Hurra, ich bin ein Türchen! Ihr wisst doch bestimmt alle schon, dass es auch dieses Jahr wieder den kulinarischen Adventskalender gibt? Zorra veranstaltet ihn nun schon zum 12. Mal. Ich ziehe meinen Hut vor so viel Engagement. Und Ihr, Ihr solltet ganz schnell rüberklicken. Denn es gibt nicht nur jeden schöne Geschichten und tolle Rezepte, sondern auch sensationelle Gewinne. Ich freue mich, dass ich den Kalender dieses Jahr eröffnen darf.
Aber bevor Ihr rüberschaut, eine Frage: was esst Ihr denn zu Weihnachten? Irgendwie ist das bei uns merkwürdig… das ganze Jahr wird munter herumprobiert und es steht selten etwas zweimal auf dem Tisch. Aber Weihnachten – nun, da gibt es am Heiligen Abend Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelstampf. Und am ersten Feiertag einen Entenbraten. Für den zweiten Feiertag hoffen wir auf Reste, von denen gibt es Shepherd’s Pie.
Das mit der Ente ist einfach erklärt: wir essen gerne Ente, und Weihnachten ist ein willkommener Anlass. Aber die Bratwurst hat sentimentale Gründe. Die gab es schon, als ich ein Kind war. Aber nicht irgendeine Bratwurst. Mein Onkel hat sie selbst gemacht. Und sie war mit Paprika und Knoblauch gewürzt, ganz anders als alles, was damals so kaufen konnte. Die Wurst war legendär in unserem kleinen Ort. Eines Tages wurde ein Nachbar erwischt, wie er bäuchlings (und sehnsüchtig seufzend) vor dem Kellerfenster des Onkels lag und die Wurst anschmachtete. Natürlich wurde er in die Lieferkette übernommen. Ach so…und das Sauerkraut, das bekamen wir auch geliefert. Das hatte meine Tante vorher angesetzt.
Gut, aber ich wollte Euch jetzt nicht Sauerkraut und Bratwurst präsentieren und auch keinen Entenbraten. Ich hab mir gedacht, ich nehme Würschtel und Ente und packe sie in ein kleines Menü. Nicht ganz so rustikal wie unser Standard, aber ein sehr entspanntes Menü: es gibt eine Erbsensuppe mit Nürnberger Rostbratwurst (die vom Onkel kriegt ohnehin sonst keiner hin), eine Entenbrust mit Pistazienkartoffeln und Granatapfelsauce und zum Anschluss, da gibt es meinen Lieblingsnachtisch: Geeistes vom Kaffee. Inspiration habe ich mir dafür bei Herrn Schuhbeck* geholt. Suppe und Nachtisch lassen sich gut vorbereiten, und die Entenbrust gart ganz easy-peasy im Backofen. Entspannte und glückliche Weihnachten Euch allen!
Für die Suppe:
- 800 ml Gemüsebrühe
- 300 g Erbsen (TK-Ware)
- 200 g Sahne
- Salz
- Zucker
- Mukatnuss
- Piment d’Espelette
- 2 Blätter Romanasalat
- 8 Blätter Minze
- 1 EL Rapsöl
- 8 Nürnberger Rostbratwürste
Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen. Die Erbsen hinzugeben und bei milder Hitze kochen, bis sie gar sind. Das dauert ca. 5 Minuten. Sahne zugeben und alles mit dem Stabmixer pürieren.
Suppe mit Salz, etwas Zucker, frisch geriebener Muskatnuss und Piment d’Espelette abschmecken.
Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Bratwürste auf beiden Seiten hell anbraten. Herausnehmen und schräg in dicke Scheiben schneiden.
Minze und Salatblätter in feine Streifen schneiden.
Bis hierhin kann man alles vorbereiten.
Die Suppe nochmals aufmixen. Minze und Salatblätter auf Teller oder Schalen verteilen. Die Suppe darüber geben, die Bratwürste hineingeben und alles gleich servieren.
