Minestrone mit Linsen, Knöpfle und Pilzen

minestrone mit linsen

Die Events im Kochtopf liefern immer wieder schöne Ideen und Denkanstöße. So auch diesmal. Linsen wünscht sich die Schwäbin Tina.

Linsen sind hier immer willkommen und stehen in allen erdenklichen Varianten oft auf dem Tisch. Die Kombination „Linsen“ und „Schwaben“ weckt dann auch noch zusätzliche Erinnerungen. Ich habe nämlich einige Jahre lang in Stuttgart gewohnt. Und ich kann mich noch an meine leichte Ungläubigkeit erinnern, als ich das erste Mal von dem hörte, was für mich das schwäbische Nationalgericht schlechthin ausmacht: Linsen mit Spätzle und Saitenwürsten. Ok, dachte ich damals….zweinmal Beilage….aha….Selbstlose Selbstversuchte haben ergeben – das schmeckt. Wenn es gut gemacht ist. Denn oft genug sah ich in den Stuttgarter Supermärkten die Menschen stehen mit einer Dose Linsen mit Suppengrün, einer Tüte getrockneter Spätzle und einer Packung Wiener. Das ist dann nicht so toll. Aber selbstgemacht sind Linsen mit Spätzle ein echtes Wohlfühlessen. Würste brauche ich dazu dann gar nicht.

Und deswegen gibt es jetzt auch so etwas ähnliches: zwei Sorten Linsen in einer Minestrone zusammen mit Köpfle und Pilzen. Linsen auf italo-schwäbisch also 🙂

Dass sich jede Menge Linsen in der Minestrone verstecken, müßt Ihr mir jetzt einfach glauben…sie waren fotoscheu und wollten nicht so recht an die Oberfläche.

Johann Lafer verfeinert seinen Eintopf mit Steinpilzöl, ersatzweise Trüffelöl und schmeckt ihn mit Sojasauce ab. Ich habe statt dessen Pilz-Sojasauce verwendet; das mache ich gerne, um Pilzgerichte ein wenig zu pimpen. Es gibt im Asia-Shop gute Qualitäten, die aus natürlich gebrauter Sojasauce und Pilzextrakt hergestellt sind und  ohne chemische Helferlein auskommen.

Für 4 bis 6 Personen:

Für die Knöpfle:

  • 350 gr. Mehl
  • 4 Eier
  • ca. 50 ml Wasser
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle, Muskatuss

Für den Eintopf:

  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 EL Öl
  • 400 gr gemischte Pilze
  • 1/4 Bund Petersilie
  • 2 Lorbeerblätter
  • ein paar Zweiglein frischer Thymian und Rosmarin
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • 150 gr. braune Linsen (ich hatte eine Mischung aus Berglinsen und Belugalinsen)
  • 100 gr. rote Linsen
  • 2 EL Sojasauce (ich hatte welche mit Pilzgeschmack)
  • 1 Bund Schnittlauch

Für die Knöple das Mehl in eine Schüssel geben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss tüchtig würzen. Eier zugeben und den Teig mit einem Holzlöffel schlagen, bis er Blasen wirft; dabei, wenn nötig, nach und nach etwas Wasser zugeben. Teig ruhen lassen, während man die Suppe zubereitet.

Dafür die Pilze putzen, größere halbieren oder in Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Linsen getrennt in je ein Sieb geben und abbrausen.

In einem großen Topf das Öl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Gemüsebrühe angießen. Die braunen Linsen, Lorbeer, Thymian, Rosmarin und Petersilie zugeben. Zudecken und ca. 20 min bei kleiner Hitze köcheln lassen.

Inzwischen für die Knöpfle einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Den Teig portionsweise durch ein Knöpflesieb oder eine Presse in das kochende Wasser geben. Einmal aufkochen lassen, dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und mit kaltem Wasser abbrausen, damit der Kochvorgang gestoppt wird und die Knöpfle nicht zusammenkleben. Mit dem restlichen Teig genauso verfahren.

Nun die roten Linsen und die Pilze zum Eintopf geben und noch einige Minuten garen; das Ganze sollte nicht länger als 5 Minuten dauern. Dann Petersilie, Lorbeer, Rosmarin und Thymian aus dem Topf fischen. Den Eintopf mit Sojasauce, Salz und Pfeffer abschmecken.

Zum Anrichten mit Schnittlauchröllchen bestreuen.

Rezept adaptiert aus: Die Welt in Lafers Küche

33 Kommentare

  1. Ich liebe Suppe! Deine sieht so lecker aus, die kommt zum Kartoffelgulasch auf die ToDo Liste 😀
    Und danke für die Erinnerung, für das Event wollte ich auch noch etwas zubereiten *grübel*

    • Bei einem Event mit Linsen habe ich eher das Problem, das ich nicht weiß, für welches Rezept ich mich entscheiden soll….obwohl man das im Blog gar nicht so merkt…..

  2. Mir wird beim Anblick gleich richtig warm ums Herz. Bin gerade vom Sport zurück und über solch ein dampfendes Schüsselchen würde ich mich gerade extrem freuen! Und als allerallererstes würde ich mir natürlich die Knöpfle aus der Suppe picken 😉
    Susanne, ich krieg neuerdings in meinem WordPress Reader deine neusten Post nicht mehr rein? Hast du eine Ahnung weshalb? Bin ich da irgendwie rausgerutscht? 😮

    • Stimmt….das passt ja hervorragend zu deinem Suppen-Montag. Hier gab es auch ein paar, die als erstes die Knöpfle rausgefischt haben…
      Marco, ich bin doch auf eine eigene Domain umgezogen. Wenn Du benachrichtigt werden willst, müßtest Du den Feed umstellen oder per Mail folgen.

  3. Eine schöne Variante von schwäbischer Cross-Over-Küche… und das mit dem Schaben übt sich auch wenn man das nur einmal im Mnat macht- dann wird man die Resultate nicht so leicht über…. bei mir hats auch ne Weile gedauert und jetzt flutscht es nur so.

    • Stimmt…hat was von Gaisburger Marsch mit Pilzen statt Fleisch. Auf den Gedanken bin ich gar nicht gekommen. Diese Sojasauce benutze ich schon lange, die gibt es eigentlich in jedem Asia-Shop. Die von Pearl River Bridge ist ganz gut.

  4. Linsen italo-schwäbisch herrlich. 🙂 Linsen und Spätzle sind für mich ja Kindheit pur, als Tochter schwäbischer Eltern.
    Toller Beitrag fürs Event.

  5. Linsen in der Minstrone, nein warte, Minestrone über die Linsen, ne, noch mal anders… Also ich finde das passt sehr gut. Die Italienische Küche kocht ja auch viel mit den Lentici (habe ich das jetzt richtig geschrieben), aber am tollsten fand ich wie Du die Knöpfle noch reingemacht hast, denn die gibt es zwar im Schwabenländle überall, eigentlich kommen tun sie aber aus Baden, das, damit man die Knöpfle bitte nicht mit den Spätzle verwechselt, gell? Damit haben wir also ein schwäbisch – badisch – italienisches Gericht. Super Cross over! Und dann noch ein Kommentar am Ende. Also die mit den Dosen Fertiglinsen in der Hand, das waren „reigeschmeggde“ und sicher keine echten Schwaben.

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