Ich hatte mir vorgenommen, öfter chinesisch zu kochen. Nun ist die schon wieder viel Zeit vergangen seit dem letzten Mal, also los: Es gibt zwei einfache Gerichte aus der chinesischen Alltagsküche. Beide Gerichte habe ich Fuchsia Dunlops Buch Every Grain of Rice* gefunden. Das Buch übrigens ist die Empfehlung, wenn man in die authentische chinesische Alltagsküche einsteigen möchte. Besser als Fuchsia Dunlop erklärt das einfach keiner. Hier bei Sabine gibt es eine ausführliche Rezension.
Das Hühnchen ist ein schnell pfannengerührtes Standardgericht aus der Sichuan-Küche. Es ist sehr einfach und schnell gemacht – wenn die Zutaten erst mal geschnibbelt sind, steht das Essen fast schon auf den Tisch. Ich habe Hähnchenschenkel benutzt, was wohl auch ein Großteil der Chinesen tun würde – das Fleisch schmeckt einfach saftiger. Aber wenn es unbedingt sein muss – oder noch schneller gehen soll – kann man auch Hühnchenbrust benutzen. Die Gemüse kann man variieren. Ich könnte mir auch gut Paprika vorstellen, Pilze, oder Zucchini. Es sollten nur Gemüse sein, die rasch garen.
- 2 Hähnchenschenkel
- ein Stück Gurke (4-5 cm reichen)
- 1 Stange Sellerie
- 1 Zehe Knoblauch
- ein Stück Ingwer, etwa so groß wie die Knoblauchzehe
- 1 Frühlingszwiebel
- 1 frische rote Chili
- 3 EL Pflanzenöl
Zum Marinieren:
- 1/4 TL Salz
- 1 TL Speisestärke
- 1 TL Shaoxing-Wein
- 1 TL Sojasauce
Für die Sauce:
- 1/4 TL Zucker
- 1/2 TL Speisestärke
- 1 TL Shaoxing-Wein
- 2 TL Sojasauce
- 1/2 TL Chinjiang-Essig
- 1 EL Brühe oder Wasser
Die Hühnchenschenkel ausbeinen. Das Fleisch mit dem Messerrücken kräftig durchklopfen, damit es zart wird, dann in mundgerechte Stücke schneiden. Das Fleisch in eine Schüssel geben, alle Zutaten für die Marinade und 2 EL Wasser zugeben und alles gründlich durchmischen.
Die Gurke schälen und halbieren, die Kerne mit einem Löffel herauskratzen. Gurke der Länge nach in Streifen schneiden. Die Selleriestange entfädeln, dann in Streifen schneiden, die so lang sind wie die Gurkenstreifen. Ingwer und Knoblauch schälen und in feine Streifen schneiden. Frühlingszwiebel und Chilischote diagonal in schmale Streifen schneiden.
Alle Saucen-Zutaten in einer kleinen Schüssel verrühren.
Das Öl in einem Wok erhitzen. Fleisch hineingeben und kräftig rühren. Wenn die Fleischstücke nicht mehr zusammenkleben, Ingwer, Frühlingszwiebel, Chili und Knoblauch zugeben. Weiterrühren, bis sie ihren Duft entfalten und das Hühnchen fast gar ist. Dann Gurke und Sellerie zugeben und rühren, bis die Gemüse heiß sind. Sauce nochmals verqiurlen, dann in den Wok gießen. Nochmals kurz rühren, bis die Sauce andickt.
Das war’s schon. Jetzt zum Spinat. Der kommt kalt auf den Tisch. Er wird nur kurz blanchiert und mit der Sauce vermengt.
- 300 gr. Spinat
- 1 EL Pflanzenöl
Für die Sauce:
- 2 TL Chinjiang-Essig
- 2 Prisen Zucker
- etwas Salz nach Geschmack
- 1 TL Pflanzenöl
- 1 Chilischote (original: 1 1/2 EL Chliöl)
Den Spinat von den groben Stielen befreien.
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, das Öl zugeben und den Spinat kurz blanchieren, bis die Blätter zusammenfallen. Abgießen, unter kaltem Wasser abschrecken. Vorsichtig so viel Flüssigkeit wie möglich ausdrücken, dann in mundgerechte Stücke schneiden und in eine Schüssel geben.
Alle Zutaten für die Sauce in einer kleinen Schüssel gründlich verrühren. Sauce zum Spinat geben und alles vermengen.
Da erinnerst Du mich an was. Ich muss das Buch auch dringend mal wieder aus dem Regal ziehen! Diese Rezepte sind ja perfekt für die schnelle, leichte Sommerküche. Danke für den Anstupser!
Gerne 🙂 Ich ziehe das Buch auch nicht so oft aus dem regla, wie es das verdient hätte.