Für die Entenbrust:
- 2 Barbarie-Entenbrustfilets (je ca. 350 bis 400 g)
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 500 g Kartoffeln (ich hatte vorwiegend festkochende)
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Harissa
- 2 EL Pistazien, nicht gesalzen, gehackt
- 1 TL Puderzucker
- 200 ml Rotwein
- 1 EL süßer Granatapfelsirup (aus dem türkischen Laden)
- 1/2 TL Speisestärke
- 60 g Butter, sehr kalt (meine war kurz in der Tiefkühle)
- Zucker nach Bedarf
- Granatapfelkerne zum Dekorieren
Den Backofen auf 100°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Ein Ofengitter auf die mittlere Schiene geben, darunter ein Abtropfblech schieben; bei mir ist das einfach ein mit Backpapier belegtes Blech. Das Fett abgießen aber aufheben; wir brauchen es noch.
Die Entenbrustfilets trocken tupfen und mit Salz würzen. Die Haut rautenförmig einritzen. Eine Pfanne auf den Herd stellen und erhitzen. Die Entenbrustfilets darin bei mittlerer Hitze ca. 6-8 min anbraten. Dann umdrehen und auch die Fleischseite kurz anbraten. Die Filets auf das Ofengitter legen und in ca. 50 bis 60 min rosa braten.
Das funktioniert wirklich super – die Ente wird auf den Punkt, und inzwischen ist genügend Zeit für Kartoffeln und Sauce.
Die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Einen Topf mit Salzwasser und dem Lorbeerblatt zum Kochen bringen, die Kartoffelwürfel hineingeben und bissfest garen. In ein Sieb abgießen, ausdampfen lassen und das Lorbeerblatt entfernen. In einer Pfanne 2 EL vom Entenfett erhitzen, die Harissa darin auflösen. Die Kartoffeln darin wenden, dann mit den Pistazien bestreuen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für die Sauce den Puderzucker in einen kleinen Topf sieben und bei mäßiger Hitze karamellisieren lassen. Den Wein angießen, das Karamell unter Rühren loskochen, dann alles um ein Drittel einkochen lassen. Den Granatapfelsirup zugeben. Die Stärke mit ein wenig Wasser anrühren, dann in die köchelnde Flüssigkeit rühren und alles köcheln lassen, bis alles leicht andickt. Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und nach und nach bei mäßiger Hitze in die Sauce rühren. Die Sauce sollte nicht mehr köcheln. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn sie zu säuerlich ist, etwas Zucker zugeben. Aber Vorsicht: die Sauce ist recht intensiv, aber in Kombination mit der Entenbrust passt das dann wieder.
Jetzt die Entenbrustfilets aus dem Ofen nehmen, schräg aufschneiden und pfeffern. Die Kartoffeln auf vorgewärmten Tellern anrichten. Das Fleisch darauf verteilen, Sauce um den Rand gießen und alles mit Granatapfelkernen dekorieren.
Für das Geeiste vom Kaffee:
Sahne-Haube:
- 70 g Sahne
- 1 EL ganze Kaffeebohnen
- 1 TL Zucker
- Zimtpulver zum Anrichten
Für das Eis:
- 50 ml Espresso
- 1 TL Instant-Kaffeepulver
- 50 g Zucker
- 2 Eigelb
- 2 Kapseln Kardamom
- 1 Prise Zimt
- 100g Sahne
Für das Sahnehäubchen die Sahne mit Zucker und Kaffebohnen verrühren und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Länger schadet auch nicht.
Jetzt zum Eis: Espresso, Instant-Kaffee und Zucker in einen kleine Topf geben und unter Rühren kurz aufkochen lassen; der Zucker soll sich auflösen.
Kardamomkapseln aufbrechen und die Samen fein mörsern.
