Das also ist mein (vorläufiges) Lieblingsgericht aus Nigel Slaters „Tender – Obst„*. Mag sein, dass es optisch ansprechenderes gibt, aber der Geschmack spricht einfach Bände. Diese Sauce! Trauben kommen gleich zweimal in ihr vor: einmal in Form von Verjus, und dann noch rote Trauben als Einlage.
Ich muss gestehen, ich hatte seit längerem ein Fläschen Verjus hier stehen und habe mich nicht so recht herangetraut. Das hat sich nun wirklich gründlich geändert….ich bin begeistert. Das feinsäuerliche Aroma ist ein Traum, und die Trauben geben einen schönen süßen Kontrapunkt.
Nigel Slater schlägt als Beilagen Kartoffeln vor, und Gemüse…also, irgendein Gemüse. Ich bin auf die Idee gekommen, eine Staudensellerie-Orgie zu feiern. Staudensellerie in der Sauce, der restliche Staudensellerie als Gemüsebelage. Selbstverständlich (fast) nach einem Rezept von Nigel Slater…. 🙂
Für 4 Personen:
- Olivenöl
- 4 große Hähnchenschenkel
- 4 dünne Stangen Staudensellerie
- 150 ml Verjus
- 2 Lorbeerblätter
- 125 ml Crème double
- eine Handvoll dunkle Weintrauben , größere Exemplare halbiert
Für das Gemüse:
- den restlichen Staudensellerie
- etwas Butter
- 2 EL trockener Sherry
- 100 ml Gemüsebrühe
Für das Hühnchen den Backofen auf 200°C vorheizen.
Olivenöl in einer schweren Kasserolle, die auch in den Backofen kann, erhitzen. Hühnchenschenkel mit Salz und Pfeffer einreiben, dann – wenn nötig portionsweise – im heißen Öl anbraten.
Inzwischen den Staudensellerie waschen und in Stücke schneiden – Nigel Slater schlägt Weinkorkenlänge vor 🙂 .
Das Hühnchen wenden und dabei den Sellerie mit in den Topf geben. Noch ein paar Minuten braten lassen, dann den Verjus angießen und die Lorbeerblätter zugeben. Den Topf mit einem Deckel verschließen und alles für 40 min in den Ofen stellen.
Inzwischen den restlichen Staudensellerie putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Sellerie-Stücke in etwas Butter andünsten, dann mit Sherry ablöschen. Gemüsebrühe angießen, dann Deckel aufsetzen und alles bei geringer Hitze ca. 30 min schmurgeln lassen.
Wenn das Hühnchen gar ist, das Fleisch aus dem Topf nehmen und im Ofen warm halten.
Den Bratensaft entfetten, wenn das nötig ist, dann den Topf auf den Herd stellen und den Bratensaft auf mittlerer Hitze ein wenig einkochen lassen. Dann die Crème double einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Am Ende die Weintrauben einrühren und alles nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Servieren die Sauce über die Hähnchenschenkel geben. Das Gemüse dazu reichen. Gekochte Kartoffeln passen gut dazu.
Große Küche, jetzt weiß ich, warum ich kürzlich im Elsass eine Flasche Verjus mitnahm. Ich hatte so eine Vorahnung …
Ein schönes Wochenende wünscht
Gerd
Danke; und viel Spaß mit dem Verjus, das ist wirklich ein tolles Gebräu.
Ein schönes Wochenende Dir.
Am Montag geh ich sofort und schau, ob ich noch einen Gockel krieg. Wieso hab ich das Rezept nicht gesehen in dem Kochbuch? Du findest immer Kleinode!
Ach, das geht mir auch immer so, dass den anderen Rezepte auffallen, die ich überlese.
Das gefällt mir auch gut, ich wüßte sogar wo ich Verjus kriege. Und Hähnchen gehen immer!
Hähnchen ist hier auch sehr beliebt. Und wenn mein Verjus leer ist, muss ich mal schauen, wo ich neuen herkriege….
bei meinem Weinhändler……
nein, nein, du bringst mich nicht dazu, dass ich schon wieder ein neues Kochbuch kaufe, ich hab mir immerhin gerade erst die Grandits zugelegt ;-))
Ich hoffe, Du bist zufrieden mit Frau Grandits 🙂
bin ich wirklich, ein ganz feines Kochbuch, aber jetzt ist mal wirklich Schluss mit Kochbüchern 🙂
Wäre auch genau meins 🙂
Ich bin schon auf die Buchvorstellung gespannt!
Die Buchvorstellung gab es schon….guck mal: klick