Ich bin ja keine besonders begeisterte Bäckerin, aber etwas Süßes muss am Wochenende auf den Tisch – sonst ist es kein richtiges Wochenende ;-).
Neulich stand ich mit gerunzelter Stirn und einfallslos in der Küche. Ratlos, bis mein Blick auf eines meiner liebsten Koch- und Erzählbücher fiel: „Das Lächeln der Radieschen„*. Ed Brown verknüpft darin Kochkunst mit Zen und Lebensweisheit. Waren da nicht auch Keksrezepte?
Ja. Und zwar im Kapitel „Der vollkommene Keks“. Ed Brown erzählt darin, wie er jahrelang fast am Versuch verzweifelt wäre, den perfekten Keks zu backen. Als Kind backte er Kekse aus Backmischungen, und später wollte er jahrelang diesen Geschmack reproduzieren – was ihm nicht gelang. Die Kekse wollten einfach nicht vollkommen schmecken. Bis ihm einfiel, dass er ja das falsche Vergleichsobjekt gewählt hatte; wie man das ja gerne tut; nicht nur in Bezug auf Kekse:
«Es ist wirklich erstaunlich, wie wir uns eine Meinung darüber bilden, wie Kekse schmecken sollen oder wie ein Leben aussehen sollte. Im Vergleich wozu? Keksen aus der Dose? Und oft vergessen wir, wo unsere Vorstellungen herstammen oder dass wir überhaupt solche Vorstellungen haben. Unsere wirklich gelungenen Plätzchen sind einfach nicht „richtig“.»
Diese Kekse, die sind genau richtig: Buttrig, blättrig, nicht zu süß – und ganz einfach herzustellen:
Für ca. 12 Kekse:
- 260 gr. Mehl (ich: Weizen 812; Original: 130 Weizenvollkorn, 130 Weissmehl)
- 1/4 TL Salz
- 1/2 TL Natron
- 1/2 TL Backpulver
- 125 gr. Butter, kalt, in kleinen Stücken
- Mark einer Vanilleschote
- 1 Ei
- 120 gr. Naturjoghurt
- Zimtzucker zum Bestreuen
Den Backofen auf 250°C vorheizen. Ein Blech mit Backpapier auslegen.
Mehl mit Salz, Natron und Backpulver in eine Schüssel geben. Die Butter einarbeiten; das geht am Besten, wenn indem man sie mir den Fingerspitzen ins Mehl reibt, wie beim Streusel machen.
In der Mitte eine Kuhle machen, Ei, Joghurt und Vanille hineingeben. Diese Zutaten kurz mit einer Gabel verrühren, dann rasch in den Teig einarbeiten. Nicht zu viel kneten, sonst werden die Kekse hart.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 1 cm dick ausrollen. Dann jeweils ein Drittel zur Mitte falten und alles erneut 1 cm dick ausrollen. Diesen Vorgang zweimal wiederholen. Im Original werden die Kekse dann ausgestochen; ich war ganz faul und habe sie einfach mit einem Teigrad in Stücke geschnitten.
Kekse auf das Blech legen und mit Zimtzucker bestreuen. Im heißen Ofen auf der oberen Schiene 8-10 min backen.
Immer wieder schön, so einfache und wunderbare Sachen- die Kekse kann ich mir grade gut in einem Becher Erdbeeren mit Schlagsahne vorstellen.
…..jetzt muss ich nochmal Erdbeeren pflücken fahren…..
hihi….
Als ich das Foto sah, dachte ich, yummy, Blätterteig. 🙂 Die Idee, den Teig zu falten und so quasi den Blätterteig zu imitieren ist genial! Die werde ich gleich mal backen. Schönes Wochenende!
P.S.: Meine Meinung zur Einfachheit kennst du ja.
Einfacher Blätterteig, sozusagen 🙂 Und ich freue mich immer, wenn so etwas Grundeinfaches so tolle Ergebnisse bringt 🙂
Die muss ich unbedingt nachmachen. Blättrig, Zimt und Zucker sind bei mir absolute Killerworte und lösen pawlowsche Reflexe aus 😀
Wenn man die Worte so in eine Reihe stellt, hat das tatsächlich eine gewisse Wirkung 🙂
Dafür, dass Du angeblich keine begeisterte Bäckerin bist, habe ich aber schon reichlich tolle Backrezepte bei Dir gelesen! Und der Schlüssellochblick in das Buch macht Lust auf mehr: Stellst Du das mal vor?
Du hast recht, das Buch muss ich mir mal vornehmen.
Naja, ich backe schon, aber im Grunde nur einfache Sachen. Für großartige Projekte fehlen mir die Geduld und die Genauigkeit.
auch ein Glas Süßwein dazu wäre sicher nicht verkehrt 🙂
Au ja 🙂
Das ist ja etwas Geniales: Blättrige Kekse. Ich bin nun mal gar kein Bäcker, aber manchmal wage ich mich dran. Die gefallen mir so gut, dass ich auf jeden Fall versuchen werde.
Die sind genial einfach 🙂
Das ist ja eine geniale Idee, Keksteig wie Blätterteig zu behandeln. Ich will auch blättern! Und Herr Brown hat schon recht, man sollte öfter mal überlegen, womit man eigentlich nicht nur seine Kekse vergleicht.
Das ist eine komische Eigenschaft von Herrn Brown….der hat Recht.Meistens und einfach so 🙂
Deine Kekse haben mich gleich angelacht, wie ich sie neulich im Netz entdeckt habe. Also heute nachgemacht. Der Teig klebte bei mir leider an der Unterlage fest, daher visiuell nicht so der Gucker. Aber geschmacklich 1a! Fands erst komisch, dass gar kein Zucker drin ist. Aber sie sind lecker. Die wirds öfter geben 🙂
Danke für das schöne Rezept.
LG Nadja
Freut mich, dass Dir die Kekse schmecken 🙂
Das mit dem Festkleben ist schade. Ich muss gestehen, ich nehme immer Backpapier – damit geht es.