Im August macht die kulinarische Weltreise Halt in Peru – und das ist eine sehr spannende Station. Klar, Lateinamerika mit all seinen Produkten, es gibt aber ganz viele Einflüsse von anderswo. Und ja, auch Meerschweinchen werden gegessen. Bevor man sich aufregt … es ist quasi das Brathühnchen des Landes. Wer also Fleisch isst, sollte in sich gehen, bevor er sich aufregt. Beides sind Tiere. So weit zum Grundsätzlichen.
Hier gibt es aber erst mal Hühnchen. Und zwar eines der beliebtesten peruanischen Hühnchengerichte: ein cremiges, recht üppiges Ragout das mit Milch, Brot und Käse angereichert wird.
Für das Ragout wird Hühnchen vorgegart und das Fleisch ausgelöst. Man stellt eine Sauce auf der Basis von Brot und Milch her, in der das Huhn gart. Die peruanische Küche hat ja viele Einflüsse assimiliert, und diese Art des Kochens ist tatsächlich in der Kolonialzeit entstanden; so erzählt es jedenfalls Maricel E. Presilla*, bei der ich das Rezept gefunden habe. Walnüsse und Käse runden das Ganze ab.
Traditionell wird das Gericht mit einer Dekoration aus hart gekochten Eiern und schwarzen Oliven serviert; dazu isst man Reis.
Das Gericht ist an sich einfach – man braucht aber Mirasol-Chilis, aus denen man erst mal eine Würzsauce herstellt; Mirasol sind gelbe Chilis, die vergleichsweise mild sind, die Chilis gibt es in lateinamerikanischen Spezialitätenläden oder online; zur Not kann man auch eine milde rote Sorte verwenden.
4 Portionen:
- 160 g Weißbrot ohne Rinde
- 350 ml Vollmilch
- 1 Hühnchen
- 2 EL Olivenöl
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 EL Ají Mirasol Würzpaste (Rezept siehe unten)
- 1 Zwiebel
- 1/2 TL gemahlene Mirasol-Chili
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 1/2 TL getrockneter Oregano
- 80 g Feta
- 80 g Parmesan
- eine Handvoll Walnusskerne
- 3 Eier
- 12 schwarze Oliven
Das Hühnchen in 8 Teile teilen. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, die Hühnerteile hineingeben und in ca. 40 min gar kochen. In der Brühe auskühlen lassen.
Das Brot in 120 ml Milch einweichen, dann mit dem Pürierstab oder im Mixer zu einem Püree verarbeiten.
Die Eier hart kochen, kalt abspülen, schälen und in je 8 Spalten schneiden.
Das Fleisch aus der Brühe holen und von den Knochen zupfen. Knochen und Haut werden nicht gebraucht. Brühe aufheben, die brauchen wir für die Sauce.
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Walnusskerne grob hacken.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin braten, bis die Zwiebel weich ist. Die Ají-Mirasol-Sauce, gemahlene Ají Mirasol, Salz, Pfeffer und getrockneten Oregano zugeben und alles nochmals kurz rösten.
Brotpüree einrühren, dann die restliche Milch und 350 ml von der Brühe in die Pfanne gießen. 10 min köcheln lassen, dabei immer wieder mal umrühren.
Hühnchen in die Sauce geben. Feta dazubröckeln, Parmesan reiben und zusammen mit den Walnüssen ebenfalls in die Sauce geben. Nochmals köcheln lassen, bis das Fleisch erhitzt und der Käse geschmolzen ist. Mit Salz abschmecken.
Hühnerragout mit Eierspalten und Oliven auf Tellern anrichten und mit gegartem Reis servieren.
Aji Mirasol Würzsauce:
- 3 getrocknete Mirasol-Chilis
- 3 EL neutrales Öl
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 rote Zwiebel
- Salz
Die Chilis in eine Schüssel geben, mit 500 ml kochendem Wasser übergießen und 30 min einweichen lassen.
Inzwischen Knoblauch schälen und im Mörser zu einer Paste zerkleinern. Zwiebel schälen und grob hacken.
Chilis abgießen, dabei ca. 60 ml Flüssigkeit zurückbehalten und die eingeweichten Chilis mit der Flüssigkeit zu einem Püree mixen.
Öl in einer Pfanne erhitzen. Knoblauchpüree goldbraun anrösten, dann Zwiebel, Chilipüree und Salz zugeben und alles 10 min unter Rühren garen.
Abkühlen lassen und in einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren. Die Würzsauce halt sich dort ca. 3 Wochen.
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Inspiration:
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Ich werde bestimmt öfter mal peruanische Gerichte ausprobieren! Das hört sich nämlich gut an 😄
Ja, diese Küche hält vielversprechende Rezepte bereit; ich werde mich auch weiter umschauen.
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Sieht sehr lecker hört sich das an.
„Meerschweinchen“ hatte ich ja anlässlich von Zorras Event Südamerika schon gemacht – mit Kaninchen.
Liebe Grüße
Britta
Das ist auch toll; überhaupt die peruanische Küche gibt so einiges her, habe ich festgestellt.
So ein bisschen das Hühnerfrikassee Perus? 😉 Klingt sehr lecker – vor allem bei „Walnüssen“ hast du mich gehabt!
Ja, das ist es wohl auch, ein Klassiker. Und Walnüsse gehen immer.
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Ich habe auch direkt an Hühnerfrikassee auf südamerikanisch gedacht. Aber da steckt ja doch einiges an Finesse drin. Hört sich wirklich richtig lecker an!
Sonnige Grüße
Tina
Es ist ebenso üppig wie lecker ;-).
Liebe Susanne,
da haben wir beide den gleichen Geschmack 🙂 Ich finde Aji de Gallina superlecker. Danke auch für das Rezept für die Würzpaste. Das muss ich mal ausprobieren. Ich nutze bislang immer eine fertige von Goya.
Liebe Grüße aus New York
Christian
Fertige Würzpaste bekomme ich hier nicht – da hilft nur Selbermachen ;-).
Hühnerragout ist genau meins klingt auf jeden Fall sehr lecker dein Rezept.
Liebe Grüße
Britta
Wir mögen es auch gerne, und das hier ist mal etwas ganz anderes.
[…] Ich muss wohl noch nachlegen. Welcher Reis auch immer: Hervorragend passt Reis auf jeden Fall zum Ají de Gallina – Cremiges Hühnerragout aus Peru von Susanne auf Magentrazerl. Und auch Christian von Savorylens hat das Aji de Gallina – […]
Das Gericht wäre allein für mich, der Inschennör steht mit Geflügel auf Kriegsfuß
Oh, das gibt es auch? Dann musst Du dieses Gericht wohl auswärts essen…
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