Die Eigelbe mit den fein gemörserten Kardamomsamen und dem Zimt in eine hitzebeständige Schüssel geben und schaumig schlagen. Den heißen Kaffee unter Rühren zugeben. Alles auf ein heißes Wasserbad geben und weiterschlagen, bis die Masse 80°C erreicht hat und andickt. Von der Hitze nehmen. Nun kann man die Masse entweder abkühlen lassen, wobei man hin und wieder umrührt, oder man setzt die Schüssel auf Eiswürfel und kühlt alles unter Rühren schnell ab.
Die Sahne steif schlagen und unter die abgekühlte Eismasse ziehen. Die Masse in gefrierfeste Förmchen geben und in die Tiefkühle stellen. Merkt Ihr was? Super zum Vorbereiten.
Wenn es ans Servieren geht, die Sahne durch ein Sieb gießen, um die Kaffeebohnen zu entfernen. Sahne schaumig schlagen, auf die Eismasse geben und mit ein wenig Zimt überpudern.
Habt einen entspannten Advent und glückliche Weihnachten!
Was für ein grandioser Auftakt!
Danke 🙂
Liebe Susanne, da hast du meinen Geschmack voll getroffen! Mit Ente macht man mich immer glücklich und das Geeiste muss ich so schnell wie möglich ausprobieren, das wäre in der Tat etwas für unser Weihnachtsmenü, Bei uns gibt’s übrigens an Heilig Abend schon ewig und immer Konigin-Pastetchen, am 1. Feiertag auch schöne Bauernente – dieses Jahr muss ich aber wegen meines leicht defekten Backofens umdisponieren.
Stimmt – ich erinnere mich an die Königin-Pastetchen :-). Und Ente ist für uns immer ein echtes Highlight, die gehört einfach zu Weihnachten.
Weihnachten kann kommen – wir sind bereit 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Sehr gut 🎄.
Das klingt so lecker! Ich komm an Weihnachten bei euch vorbei. 😉 Und du könntest dich doch an einem Nachbau der Wurst wagen, oder? Danke für dieses erste schöne Türchen.
Gerne, ich freue mich, dass ich dabei sein darf.
Und was die Wurst angeht…erst muss ein vernünftiger Fleischwolf her, sonst macht das nur begrenzt Spaß.
Schöne Tür 😉 Lieben dank für das Geeiste vom Kaffee! Das klingt toll und passt super zu unserer Entenbrust 🙂
Das mache ich seit Jahren immer wieder, das ist toll.
Sehr schön und ansprechend, deine Speisefolge! Ente geht immer – auch in meiner Festtagsmenü-Anregung. Bald geht’s los!
Ich bin gespannt, was Du uns präsentierst :-).
Ein tolles Menü! Besonders die Nachspeise lacht mich sehr an. Gut vorzubereiten und man brauch keine Eismaschine. Das mag ich.
…ich bin ja praktisch veranlagt ;-).
Das ganze Menü klingt super lecker. Mein Favorit: die Nachspeise.
Bei uns gibt es jedes Jahr dasselbe zu Weihnachten (wenn ich mit meiner Familie feiere): Vorspeise: Auberginen-Salat, russischer Salat, Wurst, Käse. Hauptspeise: Krautruladen und Braten. Und als Nachspeise: Weihnachtskekse. Wenn ich mit Freuden feiere, dann eher modernere Speisen…jedes Jahr was anderes.
LG, Diana
Kekse als Nachtisch sind eine hervorragende Idee, davon hat man ja meist wirklich genug da :-).