Oh, kriege gleich Hunger bei dem Anblick. Und verflixt, wie recht du hast: ich muss unbedingt auch wieder öfter chinesische Wokgerichte kochen, so einfach und fix wie das geht. Ich teile deine Meinung, dass dieses Gericht mit Hühnerschenkel bestimmt besser schmeckt als mit langweilig-fader Pouletbrust!
Von dem Shaoxing-Wein habe ich das erste Mal gelesen und gleich gegoogelt! Ich würde den dann aber wohl durch Sake ersetzen 🙂 Crossover 😉
einen sonnigen Tag wünsch ich dir!
Crossover geht. Im akuten Notfall kann man statt Shoaxing (ausnahmsweise;-) ) auch trockenen Sherry nehmen.
Das schaut sehr appetitanregend aus und weckt bei mir sofort den Wunsch es nachzukochen. Lässt du am Spinat immer die dicken Stiele dran und garst sie auch nicht extra?
Immer bin ich nicht so faul. Meist knipse ich sie schon ab. In dem Salat haben sie aber nicht weiter gestört 🙂
Ich koche ja eigentlich supergern chinesisch und Frau Dunlop schätze ich auch sehr, aber komischerweise geht mein Geschmack im Sommer irgendwie immer eher Richtung Italien, keine Ahnung, woran das liegt und ob das nur mir so geht…
Den Spinatsalat nehme ich auf jeden Fal mit. 🙂
Für Italien habe ich im Sommer größtes Verständnis. Was aber komischerweise nie nachläßt ist bei mir der Jieper nach langsam geschmurgelten indischen Curries – mit ordentlich Schärfe.
Es geht mir wie dir: Ich will auch öfter chinesisch oder überhaupt asiatisch kochen. Keine Ahnung, wieso dann doch andere Gerichte den Vorzug bekommen.
Danke vor allem für das Spinat-Rezept. Letztens habe ich so schönen Spinat am Markt gesehen, aber ad hoch sind mir nur zum 10000. Mal Spinatknödel eingefallen, also habe ich ihn nicht mitgenommen. Aber nun weiß ich ja was!
Das geht mir auch oft so mit irgendwelchen Gemüsen. Brokkoli ist so eines – der landet immer in dem einfachen Pasta-Gericht, das wir eben zum Abendessen hatten…..
Ich bin auch ein großer Fan der Chinesischen bzw. Aisiatischen Küche. Gewokt wird bei uns sehr oft, aber wirklich authentisch ist es oft nie. Hähnchenbeine zu nehmen ist zwar etwas aufwendiger, aber lohnt sich wirklich! Danke für das Rezept! Denke am Wochenende werde ich mal Hähnchenschenkel und Spinat besorgen und nach dem Shaoxing-Wein Ausschau halten.
Liebe Grüße
Emma
Viel Spaß ddamit. Wenn die Hühnchen erst mal entbeint sind, steht das Essen schnell auf dem Tisch.
Das (Rezept & Buch) liest sich hervorragend und ist schon zum Nachkochen notiert.
Beides lohnt sich. Fuchsia Dunlop ist wirklich ein toller Einstieg in die chinesische Küche. Ich frage mich immer wieder, wann eigentlich endlich eines ihrer Bücher übersetzt wird.
Das sieht doch toll aus. Und nachdem ich gestern mit den Kinder der WH abgesprochen habe, mehr Hühnchen zu machen, wird es das wohl kommende Woche einmal geben.
Dann kommt das hier ja gelegen. Allerdings fange ich langsam an, mir Sorgen um WH zu machen; ich drücke die Daumen, dass sie bald wieder auf den Beinen ist.
Bei dem Wok auf dem Eletkroherd vermisse ich immer noch irgend was. Das sind dann die wenigen Momente in denen ich meinen Gasherd mit dem runden Wok vermisse. Am besten sind solche Gerichte halt immer noch so ein bisschen einem ‚angebrannten“ Geschmack!
Ja, ich hätte da auch immer gerne Gas. Eigentlich habe ich mir sogar einen Gasanschluß legen lassen; so für später 🙂 Eigentlich hatte ich an einen
zusätzliche Kochstelle mit Gas gedacht, aber die wäre dann einfach unglaublich teuer gewesen. Mal sehen, was wir machen, wenn das Ceranfeld seinen Geist aufgibt….
Sehr lecker! Ich habe ja gerade eine große Vorliebe für Spinat, für Hühnchen sowieso 🙂
Und eine perfekte Gelegenheit den Wok mal wieder rauszuholen. Der kommt in letzter Zeit selten zum Einsatz…
Ich hole den auch zu selten aus der Versenkung. Ich liebe chinesisches Essen; aber gleichzeitig gibt es noch so vieles anderes….