Soça

Habt Ihr jemals etwas von Soça gehört? Ich nicht, bevor ich in Petras „Zart und Saftig„* davon las.

Soça ist ein klassischer Auflauf aus dem Aostatal. Dafür wird Fleisch  – klassischerweise Kalbfleisch- zunächst einige Tage mit Salz und Kräutern gebeizt, bevor es zusammen mit Gemüse erst gegart und anschließend im Ofen mit Käse überbacken wird. Das Ganze ist ebenso einfach wie herzhaft – ursprünglich ist es ein bäuerliches Gericht, das dem rauen Klima der Landschaft und der harten Arbeit geschuldet war. Aber so kalt und dunkel wie es um Teil immer noch  ist, kann man das auch gut hierzulande vertragen.

Petra verwendet Tafelspitz statt Kalb; uns hat das gut gefallen. Das Gericht braucht ein paar Tage Vorlauf und etwas Garzeit, kocht sich aber wie von selbst.


Für 4 Portionen:

Fleisch und Beize:

  • 500 g Tafelspitz
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Blätter Salbei
  • 2 Zweige Thymian
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 5 EL grobes Meersalz

Auflauf:

  • 2 Karotten
  • 1 Stange Lauch
  • 800 g Kartoffeln
  • 400 g Wirsing
  • 200 g milder Bergkäse oder Fontina
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

4 Tage, bevor der Auflauf gekocht werden soll, das Fleisch beizen. Dafür Lorbeer in einen Mörser bröseln. Knoblauch schälen und grob hacken, Thymian zupfen, Salbei grob hacken. Alles zusammen mit dem Salz in den Mörser geben und zu einer Paste zerstoßen. Den Tafelspitz, wenn nötig, parieren und rundum mit der Salzmischung einreiben. In Frischhaltefolie wickeln, in eine Schale legen und für 4 Tage in den Kühlschrank stellen. Dabei hin und wieder wenden.

Wenn es ans Kochen geht, das Fleisch auspacken und die Beize mit einem Messer abschaben. Das Fleisch in ca. 2 cm große Würfel schneiden.

Ca. 2 Liter Wasser in einem sehr großen Topf zum Kochen bringen. In den Topf muss später auch noch das gesamte Gemüse. Den Tafelspitz hineingeben und ca. 30 min sanft köcheln lassen.

Inzwischen die Karotten schälen und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Lauch putzen, in Ringe schneiden, in ein Sieb geben und gründlich waschen. Kartoffeln schälen und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Wirsing putzen, vierteln, den Strunk herausschneiden und die Viertel in 2 cm dicke Streifen schneiden.

Nach 30 min Kochzeit das gesamte Gemüse zum Fleisch in den Topf geben und alles weitere 20 min köcheln lassen.

Den Ofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Hälfte der Butter in einer Auflaufform, in die das Gericht gerade hineinpasst, schmelzen. Den Käse reiben.

Fleisch und Gemüse mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser holen, sehr gut abtropfen lassen und in die Form schichten. Probieren und, wenn nötig, leicht salzen. Pfeffer darüber mahlen, den Käse darauf verteilen, die restliche Butter in Flöckchen darauf setzen und alles im heißen Ofen ca. 10 min überbacken.


 

Print Friendly, PDF & Email

10 Kommentare

  1. Liebe Susanne,
    da hast Du ein ganz tolles Rezept entdeckt. Ich bin sehr begeistert.
    Interessanter Name, ich hatte erst an Socca gedacht und dann sah ich Fleisch und Gemüse :).
    Liebe Grüße und schönes Wochenende
    Ingrid

    • Ich kann mir gut vorstellen, dass man das Fleisch im Slowcooker gart. Aber wann man dann das Gemüse zugibt und wie lange das insgesamt dauert, das müsste ich erst mal ausprobieren.

      • Ich glaube, dass im Slowcooker Fleisch schneller gart als Gemüse. Werde es aber nochmal nachlesen. In Australien ist ja noch so halb Sommer – und Slowcooker sind ja eher eine Wintersache – aber dieses Gericht werde ich unbedingt ausprobieren. Ich berichte.

        • Ja, stimmt.Ich nutze den Slowcooker nicht so oft, ich habe da Defizite. Wobei, der Wirsing…den würde ich nicht zu Tode kochen wollen…Ich denke, der braucht weniger Zeit als der Rest.
          Lebst du in Australien? Das klingt auch spannend.

  2. Gefällt mir sehr gut, vielleicht würde ich die Gemüse etwas unseren Vorlieben und Abneigungen anpassen. Schade nur dass der Tafelspitz grade alle ist, muß ich wohl ein Weilchen warten.

    • Gemüse austauschen kann man immer. Wobei mich die Auswahl hier stark an Pizzoccheri erinnert, die ich dringend mal wieder machen muss.

  3. Kannte auch ich nicht, liest sich lecker und schmeckt bestimmt auch so. Und ja: mit dem Gemüse kann man bestimmt spielen, aber eigentlich passt obige, klassische Auswahl sehr gut.

    • Ja, die klassische Auswahl ist auch toll. Und sie erinnert mich daran, dass ich dringend einmal wieder Pizzoccheri machen muss….

Kommentare sind geschlossen.