Teigtasche des Monats: Chicken Murtabak

Ein Rezept habe ich noch für die kulinarische Weltreise, die uns ja diesen Monat nach Singapur führt. Es ist ein paar Jahre her, da habe ich Euch das schöne Buch von Nicole Stich* über die Küche Singapurs vorgestellt; hier entlang geht es zur Rezension. Und ungefähr genauso lange stehen diese Teigtaschen hier auf meiner inneren Nachkochliste. Irgendwas in meinem Hirn hat mir suggeriert, dass die ganz furchtbar kompliziert zu machen sind. Hier habe ich mal eine schnelle Version mit Frühlingsrollenhüllen vorgestellt.

Dabei ist das Original gar nicht schwer. Murtabak sind ein beliebtes Streetfood, ein Fladenbrotteig, der ganz dünn ausgezogen, dann gefüllt, gefaltet und in der Pfanne gebraten wird. Hier wird der Teig von Roti Prata verwendet, das ist ein ziemlich spezielles Brot, das in der ungefüllten Version dünn ausgezogen, zur einer Schnecke gerollt und dann nochmals ausgerollt wird – so ensteht ein blättriges Brot. Hier wird der Grundteig einfach dünn ausgezogen. Man verwendet Öl zu Arbeiten; das macht Spaß und der Teig lässt sich richtig gut dünn ausziehen.

Die Füllungen sind recht variabel; sie haben aber alle gemeinsam, das sie mit Ei angereichert werden. Nicole Stich serviert ihre Variante mit currywürzigem gebratenem Hühnchen, und das habe ich so übernommen. Statt dessen kann man auch Hackfleisch nehmen; traditionelle Gerichte mit Ziege gibt es auch.

Das Rezept reicht für 6 Murtabak. Die Brote sind recht sättigend, Reste lassen sich aber hervorragend einfrieren.

Für 6 Murtabak:

Zutaten:

Roti-Teig:

  • 250 g Mehl (Type 405 oder 550)
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL Zucker
  • 1/2 Ei (verquirlt, ca. 25 g)
  • 110 g kochend heißes Wasser
  • 1 EL neutrales Öl

Füllung:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 walnussgroßes Stück Ingwer
  • ca. 400 g Fleisch von der Hähnchenkeule ohne Haut
  • 2 Eier
  • 4 EL neutrales Öl oder Ghee, plus etwas zum Arbeiten
  • 1 TL Garam Masala
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1/2 TL gemahlene Kurkuma
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Arbeitsschritte:

Für den Teig Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel mischen. Das Ei mit dem Öl verquirlen und zum Teig geben. (Das restliche Ei aufheben, wir brauchen es für die Füllung). Mit dem Knethaken des Handrührers zu einem Teig kneten, dabei nach und nach das Wasser zugeben. Wenn alles grob zu einem Teig zusammengekommen ist, noch ca. 5 min von Hand kneten. In 6 gleich schwere Portionen teilen und diese zu kleinen Kugeln formen. Das Öl auf die Handflächen geben und die Kugeln darin rollen, bis sie gleichmäßig vom Öl überzogen sind. Bedeckt mindestens eine Stunde ruhen lassen.

Inzwischen für die Füllung die Zwiebel schälen und nicht zu fein würfeln. Ingwer und Knoblauch schälen und fein hacken. Das Fleisch klein schneiden.

2 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin glasig anbraten. Garam Masala, Chilipulver und Kurkuma zugeben und kurz mitrösten, dann das Fleisch zugeben. Fleisch ca 3 min bei starker Hitze anbraten, dann bei niedriger Hitze ca. 5 min gar ziehen lassen. Füllung gut mit Salz und Pfeffer abschmecken abkühlen lassen.

Die beiden Eier mit dem restlichen Ei vom Roti-Teig in eine Schüssel geben und verquirlen.

