Manfriguli

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Manfriguli sind gefüllte Buchweizenpfannkuchen aus dem Veltlin. Cornelia Schinharl erzählt in „Alpenküche vegetarisch„*, dass die Bauern dort früher altbackenes Brot in Milch einweichten, zu Kugeln formten und als Proviant mit in die Berge nahmen. Daraus ist dieses Gericht entstanden.

Grundlage des Teiges ist Buchweizen. Der spielt eine wichtige Rolle in der Alpenregion: er blüht so spät und hat eine so kurze Vegetationsphase, dass der Anbau so gut wie immer funktioniert. Und die Bienen mögen ihn auch.

Wie in den meisten Gerichten im Buch spielen Kräuter eine große Rolle. Eine Handvoll davon soll in die Füllung, vorzugsweise Borretsch und Löwenzahn. Ich habe das Gericht zu einer Zeit gekocht, in der frische Kräuter noch Mangelware waren. Ich habe ein wenig gemogelt: ich hatte Petersilie, Dill und habe das Ganze mit etwas Spinat gestreckt.

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Für 4 Personen:

Pfannkuchen:

  • 1 EL Butter
  • 90 g Buchweizenmehl
  • 50 g Weizenmehl
  • Salz
  • 2 Eier
  • 220 ml Milch
  • Öl zum Braten

Füllung:

  • 200 g altbackenes Brot
  • 150 ml Milch
  • 200 g Sahne
  • 1 Handvoll Kräuter (siehe oben…)
  • 200 g Käse, vorzugsweise Asiago
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • Butter für die Form und zum Überbacken

Wir starten mit den Pfannkuchen: dafür die Butter schmelzen. Mehlsorten mit 1 TL Salz in einer Schüssel mischen. Eier mit Milch und Butter nach und nach unterrühren und den Teig dann 30 min quellen lassen.

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. 1 Schöpflöffel Teig in die Pfanne geben, durch Schwenken verteilen und backen, bis der Teig fest ist. Wenden, kurz weiterbacken dann herausnehmen und auf einem Teller zwischenlagern. Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren.

Das Brot in kleine Würfel schneiden und diese in einen Blitzhacker oder Mixer geben. Milch und Sahne darüber gießen. Kräuter fein hacken. Käse wenn nötig, entrinden, dann würfeln. Das Brot zusammen mit Käse mixen, dann die Kräuter untermischen. Die Füllung mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Auflaufform buttern. Die Pfannkuchen jeweils mit der Brotmischung bestreichen, aufrollen und in Scheiben von ca. 4 cm Dicke schneiden. Rollen mit der Schnittlfläche nach oben in die Form schichten. Butterflöckchen auf der Oberfläche verteilen und die Manfriguli ca. 20 min überbacken.

14 Kommentare

  1. Altbrotverwertung! Schon allein damit ist mir dieses Rezept mehr als willkommen.Und außerdem wuchert der Sauerampfer wie irre auf Balkonien. Der würde sich sicher sehr gut machen in den Manfriguli.

    • Oh ja, der passt bestimmt. Bei mir dagegen breitet sich der Liebstöckel aus. Dafür muss ich mir wohl was anderes ausdenken…

  2. Ja, die Zeit der Wildkräuter hat ja eben erst begonnen. Und ich bin schon ganz heiss drauf und möchte demnächst bald mal raus und sammeln gehen 🙂 Aber auch mit Petersilie und Dill schaut das hier richtig toll aus. So und jetzt muss ich schnellstens einen Happen essen gehen 😉

  3. Ohja, das koche ich nach!
    Ich habe ja etwas bedenken, dass die veg. Alpenküche SEHR gehaltvoll ist (Fett/ Käse) – Vorurteil oder richtig?

  4. also, da freu ich mich besonders über dieses Rezept. Buchweizen hatte ich neulich in Waffelteig gepackt, da hat er mir nicht so ganz gut gefallen, die Pfannkuchen werd ich auf alle Fälle testen. Und Liebstöckel, zu einem kräftigen Bergkäse- kann ich mir durchaus auch gut vorstellen , mit Schnittlauch kombiniert oder fein geraspelten Möhren….

    • Das mit dem Liebstöckel ist eine hervorragende Idee. Meiner versucht grade schon wieder, die Weltherrschaft zu übernehmen….

      • und bei mir geht er permanent ein, jetzt hab ich mir mal ein größeres Exemplar zugelegt und werde das im Kübel kultivieren.

  5. Die Manfriguli gefallen mir gut. Schon, um Brotreste verwerten zu können. Auch die anderen von dir beschriebenen Kostproben aus dem Buch klingen einfach guad. Über das Buch würde ich mich freuen. Also setze ich mich in die Lostrommel und drück die Daumen. 🙂

  6. so einfach wie phantasievoll, deine Röllchen sind mir sofort ins Aug gesprungen und bei Wildkräutern sind den Möglichkeiten ja fast keine Grenzen gesetzt!

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