Bohnen-Tostadas mit Nopales und Ei

Im Grunde finde ich die mexikanische Küche und auch die Tex-Mex-Küche wirklich spannend, aber ich koche daraus weniger, als ich möchte. Zutatenprobleme. Es gibt ja hier in München an jeder zweiten Ecke einen Asia-Shop, was auch toll ist. Aber mexikanische Lebensmittel sind leider Mangelware. Einen kleinen, sehr netten Laden gibt es – aber der hat in schöner Regelmäßigkeit exakt das, was ich brauche, nicht.

Insofern habe ich große Augen gemacht und Appetit bekommen, als ich bei Erin Alderson dieses Rezept gesehen habe. Aber hey, Nopales? Also Kaktus? Ich hatte meinen Appetit geistig schon ad acta gelegt, da fand ich doch tatsächlich ganz unerwartet eingelegten Kaktus mit Supermarkt um die Ecke. Mitgenommen, Tostadas gemacht.

Solltet Ihr auch, das schmeckt klasse. Im alleräußersten Notfall vielleicht mit Gurke statt Kaktus, das könnte funktionieren.

Man braucht Mais-Tortillas für dieses Rezept. Eigentlich. Ich habe statt dessen mal wieder meine Schummel-Tortillas benutzt, aber so langsam muss ich eine vernünftige Tortilla-Presse auftreiben und mich mal an den wahren Stoff machen.

Für 3 Portionen:

Tortillas:

  • 2-3 EL neutrales Öl
  • 4 kleine Maismehltortillas oder 3 große

Nopales:

  • 1 rote Paprikaschote
  • 1 Glas eingelegter Kaktus
  • 1 EL Limettensaft
  • Salz
  • eine Handvoll Koriandergrün, plus etwas zum Servieren

Eier und Bohnen:

  • 2 Eier
  • 2 TL neutrales Öl
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • Salz
  • 250 g gegarte Kidneybohnen oder Pintobohnen mit Kochflüssigkeit

Eine Pfanne bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen. Einen EL Öl darin erhitzen, eine Tortilla hineingeben und von beiden Seiten knusprig braten. Beiseite stellen. Mit dem restlichen Tortillas ebenso verfahren, dabei, wenn nötig weiteres Öl in die Pfanne geben.

Paprikaschoten putzen und in Würfel schneiden. Kaktus abtropfen lassen. Koriander zupfen, Blätter und feine Stängel hacken.

Es sollte noch etwas Öl in der Pfanne sein. Darin Paprika und Kaktus anbraten, bis alles leicht gebräunt ist, dann von der Hitze nehmen, salzen, Limettensaft und Koriandergrün unterheben. In eine Schüssel geben und warm stellen.

Knoblauch schälen und fein hacken. Etwas Öl in der Pfanne erhitzen. Knoblauch anrösten bis er duftet, dann Bohnen mitsamt der Flüssigekeit und Kreuzkümmel zugeben, alles salzen, dann zum Kochen bringen. Köcheln lassen, bis die Bohnen heiß sind und die Flüssigkeit verdampft ist, dann alles mit einer Gabel zerdrücken.

Jetzt noch die Eier in einer kleinen beschichteten Pfanne als Rührei zubereiten.

Und dann geht es ans Zusammenbauen. Meine Tortillas waren etwas groß, ich habe sie deshalb geviertelt. Kleine kann man auch gut ganz lassen. Jede Tortilla mit etwas Bohnenmasse bestreichen, dann etwas Ei darauf verteilen und schließlich großzügig Nopales-Masse darüber geben. Mit zusätzlichem Koriander bestreuen und gleich servieren.


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6 Kommentare

  1. Bei meinem ersten Kaktus war ich seeeehr skeptisch. Aber ich muss sagen, es schmeckt viel besser als gedacht. Es ist diese Schranke im Hirn, die man überwinden muss. Da ist nix stacheliges auf der Zunge. Es schmeckt sehr gut.

    Ich hab mir gerade erst ein mexikanisches Kochbuch gekauft – „Death by Burrito“. Beim durchschauen ist mir schon das Wasser im Mund zusammengelaufen.

    Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende
    Susi

    • Ich bin hoffnungsfroh davon ausgegangen, dass man die Stacheln entfernt hat ;-). Der Kaktus erinnert mich tatsächlich etwas an Gurke.

  2. Mir geht es auch so, dass ich ganz selten mexikanisch koche. In Wien würde ich zwar alle Zutaten bekommen, aber ich brauche dann ja nicht alles auf einmal auf. Dann gibt es wieder das Problem mit den Resten.
    Dieses Gericht gefällt mir auf jeden Fall sehr gut!

    • Ja, und wenn man dann noch gerne chinesisch kocht und indisch und sonst noch was, dann quillt der Schrank irgendwann total über….

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