Geröstet: Zitronen-Safran-Mandeln, Kicherererbsen mit Za’atar und trockengeröstete Erbsen

Was zu Knabbern gefällig? Ich hätte da was. Stellt die Kartoffelchips in die Ecke und macht mal was anderes. Der Vorschlag kommt aus Sally Butchers „Snackistan„*. Sie leitet das Kapitel mit den salzigen Knabbereien mit einer Brandrede gegen den gemeinen Kartoffelchip ein – und die Alternativen, die sie anbietet, lassen einen tatsächlich jede Chipstüte vergessen.

Wobei…womöglich ist ein Warnhinweis angebracht. Denn wer eine Vorliebe für salzige Knabbersachen hat, wird das hier schnell wegfuttern und ebenso schnell Nachschub brauchen.

Die Mandeln sind knackig, salzig, zitronig….und haben noch dazu eine noble Safran-Note. Ich war erst etwas mißtrauisch, als ich das Rezept gesehen habe, denn außer dem Saft einer Zitrone wird auch noch Zitronensäure verwendet – aber es funktioniert, die Zitronensäure gibt dem Ganzen tatsächlich den letzten Wumms.

Und die Kichererbsen – na, Kichererbsen machen ja sowieso glücklich, bei all dem Tryptophan, das sie enthalten. Und so geröstet und mit einer ordentlichen Portion Za’atar aufgepeppt bleiben keine Wünsche offen.

Und die Erbsen mit ihrer Bockshornkleenote – was für eine nette Art, Gemüse zu essen 🙂

Für die Mandeln:

  • 200 gr. ungeschälte Mandeln
  • 150 ml frisch gepresster Zitronensaft
  • 150 ml Wasser, heiß
  • 1 Döschen Safran
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 1/2 TL Salz
  • 1 TL Zitronensäure (nein, ich habe mich nicht vertippt)

Den Safran mörsern und in 150 ml heißem Wasser kurz ziehen lassen. Dann das Safranwasser mit dem Zitronensaft mischen. Die Mandeln in eine Schüssel geben, die Zitronen-Safranmischung zugeben. Alles gut durchmischen und darauf achten, dass die Mandeln alle von Flüssigkeit bedeckt sind. Eine Stunde ziehen lassen.

Den Backofen auf 180°C vorheizen.

Die Mandeln abgießen. Die Einweichflüssigkeit aber bloß nicht wegwerfen – Ihr könnte nochmal Nüsse damit machen, Saucen damit aufpeppen, sie an Brathähnchen geben…… (Sally Butcher gestattet, die Flüssigkeit zu entsorgen, sofern man Krösus ist 😉 ). Die Mandeln trockentupfen, in eine passende Auflaufform geben und 10 min rösten. Dann die Form aus dem Ofen nehmen, die Mandeln gründlich mit Olivenöl, Salz und Zitronensäure mischen, nochmal in den Ofen schieben und in 10-15 min fertig rösten.

Die Nüsse aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Nicht gleich probieren, sie sind kochend heiß innen! Sie werden noch etwas weich sein, werden aber nach dem Abkühlen knusprig.

Luftdicht verpackt, bleiben die Mandeln 2-3 Tage knusprig, danach fangen sie an, weich zu werden.

Für die Kichererbsen:

  • 200 gr. Kichererbsen
  • Etwas Olivenöl
  • 1 El Salz
  • 1 EL Za’atar (getrockneten Thymian und Sumach 1:1 mischen, Salz und Sesamkörner nach Gusto zufügen)

Zunächst die Kichererbsen 8 h in reichlich Wasser einweichen.

Dann abgießen und gründlich trocknen lassen.

Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen, die Kichererbsen hineingeben und ca 2 min rösten, dann Salz und Za’atar hinzugeben und alles weiterrösten, bis die Kicherebsen gebräunt und knusprig sind.

Die Kichererbsen halten sich in einer luftdicht verschlossenen Dose ca 1 Woche.

