Manchmal hat man ja einen schlechten Tag. Oder sogar mehrere hintereinander….Essen hilft da. Unter anderem. Wobei die Tüte Chips oder die Tafel Schokolade eher eine kurzfristige Lösung sind und letztendlich dann meist eher ein schales Gefühl hinterlassen. Aber es gibt ja auch Mahlzeiten, die einfach gut tun und nach einem blöden Tag für gute Stimmung sorgen.
Solche Gerichten will uns dieses Buch nahelegen. Geschrieben haben das Buch Sabine Schlimm und Susanne Bodensteiner. Sabine Schlimm kennt, wer ab und zu einen Blick in meine Blogroll wirft – Schmeckt nach mehr heißt ihr lesenswerter Blog, den sie neben ihrer Tätigkeit als Texterin, Lektorin und Übersetzerin betreibt. Susanne Bodensteiner arbeitet als freie Food-Autorin. Beide Autorinnen haben zusammen schon den Band „Seelenfutter“ veröffentlicht.
Wenn ein Buch schon die Seele streicheln soll, dann sollte es auch schön anzusehen sein, finde ich. Das trifft hier zu: hübsche, ganzseitige Food-Fotos, kombiniert mit einem freundlichen, übersichtlichen Layout. Die Farben sind freundlich, aber gedeckt. Es macht Spaß, in dem Buch zu blättern.
Vor den Rezepten gibt es eine kleine, interessante Übersicht über Lebensmittel, die unsere Stimmung heben können: scharfe Gewürze, Käse, und Lebensmittel wie Sojasauce, Walnüsse oder Pilze, die für Umami sorgen. Der Rezeptteil startet mit kleinen Snacks und Salaten. Feldsalat mit Granatapfel und Sesam-Feta-Würfeln finden wir da zum Beispiel, Mozzarella in Carozza oder Wraps mit Röstpastinaken.
Ich weiß nicht, wie es Euch geht – aber manchmal kann nur Suppe helfen. Die obligatorische Kürbissuppe zum Beispiel, oder auch Zucchini-Reissuppe mit Minze. Oder eine Crèmesuppe mit Rotkohl, wenn es etwas Besonderes sein soll.
Weiter geht es mit deftigen Gerichten aus Kartoffeln und Gemüse: wir finden Chili-Möhren mit Satésauce, Sellerienuggets mit Walnusspesto oder Pommes „Schranke“ – Ketchup und Mayo natürlich selbstgemacht.
Wenn es um Seelenfutter geht, dann dürfen Kohlehydrate in Form von Reis und Nudeln natürlich nicht fehlen. Wir haben die Wahl zwischen Kürbispasta mit Kapernvinaigrette, Krautfleckerl, Gemüse-Pulao, Polenta-Nocken, und, und, und…
Auch Tofu, Seitan und Tempeh kommen nicht zu kurz: die Moussaka wird mit Sojaschnetzel zubereitet, das Thai-Curry bekommt seinen Tofu und die Würstchen für die Würstchenspieße sind aus Seitan.
Viele denken bei Seelenfutter zuerst an Süßes – aber man muss die Schokolade ja nicht so in sich hineinstopfen. Man kann auch Brownies daraus backen. Oder man kocht Schokopudding mit Karamellsauce und Erdnüssen. Es gibt außerdem French Toast mit Himbeersorbet in diesem Kapitel, Kokosmilchreis mit Mango und viele andere Leckereien
.Eingeschoben in die jeweiligen Rezeptkapitel sind kleine Infoteile über perfekte Paare des jeweiligen Kapitels: Salate und Dressings, Nudeln und Suppen. Hier gibt weitere Anregungen für Wohlfühlessen. Außerdem werden Klassiker (Zum Beispiel Spaghetti Aglio Olio) vorgestellt und abgewandelt.
Die Rezepte sind für zwei Personen berechnet – und zwei werden gut satt davon, habe ich festgestellt. Verwendet werden Zutaten, die man überall bekommt; kein Stress beim Einkaufen also. Für jedes Rezept sind Vorbereitungs- und Zubereitungszeit angegeben; es gibt Kalorienangaben und wenn man besonderes Equipement braucht, ist das am Ende der Zutatenliste auch vermerkt. Die Rezepte sind übersichtlich formuliert und man kann sich auf sie verlassen – entspanntes Kochen garantiert. Das Register ist so, wie ich es mag: nach Zutaten geordnet.
Ausnahmsweise hat mich mal als erstes etwas Süßes in die Küche gejagt: die Rosa-Pfeffer-Trüffel sahen einfach zu verführerisch aus; und ich hatte alles da. Eine Ganache aus Bitterschokolade, etwas Sahne und Puderzucker wird mit rosa Pfeffer aufgehübscht, und schon sind schöne Pralinen mit einem kleinen Extra fertig. Klasse!
Das Omelette mit dem schnellen Tomatenchutney stammt aus dem Kapitel mit den schnellen Snacks. Das Tomatenchutney aus Kirschtomaten, Senfsaat und Koriandersaat ist rasch gemacht und schön würzig; man kann es auch vobereiten. Und das Omelette bekommt Pepp dank Chili, Zwiebel und Koriandergrün – ein rasch gemachter Imbiss, der gut tut und bei mir als kleines, feines Mittagessen herhielt.