Liebe Susanne,
wow, Dein Menü klingt wirklich sehr lecker. Schön finde ich, dass die Suppe so eine tolle Farbe hat, dann die tolle Kombination mit Granatapfel und Pistazien, das klingt fantastisch. Bei uns wird es dieses Jahr hauptsächlich Veganes geben, da unsere jüngerer Tochter Veganerin ist. Ich bin noch fleißig am rumsuchen, denn das ist gar nicht so einfach. Für uns Normalesser gibt es dann noch Fisch dazu. Deine Suppe und die Ente werde ich mal an einem normalen Tag probieren, man soll die Feste feiern wie sie fallen 😉
Herzliche Grüße und danke für die schönen Rezepte
Sabine
Da hast Du recht, wir haben die Ente ja auch vor Weihnachten gegessen (gezwungenermassen 😉 ). Ein veganes Menü ist bestimmt eine Herausforderung…hast Du schon in die neue Slowly Veggie geschaut, da gibt es bestimmt was.
Wow, gleich ein ganzes Menü! Und es sieht so toll aus! Danke für die schöne Inspiration.
Liebe Grüße
Julia
Dankeschön.
Darf man in der Adventszeit so schlemmen?
Warum denn nicht?
Liest sich köstlich, danke
War auch nicht direkt schlecht 😉
Ahh, endlich geht es los! Und auch endlich wird es was mit mir und der Weihnachtsstimmung dank deines köstlichen Menüs samt stimmungsvoller Geschichte. Tatsächlich verbinde ich Bratwurst auch mit Heiligabend und die war auch irgendwie besonders. Schlesische Weißwurst die mit Zitronenschale und Muskat (glaub ich…) gewürzt ist. Die gab’s dann auch gebraten mit Sauerkraut und Kartoffeln. Dieses Jahr wird’s die auch endlich mal wieder geben, denn mein Fleischer des Vertrauens hat sie mit in sein Programm aufgenommen :)). Vielen Dank liebe Susanne für den gelungenen und leckeren Start! Ich wünsche dir von Herzen eine besinnliche Weihnachtszeit.
Die Wurst klingt aber auch sehr gut. Ich muss mir doch dringend einen ordentlichen Fleischwolf kaufen….
Dir auch einen schönen Advent 🙂
Was für ein schönes, und appetitanregendes erstes Türchen! Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße aus Schwaben
Simone
Gerne, das hat Spaß gemacht.
Ein schönes Menu!
Danke :-).
wow super Menu
Dankesehr.
alles zusammen ein herrliches Menü! Ich bin schon bei der Nachspeise und denke sie ist fantastisch wie die anderen Gänge auch!
Eine besinnliche Adventzeit,
von Ulla
Der Nachtisch ist klasse – und gut vorzubereiten.
Das liese ich mir zum Weihnachtsfest auch als Menü gefallen. Super gekocht und ein schönes 1. Türchen bist du da 🙂
Dankesehr. Wir haben es auch gern gegessen 🙂
Hi Susanne, was für ein leckerer Auftakt!
Das Geeiste ist direkt notiert und wurde direkt auch von Herrn W. gewünscht 🙂 Bin sehr gespannt wie es uns mundet!
Liebe Grüße,
Eva
Ich sehe schon, das Eis wird ein Renner ;-).
das Eis werde ich mir schnappen!
ich nicht nur gut vorzubereiten, sondern braucht auch nicht viel Platz im Tiefkühler und schon gar keine Eismaschine, perfekt!
die Kartoffeln mit Pistazien zu bestreuen, gefällt mir auch! Wie essen traditionell gebratenen Karpfen zu Weihnachten, da passen sie dazu und ich lasse mir noch ein passendes Sößchen einfallen…
lg
Karpfen gab es bei uns früher auch gern.Ich erinnere mich noch, wie das Tier in der Zink-Badewanne schwamm, bevor es dran glauben musste :-).
Wow, gleich ein ganzes Menü, vielen Dank für die tollen Anregungen
Gerne.Wir haben das ja auch selber gern gegessen ;-).
[…] Richtige Antwort: Susanne Die Lösung fand man hinter Türchen #1. […]
[…] war doch tatsächlich das Weihnachtsmenü, das ich für Zorras Kulinarischen Adventskalender entworfen habe. Ihr wisst übrigens schon, dass […]