Für die Erbsen:

  • 300 gr. Erbsen, keine getrockneten, frische
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 TL Bockshornkleesamen, gemörsert
  • 1 EL Koriandersamen, grob gemörsert
  • 1 TL Cayennepfeffer
  • 1 TL Paprika edelsüß (ich habe das geräucherte spanische genommen)
  • 1 El Salz

Tiefgekühlte Erbsen müssen erst aufgetaut werden. Erbsen dann über Küchenpapier rollen, damit sie einigermassen trocken werden.

Den Ofen auf 150°C vorheizen.

Öl mit den Gewürzen in einer Schüssel mischen, dann die Erbsen zugeben und vorsichtig durchrühren. Die angegebene Menge Bockshornklee ergibt eine kräftige Bitternote, wer das nicht so mag, sollte erst mal etwas weniger nehmen und sich vorsichtig rantasten. Die Erbsen sollen mit der Gewürzmischung überzigen werden, aber natürlich sollen sie nicht zermatscht werden.

Ein Backblech mit Backpapier belegen, die Erbsen darauf verteilen und in den Ofen geben. Nach 15 min die Hitze auf 120°C reduzieren und die Erbsen weitere 45 min rösten, dabei zwischendurch einmal wenden. Die Erbsen sind fertig, wenn sie knusprig sind, aber nicht so steinhart, dass Ihr zum Zahnarzt müßt.

Luftdicht verpackt, halten sich diese Erbsen ca. 1 Woche.

Print Friendly, PDF & Email

30 Kommentare

  1. Erbsen & Kichererbsen gehen klar. Ob ich die Mandel gegen Walnüsse tauschen kann? Könnte schmecken… Ich werde berichten 😀
    Mir ist gestern irgendwie total entgangen, dass das Buch englisch ist, aber ich werde mich dann wohl trotzdem dazu hinreissen lassen ….

  2. Dieses Posting muss ich vor dem Turbohausmann verstecken! Bei dem wären die Haltbarkeitsangaben gaaanz anders: In versteckter Dose hält sich bei ihm so etwas einen Tag, dann hat er die gefunden und den Inhalt aufgegessen. 😀

  3. Kartoffelchips habe ich schon seit Jahren nicht mehr gegessen, als Knabberei gibt’s bei uns meist Roggenknäcke mit Käse, aber die Mandeln klingen soo verlockend, dass ich sie als Alternative probieren werde!

  4. Jetzt bin ich sofort an den Kichererbsen hängen geblieben … Za’atar habe ich noch, und Kichererbsen gehen immer. Muss das Tryptophan sein. 😉 Aber die Mandeln klingen auch extrem gut. Danke für die Rezepte!

  5. Ich liebe ja Kartoffelchips auch- und glaube meine Spezialsorte- nur beste Kartoffeln spanisches Olivenöl und Meersalz- sind vielleicht grade noch so aktzeptabel. Die Mandeln allerdings, herrjeh…. ich glaub das muß ich schnellstmöglich ausprobieren. Mit der Zitronensäure- muß ich mal schauen ob mir da eine passende Alternative einfällt, die gefällt mir nämlich nicht so besonders, selbst nicht aus der Apotheke. Da kommt dafür der Safran her.

  6. Das Buch muss her, auch wenn ich hier leider noch keinen Safran gefunden habe. Aber als großer Snack Fan finde ich viele der Snacks aus dem Mittleren Osten auf meiner Lieblingsliste an Snacks ganz oben, frische und trockene (eingelegte gefüllte Weinblätter, Humus, …).

  7. Die Kichererbsen klingen köstlich (die anderen aber auch!). Was meinst du mit gründlich trocknen? Nur äußerlich trocknen lassen, oder – sonst hätte man sich das Einweichen ja sparen können…

  8. Lieben Dank für die Rezension bzw. Inspiration. Habe grade eine Schüssel knusprige Kichererbsen vor mir 😀 Leider hatte ich kein Za’atar oder Sumach, aber mit Schawarma-Gewürz ist es auch lecker.

Kommentare sind geschlossen.