Kartoffelsuppe hat ja sowieso schon immer etwas Tröstliches, finde ich. Und ich gestehe, dass es im Hause magentratzerl eine Standardvariante gibt, von der nur selten abgewichen wird. Diese Ausnahme hier hat sich gelohnt: Die Suppe wird mit Kokosmilch gekocht und dadurch schön mild und sämig. Ingwer und Zitronengras sorgen für Würze. Dann gibt es noch ein Topping mit gebratenen Shiitake-Pilzen – sehr fein.
Es mag ja Menschen geben, die mit Tofu nicht viel anfangen könnnen. Ich finde ihn als eigenständiges Lebensmittel nicht nur interessant, sondern mag ihn recht gern. Das Bauernfrühstück, in dem statt Speck Räuchertofu verwendet wird, war also genau meine Kragenweite.
Richtig begeistert waren wir von der Petersilienwurzelnocken. Es sind kleine Knödelchen (man könnte fast Gnocchi sagen) aus Petersilienwurzeln. Serviert werden sie auf einem Bett von Zwiebeln, die in Bier geschmort werden. Ich bin eigentlich keine allzu große Zwiebel-Freundin, aber diese zarten Nocken auf den würzigen Zwiebeln, das war toll. Und mein Mann war so begeistert, der hat sich die Reste mit zur Arbeit genommen.
Pasta ist natürlich das Seelenfutter schlechthin – jedenfalls für mich. Besonders stimmungsaufhellend werden die Spaghetti, wenn sie wie hier mit einer Zitronen-Sahnesauce serviert werden.Und Lauch zu Spaghetti zu schneiden und ihn dann so mit der Pasta zu servieren, das ist eine klasse Idee. Pep bekommt das Gericht auch noch – durch eingelegte grüne Pfefferkörner.
Ich vermute mal, man hat gemerkt, dass ich das Buch mag, oder? Es enthält alltagstaugliche Rezepte, die gut nachzukochen sind und die Stimmung heben. Beim nächsten Blues koche ich wieder was daraus. Das Buch gibt es beim Buchhändler des Vertrauens oder direkt hier beim Verlag. Da findet Ihr auch eine Leseprobe.
Die Spaghetti….. für mich müssen es Nudeln oder Schokolade sein, wenns wirklich was trösten soll. Am Besten hintereinander. Vielleicht koch ich mir einen Schokoladenpudding….
Ich bin recht flexibel bei tröstlichem Essen; aber Pasta gehört definitiv dazu. Süßes hilft mir eher nicht weiter….
Die Petersilienwurzelnocken würden mir sicher schmecken. Auch die Spaghetti würde ich nicht verachten, obwohl ich kaum auf der vegetarischen Schiene unterwegs bin. Es gibt doch immer wieder gute Sachen, die sehr lecker sind.
Ich bin ja auch keine Vegetarierin, esse aber relativ wenig Fleisch. Für vollständige Mahlzeiten ohne Fleisch und Fisch bin ich also immer zu haben.
Vielleicht hätte mir das Buch den November noch retten können, wer weiß. Obwohl ich zugeben muss, dass ich zur Zeit auch eher in Sachen Fleisch unterwegs bin…
Postest du die Petersiliennocken noch?
Ich bin nicht sicher, was die Rettung eines ganzen Monats angeht…..da spielen dann andere Dinge auch noch rein.
Die Nocken kommen noch :-9
Neinneinnein, ich lese deine Rezensionen nicht mehr!!! Hiiilfeee, mein Bücherregal quillt über
🙂
Du immer mit deinen Buchbesprechungen! Ich schau gar nicht genauer hin … 😉
….da kommt noch einiges…geht doch auf Weihnachten zu 🙂
Oh, das macht alles Lust auf mehr! Wobei ich mich mal mit den Trüffeln beschäftigen werden – perfekt zum Verschenken für Weihnachten.
Ansonsten freue ich mich schon, ein Rezept wirst Du ja sicherlich vorstellen 😀
Klar stelle ich ein Rezept vor 🙂 Und das Buch ist wirklich schön.
Ich glaube, ich darf auch keine Rezensionen mehr lesen, jedes Mal renne ich am nächsten Tag in den Buchladen 😉
Warum sollte es Dir besser gehen als mir? 😉
Ich freue mich so sehr, dass Dir das Buch gefallen hat! Ich habe ja schon eine Weile Deiner Rezension entgegengebangt … 🙂
Da gibt es nichts zu bangen 🙂
Ich brauche bloß ein wenig, ich habe hier einen hohen Bücherstapel….
Neinneinnein, das sollte nicht „na endlich!“ heißen, sondern „na, Gott sei Dank“! 😉 Und das mit Bücher- und sonstigen Stapeln kenn ich gut …
Hab ich schon verstanden 🙂
Ich wollte bloß anmerken, das Buch ist ja gut gemacht, da muss man eigentlich nichts befürchten 🙂
Vegetarisch und Seelenfutter löst wieder so einen „Haben-Will-Effekt“ aus …
Das Buch ist eine schöne Inspirationsquelle – und gemacht.