Jetzt geht es ans Füllen. Dafür ein Schälchen mit Öl bereit stellen. Eine Teigkugel mit geölten Handflächen auf der Arbeitsfläche flach drücken und den Teig dann mit Handballen und Fingern von innen nach außen immer weiter zu einem dünnen Rechteck ausziehen, ähnlich wie bei einem Strudelteig. Das Rechteck sollte ca. 25 x 30 cm groß sein. Nun ein Sechstel der Hühnchenfüllung in der Mitte des Teiges verteilen und ca. 2 bis 3 EL der Eimischung darauf geben. Jetzt den Teig von allen Seiten zur Mitte hin einschlagen – es entsteht ein Päckchen mit ca. 10 cm Seitenlänge. Päckchen auf einen Teller legen und den Vorgang mit den restlichen Teigkugeln und der restlichen Füllung wiederholen, bis alles aufgebraucht ist.

Etwas Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Die Murtabak hineingeben und bei mittlere Hitze von beiden Seiten in ca. 4 min knusprig braten. Dann aufstellen und auch die Seiten anbraten. Die Teigtaschen sollen sich nicht überlappen und auch nicht aneinander kleben, also wenn nötig, portionsweise arbeiten.

Zum Servieren werden die Murtabak in Stücke geschnitten. Man braucht noch etwas zum Dippen. Nicole Stich serviert einen Curry-Dipp; wir hatten Sriracha mit Kokosnuss*.

Und hier könnt Ihr sehen, was für spannende Rezepte die Mitreisenden aufbieten:

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25 Kommentare

  1. Das klingt nach einer guten Idee einfach Frühlingsrollenhüllen zu nehmen! Kommt auf die Ausprobierliste. Liebe Grüße von Ute von Wiesengenuss 😉

    • Ja, die sind super – und doch recht einfach zu machen, ich hatte das anders erwartet.

  2. […] Britta von Brittas Kochbuch mit Korean Popcorn Chicken Britta von Brittas Kochbuch mit Shiok Singapur – Ein Buch und ein paar Gedanken zum Reiseziel Cornelia von SilverTravellers mit SINGAPUR Essen und Trinken (+Rezept Singapore Sling) Sonja von fluffig & hart mit Nasi goreng Singapore-Style Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Singapur Nudeln Wilma von Pane-Bistecca mit Singapore Style Noodles, ein Gericht, das den falschen Namen traegt Britta von Backmaedchen 1967 mit Strawberry Mousse Jelly Cake Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Gedämpfter Klebreis nach Hokkien-Art Cornelia von SilverTravellers mit Afternoon Tea – ein stilvolles Erlebnis in Singapur Gabi von Langsam kocht besser mit Chicken Satay & Nasi Impit Simone von zimtkringel mit Asem-Asem Daging Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Freestyle-Spare Ribs mit scharfer Honigglasur und Sprossenbrokkoli Susanne von magentratzerl mit Garnelencurry mit Ananas Sonja von fluffig & hart mit Chicken Satay Cornelia von SilverTravellers mit Papaya Salat – die Rettung für unreife Papayas Regina von bistroglobal mit Singapur Laksa mit Fisch und Hähnchen Britta von Brittas Kochbuch mit Schnelles Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma Wilma von Pane-Bistecca mit Curry Puffs – Food from Singapore Britta von Brittas Kochbuch mit Teh Tarik Crème brûlée mit Erdbeer-Bananen-Sorbet Britta von Brittas Kochbuch mit Duck Fried Rice Wilma von Pane-Bistecca mit Five-Spice Shrimp Cakes Ute von wiesengenuss mit Singapur – Laksa mit Garnelen, Kokos und rau ram Britta von Backmaedchen 1967 mit Kokos Flower Buns Manuela von Vive la réduction! mit Bombay-Kartoffeln und Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma Cornelia von SilverTravellers mit Pomelo Salat mit Minze Michael von SalzigSuessLecker mit Sugee-Cake Tina von Küchenmomente mit Semifreddo-Dessert aus Singapur Britta von Brittas Kochbuch mit Ban Mian – Nudelschale mit Schweinehack und Pak Choi Dirk von low-n-slow mit Nasi Biryani und Singapur Susanne von magentratzerl mit Chicken Murtabak […]

