Scharfes Schweinefleisch-Curry -Vindaloo

pork vindaloo

Ein weiterer Beweis dafür, dass indisches Essen zwar schmeckt, aber nicht immer schön aussieht.

Es mag ein wenig merkwürdig klingen, aber indische Currys kann ich immer essen, auch in der größten Sommerhitze. Dieses hier hatte ich schon Lange auf dem Plan: scharfes Schweinefleisch mit einer sauren Essig- und Tamarinden-Note. Das ganze erfordert einen Hauch Planung, weil das Fleisch einige Stunden marinert werden muss – aber es lohnt sich.

Im Hintergrund seht Ihr den letzten Spargel der Saison. Zubereitet auf indische Art, wie ich es hier bei Petra gesehen habe. Das hat gut gepasst.

Mit dem Curry habe ich das Anbraten von Fleisch und Zwiebeln ohne Fett in dem Wundertopf  ausprobiert, den ich neulich, genau wie die passende elektronische Koch-Unterstützung „Audiotherm“ bei Zorra gewonnen habe. Das hat auch gut funktioniert. Allerdings habe ich mich nicht ganz an die Bedienungsanleitung gehalten; da steht nämlich, man soll das Fleisch ungewürzt anbraten. Und meines war ja mariniert. Ich habe den Topf ausgiebig getestet. Am Anfang war ich am Kämpfen, bis ich eingesehen habe,dass ich mich, entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten, doch genauer mit der Gebrauchsanleitung befassen muss 🙂 . Am besten gefallen mir das (fast) ohne Wasser gegarte Gemüse und die Kartoffeln – das wird alles schön aromatisch. Allerdings bin ich doch froh, dass ich meine Mails meist im Sitzen lese, denn sonst wäre ich womöglich verunfallt, als Zorra mir geschrieben hat, was Topf und Audiotherm kosten. Im Grunde reden wir ja von einem Kochtopf mit Temperaturanzeige und Timer. Dafür ist der Preis schon….heftig. Gekauft hätte ich mir das Wunderding also sicher nicht. Besonders, weil man diese Art des Garens mit ein wenig Übung auch ohne diese technische Unterstützung hinbekommt.

Genug erzählt – los mit dem Vindaloo. Das Rezept reicht für 4 Personen:

Fleisch und Marinade:

  • 6 Schweinekoteletts
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL schwarze Senfkörner
  • 1 Zwiebel
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 1 cm frischer Ingwer
  • 2 EL Apfelessig
  • 2 EL neutrales Öl
  • 1/2 TL Zimt, gemahlen
  • 1/4 TL Nelken, gemahlen

Zum Fertigstellen:

  • 1 Kugel Tamarindenfruchtfleisch, ca. walnussgroß
  • neutrales Öl zum Braten
  • 3 Zwiebeln
  • 1 1/2 TL Kurkuma
  • 1 1/2 TL Cayennepfeffer
  • 1 1/2 TL Paprika edelsüß
  • 1 TL Salz

Von den Koteletts die Knochen und die Fettränder wegschneiden. Das Fleisch würfeln. Die Knochen aufheben; wir brauchen sie noch.

Kreuzkümmel und Senf in einer Pfanne ohne Fett einige Minuten anrösten, dann auskühlen lassen.

Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und grob hacken; dann zusammen mit den restlichen Marinadezutaten im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren.

Fleisch und Knochen in eine Schüssel aus Porzellan oder Glas geben, mit der Marinade gründlich verkneten, zudecken und mindestens 8 h durchziehen lassen.

Tamarindenfruchtfleisch mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 min stehen lassen. Dann das Fruchtfleisch mit den Fingern zerdrücken, die Flüssigkeit durchsieben und die fasrigen Rückstände verwerfen.

Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden.

Öl in einer großen Pfanne erhitzen.(Ich habe diesmal auf das Öl verzichtet….) Die Zwiebeln darin unter häufigem Rühren goldbraun anrösten. Dann Kurkuma, Cayennepfeffer und Paprika einrühren. Fleisch und Knochen zugeben, 10 min anbraten. Dann Tamarindenxtrakt und Salz zugeben und alles zum Kochen bringen.  Hitze reduzieren und das Fleisch in ca. 30 min garkochen.

