Nein, ich bin immer noch nicht unter die Superfoodanhänger gegangen. Aber ich habe mir aus Neugierde vor wirklich langer Zeit mal eine Packung Chia gekauft und die wollte einfach nicht leer werden. Ab und zu landete mal ein wenig davon im Brot. Bei mir landen ja oft Dinge im Brot, wenn sie wegmüssen…
Und nun sind sie weg, die Chiasamen. Ich bin ja keine Süße, aber ich liebe Eis. Ich habe ja eine Eismaschine und genieße es sehr, Sorten herzustellen, die es nicht zu kaufen gibt. Dieses Rezept habe ich einem Buch mit Rezepten für mexikanische Eiscreme* entdeckt. Da sind spannende Sorten drin, ich werde mich nach und nach durcharbeiten.
So, und jetzt, nachdem ich das ausprobiert habe kann ich mit Fug und Recht sagen: falls Ihr noch Chia habt, tut es ins Eis. Es ist eine super Verwendung. Die Samen quellen erst auf und dicken die Masse zusätzlich an. Nach dem Gefrieren werden sie dann regelrecht knusprig und verleihen dem Eis Crunch, das ist richtig toll.
Übrigens ist das Rezept einem Limetten-Chia-Agua-Fresca nachempfunden, das man in Mexiko schon getrunken hat bevor Chia-Samen hipp wurden.
- 4 Limetten, unbehandelt
- 130 g Zucker
- 500 ml Milch-Sahne-Mischung
- 5 Eigelb (Größe L)
- 310 ml Sahne
- 75 g Chia-Samen
Die Limetten heiß abwaschen, dann gründlich abtrocknen. Jede Limette mit dem Handballen kräftig auf der Arbeitsfläche hin und her rollen; so werden sie weicher und geben später mehr Saft ab. Den Zucker in einen Blitzhacker füllen, die Limettenschale dazu reiben. Zucker und Limettenabrieb kurz durchmixen, so werden die ätherischen Öle der Schale freigegeben.
Die Milch-Sahne-Mischung und die Hälfte des Limettenzuckers in einen Topf geben und unter Rühren erhitzen.
Die Eigelbe mit dem restlichen Limettenzucker schaumig schlagen. Die Hälfte der heißen Milchmischung unter Rühren langsam angießen. Dann den Inhalt der Schüssel zu der Milchmischung in den Topf gießen. Unter dauerndem Rühren bei milder Hitze andicken lassen. Das dauert ca. 5 min. Wer sich nicht sicher ist, kann auch die gesamte Mischung in eine hitzefeste Schüssel geben und alles über dem Wasserbad aufschlagen. Ich mache das nicht mehr, seit ich einen Induktionsherd habe, bei dem sich die Hitze exakt dosieren läßt.
Die Masse ist fertig, wenn sie so angedickt ist, dass sie den Rücken eines Kochlöffels überzieht. Dann von der Hitze nehmen, die Sahne einrühren und alles abkühlen lassen. Dabei immer wieder mal durchrühren.
Die Limetten auspressen. Wenn die Eismasse ausgekühlt ist, den Limettensaft und die Chiasamen einrühren. Es ist wichtig, dass die Masse wirklich ausgekühlt ist, sonst gibt es Frischkäse statt Eis.
Die Eismasse für mindestens 2 und höchstens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen; in dieser Zeit quellen die Chiasamen auf.
Nach Anleitung in der Eismaschine gefrieren, dann zum endgültigen Festwerden in die Tiefkühle stellen.
das klimgt ja sehr interessant, ich schau gleich mal nach ob ich meine einstmals gekauften Chia noch finde. Eis hab ich schon lange keins mehr fabriziert…
Es ist ungewöhnlich und richtig Klasse.
Gute Idee! Ich habe auch noch Chiasamen, die ich kaum verwende.
….ich bin nicht die einzige, bei der sie herumliegen, hurra! 😉
Das schmeckt bestimmt super! Das Eis ist vorgemerkt!
Und ich weiß gar nicht, woher die Resentiments gegenüber Chia herrühren. Nur weil das irgendjemand *Superfood* nennt?
Hm. Resentiments….nein, eigentlich nicht. Ich kann aber mit der klassischen Verwendung, also dem Pudding, nichts anfangen. Den Glibber mag ich einfach nicht. Und es ist halt ein Riesen-Hype. Dabei kann Leinsamen im Nährstoffbereich das selbe. Und der muss nicht von so weit her herangekarrt werden.