Nigella Lawson ist eine großzügige Köchin. Knausern ist ihre Sache nicht. Es gibt großzügige Portionen und Reste werden erwünscht. Sie meint scherzhaft, das läge wohl an ihrer Flüchtlingsmentalität – ihr Urgroßvater floh von Amsterdam nach London.
Verschwendung allerdings kann sie nicht leiden. Und so findet sie es auch unmöglich, dass in den meisten Brokkoli-Rezepten nur die Röschen verwendet und die Stiele oft weggeworfen werden.
Ich werfe die Stiele auch nicht weg. Ich schäle sie und gare sie zusammen mit den Röschen. Aber Nigella Lawson präsentiert in ihrem neuen Buch* eine originellere Verwendung – die Röschen werden blanchiert, die Stiele pfannengerührt. Auch die Würzung ist bei beiden Komponenten unterschiedlich. Auf dem Teller kommt dann wieder alles zusammen.
- 1 Brokkoli (ca. 500 g)
- 4 EL Kürbiskerne
- ca. 3 cm frischer Ingwer
- Salz
- 2 TL Limettensaft
- 1/2 TL geröstetes Sesamöl
- 1 TL Sonnenblumenöl
Für den Stiel:
- 1 TL Sonnenblumenöl
- 1 rote Chilischote
- ca. 3 cm frischer Ingwer
- 2 TL Limettensaft
Den Brokkoli in einzelne Röschen teilen. Den Stiel schälen und in dünne Streifen schneiden.
Den Ingwer in einen tiefen Teller raspeln, dann auf die Mitte eines Stücks Küchenpapiers legen, die Ränder zusammendrehen und so den Saft aus dem Ingwer pressen.
Die Kürbiskerne in einer schweren Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften.
Die Brokkoli-Röschen in kochendem Salzwasser 2-3 min blanchieren, dann abgießen und zurück in den Topf geben, Topf aber nicht wieder auf den Herd stellen.
Für das Dressing in einer kleinen Schüssel Ingwersaft, 1 Prise Salz, Limettensaft, Sonnenblumen- und Sesamöl verqirlen. Mit der Hälfte der gerösteten Kürbiskerne zu den Röschen geben und alles gut vermischen.
Für die Röschen den Ingwer schälen in Stifte schneiden. Chilischote fein würfeln. Sonnenblumenöl in der Pfanne erhitzen. Brokkolistiel darin ca. 1 min pfannenrühren, dann die Ingwerstifte und die Hälfte des Chilis zugeben und eine weitere Minute rühren. 1 EL Wasser und den Limettensaft zugeben. Alles noch 1 min braten, bis die Stiele gar, aber noch bissfest sind.
Röschen auf einen Teller geben und mit den Stielen umlegen. Mit den restlichen Kürbiskernen und den Chiliwürfeln bestreuen.
Ich finde es toll, dass auch gestandene Kochbuchautorinnen und -autoren sowie Fernsehköche langsam begriffen haben, dass man die meisten Gemüse von Kopf bis Fuss resp. von Wurzel bis Blatt verwenden kann. Der Broccoli ist das beste Beispiel dafür! Die Würze für die pfannengerührten Stiele hier werde ich mir vormerken!
Ja, erfreulicherweise setzt sich nose to tail langsam auch beim Gemüse durch 🙂
Brokkoli … auch wenn das Essen noch so gut ausschaut, so komme ich doch lieber beim nächsten Rezept wieder vorbei. 😉
Kein Brokkoli? Na gut, dann kriegst Du halt was anderes 😉
Also ich hab die Stiele seit eh und je in Stückchen mitgekocht oder sonstwie verwendet. Mit den Kürbiskernen ist das eine feine Variante.
Ich ja auch. Aber scheinbar tun das nicht alle.
Klasse, mit Brokkoli weiß ich meist nicht viel anzufangen!
Ja…..hier gibt es dann meist Pasta. Mit dem Brokkoli, Sardellen und Chili 🙂