaten (400 g)
  • 400 g Spaghetti
  • frisch gehackte Petersilienblättchen zum Servieren

Basilikum zupfen und zusammen mit 250 ml Hühnerbrühe so fein wie möglich mixen.

Das Hühnerfleisch in mundgerechte Stücke schneiden und in einer Schüssel mit gemahlenem Kreuzkümmel und etwas Salz und Pfeffer vermischen. Beiseite stellen.

Das Öl in einem kleinen  Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Annatto hinzugeben und einige Minuten braten, bis die Samen ihre Farbe abgegeben haben. Von der Hitze nehmen und das Öl durch ein feines Sieb in einen großen Topf abseihen.

Den großen Topf bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen und das Hühnerfleisch darin von allen Seiten anbräunen. In eine saubere Schüssel geben und beiseite stellen.

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.  Karotte schälen und würfeln.

Topf wieder auf den Herd stellen und die Zwiebel darin bei mittlerer Hitze braten, bis sie weich ist. Knoblauch zugeben und eine Minute mitbraten, dann beide Sorten Paprika und die Karotte zugeben. Kurz weiterbraten.

Jetzt die Tomaten zugeben und alles köcheln lassen, bis die Masse etwas reduziert ist. Basilikumpüree zugeben und alles kräftig salzen. Es darf ordentlich salzig sein, denn die Nudeln nehmen auch noch Salz auf.

Die Spaghetti in der Mitte durchbrechen und in den Topf geben. Restliche Hühnerbrühe angießen und alles zum Kochen bringen. In der nächsten Zeit immer wieder umrühren, damit die Nudeln nicht aneinander kleben.

5 min unter gelegentlichem Rühren kochen lassen, dann das Hühnerfleisch zugeben.

Ohne Deckel unter gelegentlichem Rühren weiter garen, bis die Pasta bissfest ist und die meiste Flüssigkeit aufgesaugt hat. Mit Salz abschmecken.

Zum Servieren auf Teller verteilen und mit Petersilie bestreuen.


 

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11 Kommentare

  1. Liebe Susanne,
    ein tolles Rezept ! Was für ein Glück, dass deine peruanische One_Pot-Pasta noch auf der To-Do-Liste stand!
    Liebe Grüße
    Urs

    • Und gut, dass dein Event mir die Gelegenheit gegeben hat, es auszuprobieren 😊.

  2. Das klingt ganz hervorragend und kommt gradeso auch auf meine Nachkochliste. Wobei die in keinem Verhältnis zu den vorhandenen Koch-Gelegenheiten steht…

  3. Liebe Susanne, das hört sich sehr lecker an!
    Deine One-Pot- Pasta steht nun auf meiner Liste.
    Das werde ich mal nachkochen!
    Liebe Grüße Regina

    • Ich mag das auch immer, wenn man die Geschichte hinter den Gerichten kennenlernen kann.

    • Interessant wäre noch, ob es da auch noch eine Fusion mit japanischer und italienischer Küche gibt; immerhin gibt es auch auch ja viele japanische Einwanderer in Peru.

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