Bleibt bei Euch manchmal Brot übrig? Und was macht Ihr dann damit? Bei mir landet das oft erst mal in der Tiefkühle – entweder fein in Scheiben geschnitten für Knödel und Konsorten, oder einfach zerkleinert als Brösel. Oder ich schneide es in Würfel, röste es und verwende es als Croutons.
Aber natürlich gibt es da weitaus mehr Möglichkeiten – man kann Arme Ritter (aka French Toast) machen, oder einen süßen Ofenschlupfer. Brotsuppe ist ein bayerischer Klassiker, der genau auf diese Resteverwertung abzielt. Oder Panzarella, oder Frikadellen auf Brotbasis, oder Pasta mit gerösteten Brotkrumen. Oder man gibt das Brot geröstet, zerbröselt und eingeweicht an einen frischen Brotteig.
Nur eines, das kann man mit altbackenem Brot gar nicht machen – es wegwerfen. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten, es zu verwerten. Ich hab mich also etwas schwer getan ein Rezept auszusuchen für das Event, das gerade bei Zorra im Kochtopf läuft. Christine möchte gerne wissen, was wir so mit altbackenem Brot anstellen.
Eigentlich wollte ich Euch einen herzhaften Ofenschlupfer vorstellen – aber dafür war es mir zu warm. So kam ich auf Gnocchi – das Rezept habe ich im Silberlöffel* gefunden und es hat trotz ähnlicher Zutaten erstaunlich wenig Ähnlichkeit mit den klassischen bayerischen Knödeln. Original werden die Gnocchi mit Salbeibutter serviert, ich hatte aber eine Menge Zucchini bekommen und habe mich deshalb für Zucchini-Creme entschieden. Das Rezept habe ich hier schon einmal vorgestellt; der Vollständigkeit halber schreibe ich es Euch nochmal dazu.
4 Portionen:
Gnocchi:
- 250 g altbackenes Brot
- 400 ml Milch
- 2 Eier
- 200 g Mehl
- frisch geriebene Muskatnuss
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- frisch geriebener Parmesan zum Servieren
Zucchini-Creme:
- 4 kleine Zucchini
- 1 Schalotte
- 4 EL Olivenöl
- 1 gekochte Kartoffel
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Für die Gnocchi das Brot zerkleinern.
Milch mit etwas Salz in einem Topf bis zum Siedepunkt erhitzen, dann das Brot zugeben und quellen lassen, dabei hin und wieder umrühren.
Mehl und Eier energisch unterrühren, dann herzhaft mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Nun den Teig an einem kühlen Ort 2 Stunden durchziehen und quellen lassen.
Inzwischen kann man schon mal die Zucchini-Creme machen:
Dafür die Zucchini waschen, trockenreiben und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden.
Jetzt wieder zu den Gnocchi:
Einen großen Topf mit Salzwasser erhitzen. Das Wasser soll sanft vor sich hin köcheln, es darf nicht sprudelnd kochen.
Mit zwei Teelöffeln Klösschen vom Teig abstechen und portionsweise in das siedende Wasser gleiten lassen. Die Klösschen fünf Minuten ziehen lassen; sie sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen,
Mit einem Schaumlöffel herausholen, gut abtropfen lassen und warmhalten. Portionsweise weitermachen, bis der ganze Gnocchi-Teig aufgebraucht ist.
Zum Servieren etwas Zucchini-Creme auf die Teller verteilen, die Gnocchi darauf platzieren und alles mit etwas Parmesan bestreut auf den Tisch bringen.
oh wie fein, italienische Semmelknödel sozusagen. Das Mehl wird erst eingerührt wenn die Masse kalt ist, oder?
Ich war ungeduldig. Ich habe das Ganze durchziehen lassen, dann das Mehl eingerührt (dadurch kühlt ja alles etwas ab), dann die Eier.
Hunger, hab noch gar nichts gegessen…
Inzwischen aber hoffentlich schon ;-).
Klingt spannend.
Aktuell haben wir öfters übriges Brot… und die Ideen gehen mir langsam aus, es in irgendwelche Gerichte einzubauen. Wird also ausprobiert 🙂
Es gibt ja viele Möglichkeiten. Wobei ich übriges Brot gerne als Knödelbrot oder Brösel einfriere; nur muss man dann aufpassen, dass es nicht die Herrschaft über die Tiefkühle übernimmt…