Ich nehme ja gerne beim Einkaufen Dinge mit, von denen ich erst mal nicht weiß, was ich damit machen möchte. Vor einiger Zeit war ich im Asia-Shop, und da gab es frische Lotuswurzeln. Die musste ich haben. Weil sie doch so hübsch sind, wenn man sie aufschneidet.
Abgesehen davon sind Lotuswurzeln ein ziemlich tolles Lebensmittel: die Wurzeln schmecken mild und leicht nussig; sie erinnern auch etwas an Pilze. Nebenbei enthalten sie auch noch eine Menge Vitamine und Mineralstoffe; und zwar so viel, dass man gerade in Medizin und Kosmetik an Verwendungsmöglichkeiten forscht. Gegessen werden sie in Indien, China, Japan und Korea; dort stehen sie das ganze Jahr über frisch zur Verfügung. In Indien hat die Wurzel außerdem einen hohen Symbolwert.
Das ist ja alles ganz toll, aber was mache ich nun genau damit? Beim Blättern stieß ich auf ein Rezept von Tony Tan*. Er nennt es „Lotuswurzelfleischbällchen in Rösttomatensauce“, und tatsächlich sehen die Bällchen Fleischbällchen täuschend ähnlich. Die Lotuswurzel ändert nämlich ihre Farbe in ein rotbraun, wenn sie länger gegart wird, man kann direkt dabei zusehen. Die Bällchen kann man auch gut auf Vorrat herstellen und einfrieren. Original werden sie frittiert, ich habe sie statt dessen gebraten.
Tony Tan hat das Rezept übrigens auch nicht erfunden. Es kommt ursprünglich aus dem Grassroot Pantry, einem Lokal und Catering in Hongkong. Dort hat man sich nachhaltiger, gesunder Farm-to-Table-Küche verschrieben, da passen diese Bällchen sehr gut.
Lotuswurzeln gibt es im Asia-Shop frisch im Ganzen und oft auch tiefgekühlt; dann sind sie schon geschält und in Scheiben geschnitten. Wenn man ganze Wurzeln hat, kann man sie auch gut in ganz dünne Scheiben hobeln, frittieren und als Chips knabbern.
Ein weiteres Rezept mit Lotuswurzel findet Ihr hier.
Für 4 Portionen:
Zutaten:
Bällchen:
- 250 g Lotuswurzel
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1/2 TL Garam Masala
- 1/2 TL gemahlener Koriander
- 1/2 TL Cayennepfeffer
- 3-6 EL Kichererbsenmehl
- Salz
- Öl zum Braten
Tomatensauce:
- 2 Dosen gehackte Tomaten à 400 g; in der Saison 1 kg frische Tomaten
- 1 TL Kreuzkümmelsaat
- 1 TL Kreuzkümmelpulver
- 1 TL Garam Masala
- 1 EL Sonnenblumenöl
- 3 EL Tomatenmark
- 1 Handvoll Basilikumblättchen
- 2 TL gehackter Rosmarin
- 2 TL Thymianblättchen
- etwas Cayennepfeffer
- Salz
- Rohrohrzucker
Für die Tomatensauce ganzen und gemahlenen Kreuzkümmel und Garam Masala im Sonnenblumenöl anbraten, bis alles duftet. Tomaten, Tomatenmark, Basilikum, Rosmarin und Thymian zugeben, salzen und alles zum Kochen bringen. 30 min köcheln lassen, bis die Sauce eindickt. Cayennepfeffer und etwas Zucker zugeben, dann mit Salz und Zucker abschmecken.
Für die Bällchen die Lotuswurzel schälen und würfeln. In einen Topf geben, mit Wasser bedecken und kochen, bis die Stücke gar sind, das dauert ca. 20 min oder länger. Abgießen und abkühlen lassen.
Lotuswurzeln im Blitzhacker pürieren. Gewürze zugeben, dann nach und nach das Kichererbsenmehl einmixen. So viel zugeben, dass eine formbare Masse entsteht. Mit Salz abschmecken.
Masse zu Bällchen formen und in heißem Öl von allen Seiten ausbraten.
Bällchen auf der Tomatensauce anrichten und mit Basilikum bestreut servieren.
Ach, das sind Lotuswurzeln! Gut zu wissen 😀
Die sind schon hübsch, oder? Fast schade, sie zu Bällchen zu verarbeiten.
Ja, stimmt 🙂
Lecker!
Lotuswurzel ist auch in Thailand frisch erhältlich und wird zu Chilies, Suppen, Curries gekocht oder als Yam (Salat) zubereitet.
In einem Curry muss ich die auch mal probieren, das gefällt mir bestimmt.