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  4. Ich wollte ja keine Kochbücher mehr kaufen. Aber anscheinend fehlt da doch eins in meiner Sammlung – was habe ich da schon leckere Sachen im Rahmen dieser Singapur-Weltreise gesehen 😉

    • Ja, das Buch ist tatsächlich sehr empfehlenswert – es sind nicht nur tolle Rezepte drin, sie funktionieren auch ohne Wenn und Aber.

  5. Ja, manchmal muss man einfach ganz pragmatisch an komplizierte Rezepte herangehen und eine einfache Alternative verwenden! Die Idee mit dem Frühlingsrollenteig finde ich gut.

    • Das funktioniert auch gut; hier habe ich den Teig aber selbst gemacht, die fertigen Teigblätter sind zu klein, um solche Päckchen zu machen.

  6. Hallo Susanne,

    danke für das schöne Rezept und die nächste Teigtasche. Hast Du eigentlich schon eine Übersicht über alle Teigtaschen?

    Spannend an dem Rezept finde ich das heiße Wasser. Ist die Verklumpung, zu der es doch kommen sollte, gewollt? Läßt sich der Teig gut verarbeiten? Ich sehe schon, ich muss noch viel über Teigtaschen lernen 😉

    Gruß Volker

    • Übersicht ist eine sehr gute Idee, da muss ich mich mal drüber machen, danke :-).
      Dumplingteig wird meistens mit heißem Wasser gemacht. Das verklumpt gar nicht beim Kneten, man muss nur schauen, dass man sich nicht die Finger verbrennt. Die Temperatur hat Auswirkungen auf die Konsistenz der Teighülle – die fühlt sich beim Verarbeiten ein bisschen wie Knetmasse an (lässt sich also super ausrollen) und wird beim Garen leicht durchsichtig. Wenn der Teig geruht hat, macht es echt richtig Spaß mit dem zu arbeiten, der ist sehr willig :-). Manchmal heißt es auch, man macht den Teig für gedämpfte Dumplings mit heißem Wasser und alle anderen mit nur warmem Wasser, aber ich konnte da noch keine Vorteile erkennen.

  7. Meine Tante macht für ihre Frühlingsrollen den Teig ja immer selber, ich greife aber auch gerne auf den fertigen Teig zurück. Da muss man einfach mal praktisch sein, finde ich. So knusprig angebraten sehen Deine Röllchen auch sehr lecker aus.

    • Ich bin da auch flexibel, je nach Zeit und Nerven. Für diese Murtabak muss man den Teig aber selbst machen, die Frühlingsrollenhüllen sind zu klein, um die Taschen so zu falten und der Faldenbrotteig hat auch eine andere Konsistenz.

  8. […] Ebenfalls von Cornelia sind der Papaya Salat – die Rettung für unreife Papayas und der Pomelo Salat mit Minze. Zu den Salaten passt übrigens super das Chicken Satay von Sonja von fluffig & hart. Die leckeren Spieße gab es auch bei Gabi von Langsam kocht besser. Ihr Chicken Satay serviert sie mit Nasi Impit. Was das ist, und viele Impressionen aus Singapur findet Ihr in Ihrem Beitrag. Als Hauptgericht oder als Beilage könnt Ihr das Korean Popcorn Chicken servieren, welches bei Britta von Brittas Kochbuch gab. Weitere tolle Snacks kommen von Wilma und Susanne von magentrazerl. Wilma hat uns Curry Puffs – Food from Singapore mitgebracht und bei Susanne gibt es Chicken Murtabak als Teigtasche des Monats. […]

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