Im Grund bin ich kein besonders großer Fan davon, große Mengen an Zwiebeln zu verdrücken. Aber diese Nocken aus dem Buch „Seelenfutter vegetarisch„* musste ich trotzdem ausprobieren. Und ein Glück, dass ich das getan habe – es schmeckt nämlich himmlisch.
Die Nocken mit dem zarten Petersilienaroma sind schön flauschig – eine wärmendes Essen für die kühlen, trüben Wintertage. Die lange Schmorzeit kitzelt aus den Zwiebeln ihre Süße heraus, und das Bier sorgt dafür, dass alles schön herzhaft schmeckt. Wer eine größere Bitternote zu schätzen weiß, ersetzt die Gemüsebrühe durch noch mehr Bier.
Bei manchen ist das Verhältnis zu Nockerln oder Knödeln ja eher etwas zwiespältig, weil die sich im Kochwasser gerne mal in Nichts auflösen. Dieses Problem gibt es hier nicht – die Nocken werden nämlich einfach auf den Zwiebeln mitgegart.
Für 2 Personen:
- Für die Nocken:
- 500 gr. Petersilienwurzeln
- 1 Ei
- 1/2 Bund glatte Petersilie
- 100 gr. Mehl (Weizen 405)
- Salz
Für die Bierzwiebeln:
- 500 gr. Zwiebeln
- 2 EL neutrales Öl
- 200 ml dunkles Bier
- 100 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Kümmelsaat
- Salz
- Pfeffer aus der Mühle
Zuerst für die Nocken die Petersilienwurzeln waschen, putzen und schälen. Wasser in einem großen Topf mit Dämpfeinsatz erhitzen. Die Petersilienwurzeln in etwa daumendicke Scheiben schneiden und abgedeckt in ca. 10-15 min weich dämpfen. Die Wurzeln sind richtig, wenn man sie mit einem spitzen Messer ganz leicht einstechen kann. Dann alles von Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
Während die Petersilienwurzel gart, die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Das Öl in einem weiten Topf erhitzen (er sollte breit sein, weil am Ende noch die Nocken darin Platz haben müssen) und die Zwiebeln in ca. 10 min anschwitzen.
Den Kümmel im Mörser anstoßen, dann zusammen mit Bier und Brühe zu den Zwiebeln geben. Alles mit Salz und Pfeffer würzen und die ca. 10 min weiterschmurgeln lassen.
In der Zwischenzeit die Nocken zubereiten: Die Petersilie waschen und trocknen, Blättchen abzupfen und fein hacken. Petersilienwurzeln durch eine Kartoffelpresse drücken (zur Not kam man sie auch mit dem Stabmixer pürieren). Ei, Petersilienblättchen und Mehl zu den Wurzeln geben, mit Salz würzen und zu einem weichen Teig verkneten.
Zum Garen aus dem Teig mit Hilfe zweier Teelöffel kleine Nocken drehen und diese auf die Bierzwiebeln geben. Zudecken und in ca. 15 min bei schwacher Hitze fertig garen.
Zum Servieren die Nocken auf den Zwiebeln anrichten.
Wo hab ich sie nur letzte Tage gesehen? Ich weiß es nicht mehr. Aber die sehen so unheimlich gut aus, dass ich mich gleich dazusetzen möchte.
Beim nächsten Mal gebe ich Dir was ab.
Mögen würd ich die sicherlich, mit der Petersilienwurzel würd ich halt sparsamer umgehen.
Verträgst Du die Petersilienwurzel nicht? Ich könnte mir vorstellen, dass man die zum Teil durch Kartoffel ersetzen kann.
nicht so gut, leider- denn ich esse sie gerne!
Ganz große Petersilienwurzelliebe auf dieser Seite des Internets! Die sind ja Standard im ungarischen Suppengrün 🙂 Die Nocken hören sich wunderbar an und vielleicht traue ich mich Kein-Alkohol-Trinker (schmeckt mir einfach nicht) auch mal an so eine Biersauce ran … Nur wer trinkt das restliche Bier? *seufz* 😉
Wir sind auch keine Biertrinker. Ich gebe übriges Bier aber gerne an den Brotteig.
Wow! Ein echt tolles Rezept. Davon würde ich mir beim Mittagessen heute gleich ein Teller voll bestellen 🙂 Geschmorte Zwiebeln in rauen Mengen sind immer gut! Und die Idee mit dem Bier werde ich mir merken! Petersilienwurzel findet man hier zwar, aber man muss schon suchen oder wissen wo…
Wirklich? Hier fliegen einem die Wurzeln grade überall entgegen.
Danke, das ging ja rasant schnell. 🙂 Petersilienwurzel habe ich auf Verdacht schon gekauft, fehlt nur noch das Bier.
Na dann, fröhliches Bier kaufen und guten Appetit 🙂
Wir sind auch keine großen Zwiebel-Freunde, aber vielleicht kann ich mich doch dazu durch ringen. Die Nockerln nehm ich auf alle Fälle schon mal mit 😀
So lange geschmorte Zwiebeln mag ich inzwischen ganz gern, die gewinnen so an Süße und werden mild.
ich hab mit rohen Zwiebeln meine Probleme, aber in dieser Art esse ich sie gerne = schönes vegetarisches Gericht!
Rohe Zwiebeln mag ich nicht….die meide ich immer.
Wow, eine ungewöhnliche Kombination, die aber extrem lecker klingt. Das Rezept ist gespeichert.
LG Melli
Die Nocken sind tatsächlich eine feine Sache 🙂
Eine sehr interessante Kombination, ungewöhnlich, aber so, dass mir gerade der Zahn tropft 😉
Ich denke, das wird Dir gefallen.
Doch, ich liebe Zwiebel auch in sehr großen Mengen. Nur plane ich das Essen dann immer so, dass ich am Tag darauf nicht ganze Zeit in Meetings verbringen muss. Man dünstet große Mengen Zwiebel nämlich schon auch durch die Haut aus, also bleibe ich dann lieber allein im Arbeitszimmer. 😉
Das Rezept ist sofort auf meine Nachkochliste gewandert!
Aus der Perspektive habe ich das noch gar nicht betrachtet….
Bei meiner Bier-Phobie bin ich bezüglich der Zwiebeln skeptisch. Die Petersilienwurzel-Nocken dagegen sind gekauft. 😉
Kein Bier? Tomatensauce passt bestimmt auch….
Oh, das klingt großartig. Eindeutig ein Auch-haben-wollen-Rezept :-).
🙂