Zum Servieren die Knochen herausnehmen, alles nochmals mit Salz abschmecken.

Rezept adaptiert aus: Julie Sahni, Das große indische Kochbuch*

23 Kommentare

  1. Klingt sehr lecker und ich finde, dass es auch lecker aussieht! Ich taste mich ja so lange an alles Essen in dieser Richtung ran… Tamarindenfruchtfleisch bekomme ich beim Asiaten? Ansonsten gibt es nur noch einen Türken in der Stadt.

    • Genau; Tamarinde gibt es beim Asiaten. Da gibt es Fruchtfleisch, aber auch schon fertig Paste. Die muss am aber vorsichtig dosieren – sie ist wirklich sauer.

  2. Indisches Curry geht hier auch (fast) immer. Wie schon erwähnt, im Sommer zieht es mich eher Richtung Italien, aber der nächste Herbst ist ja schon fast wieder da. Echt Hammer, wie die Zeit rennt. Gerade war noch Frühling und jetzt sind wir schon mitten im Hochsommer… *kopfschüttel*.

    • Frag mich mal. Ich habe festgestellt, dass in ein paar Wochen Sommerferien sind. Und irgendwie kommt meine Tochter dann schon in die vierte Klasse und ich habe bald kein Grundschulkind mehr. Bisher hat mich sowas immer kalt gelassen, aber grad komme ich ins Grübeln, irgendwie…..

  3. Indische Curries könnte ich wohl auch zu jeder Jahreszeit (und Tageszeit!) ausgiebig in mich reinschaufeln 🙂 Da muss ich dir recht geben! Vindaloo kannte ich bisher nur mit Lamm, aber die Schweinefleisch-Alternative klingt interessant, insbesondere, da ich -gerade jetzt zur Sommer- und Grillsaison- gutes Schweinefleisch so richtig für mich entdecke!
    Spannend auch die Spargeln indische Art. Auf die Idee muss man erst mal kommen! Die Saison wird allerdings wohl ohne ein letztes Spargelmahl für mich zu Enden gehen… Jänu, Vorfreude ist ja die schönste Freude 🙂

    • Das war nun auch für uns der allerletzte Spargel diese Saison. Aber ich habe es tatsäxhlich zum ersten Mal geschafft, so viel davon zu essen, dass es jetzt tatsächlich erst mal reicht 🙂

  4. Indisch find ich auch klasse, und in Indien ist es doch auch heiß, also warum soll man das nicht hier im Sommer essen? Einen kühlen Yoghurt als Ausgleich dazu… Schweinekotelett, muß ich auch mal wieder machen. Allerdings dann eher un-indisch, da hätte ich jetzt Lust drauf.

  5. Neben mir liegt ein aufgeschlagenes Kochbuch mit einem Enten-Vindaloo, was ich bald machen möchte – ich kann sowas auch jederzeit essen! Gerade diese sauer-scharfe Note mag ich sehr gerne 🙂

  6. Oh ja, indisches Curry! Das geht wirklich auch bei Sommerhitze. Danke für’s Vorstellen! Ich nehm mir das Rezept mit. 🙂

  7. Das hilft mir wieder mal über die Runden. Zur Zeit koche ich ja für die Kinder der Wilden Henne, weil sie im Spital ist. Und die haben sich „Indisch“ gewünscht. Danke vielmals.

  8. Oh, du hast deinen Topf schon mehr getestet als ich. Ich greif automatisch immer zu meinen bewährten Pfannen. Das Curry sieht köstlich aus. Ist notiert und ich werde dann auch meinen Wundertopf verwenden. 😉

    • Ach, so viel war das nicht. Ich versuche es immer wieder mal, besonders halt mit Gemüse, denn das bleibt ja schön aromatisch. Aber mit der elektronischen Überwachung muss ich ziemlich kämpfen: mein Ceranfeld heizt auch auf niedrigster Stufe sehr eifrig….das gibt immer so ein Gepiepe dann…..

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